PGA-LIV - US-Justizministerium prüft Fusion Yasir Al-Rumayyan, President der Arabischen Golf Federation und Greg Norman, CEO LIV Golf Investments.
Yasir Al-Rumayyan, President der Arabischen Golf Federation und Greg Norman, CEO LIV Golf Investments.

PGA-LIV

US-Justizministerium prüft Fusion

16.06.2023 | Von Johannes Oberlin, Foto(s): Luke Walker/WME IMG/WME IMG via Getty Images

Das US-Justizministerium will die Fusion der PGA Tour, mit der durch Saudi-Arabien Public Investment Funds unterstützten LIV Golf-Tour prüfen, um festzustellen, ob der Deal gegen das Kartellrecht verstößt. Das berichtete gestern das Wall Street Journal und berief sich hierbei auf vertraute Personen innerhalb der Geschehnisse.

PGA- , DP World- und die bis vor kurzem noch stark rivalisierende LIV Tour gaben letzte Woche nach erbitternden Konkurrenzkämpfen und andauerndem Rechtsstreit eine Vereinbarung zur Fusion und Bildung einer einheitlichen kommerziellen Tour bekannt.

Erst kürzlich hatte das US-Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet, um zu verhindern, dass US Spieler zur LIV Tour überlaufen, welche völlig überzogene Wechselprämien ausgetellt hatte, um etablierte Golfgrößen wie Dustin Johnson oder Brooks Koepka auf ihre Tour zu locken.
Eine Stellungnahme lehnte das Justizministerium ab. Die PGA Tour macht indes klar, dass es sich bei der Vereinbarung nicht um eine Fusion, sondern um eine Investition handele, und dass sie (!) die Mehrheit der Vorstandssitze der neu gegründeten "kommerziellen Einheit" kontrollieren werde. "Wir sind zuversichtlich, dass alle Beteiligten, sobald sie mehr darüber erfahren, wie die PGA Tour dieses neue Unternehmen leiten wird, verstehen werden, wie es unseren Spielern, Fans und dem Sport zugute kommt und gleichzeitig die amerikanische Institution GOLF schützt", ließ der in den USA ansässige Verband über ein Statement verkünden.

Die LIV Tour wird von Saudi-Arabien Public Investment Funds finanziert. Kritiker werfen dem Land vor, die Fusion sei nach der letzten Fußball-Weltmeisterschaft und anderen "sportswashing"-Maßnahmen nur ein weiteres Instrument zur Verbesserung ihres Rufes, da sie wiederholt für ihren Umgang mit Menschenrechten kritisiert worden waren. Ein Großteil der Kritik bezieht sich auf die angebliche Beteiligung der saudi-arabischen Regierung an Menschenrechtsverletzungen, einschließlich der Ermordung eines Journalisten der Washington Post, Jamal Khashoggi, im Jahr 2018.

Auch auf dem Capitol Hill in Washington D.C, auf dem das Kapitol der USA steht, hat die geplante Fusion bereits Besorgnis erregt. Zuletzt forderten die US-Senatoren Elizabeth Warren und Ron Wyden das Justizministerium auf, eine Kartelluntersuchung einzuleiten.

Ron Wyden sagte am Donnerstag außerdem, dass er die Transaktion prüfen und darauf hinarbeiten werde, die steuerliche Sonderbehandlung des saudischen PIF aufzuheben. Am Montag forderte Senator Richard Blumenthal PGA und LIV Golf auf, Mitteilungen und Aufzeichnungen zu ihrem geplanten Duel zu offenbaren. Auf dem Platz unter den Spielern wurden derweil vermehrt Stimmen laut, sie seien von der Ankündigung zur geplanten Fusion ebenso überrascht worden wie viele andere.

Teilen: