Ihr wollt eine Behind-the-Scenes-Story machen? Gute Idee, aber ich denke, ihr kommt dafür zu spät. Alles wirklich Interessante ist bereits vorbei." - "Wie sollen wir das denn verstehen? Das Turnier hat doch noch gar nicht begonnen?" - "Ab jetzt ist es nur noch Business as usual. Die zwei Pro-Am-Runden und die Trainingseinheiten, um sich an die Höhe zu gewöhnen, sind in der Schweiz das Außergewöhnliche." Wenn er sich da mal nicht täuscht. Kurz darauf auf der Driving Range verheißen die schwarzen Wolken über den Gipfeln um uns herum nichts Gutes. Max hat immer noch keinen Sinn für das Panorama und baut seinen TrackMan auf. Anfang des letzten Jahrhunderts wandelten ein Schweizer und ein Brite hier auf 1.500 Metern Höhe eine bankrotte Klinik in ein Luxushotel um, und wo Engländer Urlaub machen, da darf ein Golfplatz nicht fehlen. 110 Jahre später macht die Höhenlage auch den besten Golfern des Kontinents zu schaffen. "Die Bälle fliegen hier im Durchschnitt etwa zehn Prozent weiter. Da kommt man um einige Sessions mit dem TrackMan vor dem Turnier nicht herum", erklärt Max zwischen zwei Wedge-Schlägen. Plötzlich lässt ein Donnergrollen die Berge erzittern. "Das wird hier gleich ungemütlich. Ich gehe noch kurz in den Physio-Truck und lasse mich durchkneten. Wir sehen uns beim Abendessen."
RUNDENVERPFLEGUNG
"Ich nehme einen Pizza Margherita", diktiert Max dem Kellner einer der zahlreichen italienischen Touristenfallen im Ortskern von Crans in den Block. "Das ist die Vorspeise. Als Hauptgang hätte ich dann gerne Scaloppine al limone. Mit der Dessert-Entscheidung warte ich bis nach dem Essen." Der Kellner zieht die Augenbrauen hoch.»KAFFEE AM MORGEN EINES TURNIERTAGES? 'NEIN, EINMAL MIT DEM WASCHLAPPEN DURCHS GESICHT, DUSCHEN UND DANN GEHT'S LOS.'«
In die Schweiz ging es mit Manager Christian am Montagvormittag per Flugzeug, denn schon am Nachmittag stand die erste Pro-Am-Runde auf dem Plan. Kollege Marcel Siem packte die ganze Familie ins Auto und fuhr den Weg von Düsseldorf nach Crans-Montana. Diese Art der Anreise wählten auch Max' Eltern, die an diesem Abend zu uns stoßen und ihren Sohn bei fünf bis sechs Turnieren während der Saison begleiten. "Wentworth zum Beispiel, weil es so schön einfach zu erreichen ist. Bei der BMW International Open sind wir natürlich auch und bei noch ein paar weiteren Turnieren. Überall, wo es schön ist", erklärt Vater Walther Kieffer, während Max sich nach Scaloppine al limone gegen einen Nachtisch entscheidet. Nach stundenlangem Warten auf das Essen ist es spät geworden und er möchte ins Bett. Am morgigen Donnerstag ist die Startzeit zwar erst am Nachmittag, genügend Nachtruhe ist für einen Profigolfer jedoch absolute Pflicht. Auch die Frage nach einem Feierabendbierchen verneint Max und macht sich auf den Weg ins Hotel "Bella Lui", seinem Basislager für die Woche, in dem er sich mit Manager Christian ein Zimmer teilt.
In die Schweiz ging es mit Manager Christian am Montagvormittag per Flugzeug, denn schon am Nachmittag stand die erste Pro-Am-Runde auf dem Plan. Kollege Marcel Siem packte die ganze Familie ins Auto und fuhr den Weg von Düsseldorf nach Crans-Montana. Diese Art der Anreise wählten auch Max' Eltern, die an diesem Abend zu uns stoßen und ihren Sohn bei fünf bis sechs Turnieren während der Saison begleiten. "Wentworth zum Beispiel, weil es so schön einfach zu erreichen ist. Bei der BMW International Open sind wir natürlich auch und bei noch ein paar weiteren Turnieren. Überall, wo es schön ist", erklärt Vater Walther Kieffer, während Max sich nach Scaloppine al limone gegen einen Nachtisch entscheidet. Nach stundenlangem Warten auf das Essen ist es spät geworden und er möchte ins Bett. Am morgigen Donnerstag ist die Startzeit zwar erst am Nachmittag, genügend Nachtruhe ist für einen Profigolfer jedoch absolute Pflicht. Auch die Frage nach einem Feierabendbierchen verneint Max und macht sich auf den Weg ins Hotel "Bella Lui", seinem Basislager für die Woche, in dem er sich mit Manager Christian ein Zimmer teilt.
Profigolf-Glamour hatten wir uns anders vorgestellt, als wir am nächsten Morgen im Frühstücksraum des "Bella Lui" auf einen ausgeschlafenen Max treffen, der sich gerade ein Brötchen schmiert und unsere Einschätzung ("Das ist doch ein Altersheim!") nicht teilen will.