Zu den früheren Besitzern gab es eine besondere Verbindung - die Familie Imdahl mit den beiden Söhnen Martin und Christoph gründete in den 1980er-Jahren die Marke Windsurfing Chiemsee. Wir gründeten mit unserem Verlag Jahre vor GolfPunk das Magazin "Surfers". Der Chiemgauhof war der Ort für Austausch, Gespräche, Begegnungen und Feiern. An diesem Platz saß ich einst mit den hawaiianischen Surf-Legenden Gerry Lopez und Darrick Doerner, teilte Weißbier mit dem 42-fachen Windsurf-Weltmeister Bjørn Dunkerbeck und wurde über Jahre von der Familie Imdahl mit offenen Armen und offenem Herzen empfangen.
Heute ist alles anders - und doch irgendwie gleich. Der Chiemgauhof wurde vor drei Jahren komplett neu gedacht, neu gestaltet und schließlich vollständig neu gebaut. Dieter Müller, Gründer der Hotelmarke Motel One, hat das Haus vor ein paar Jahren gekauft und mit dem renommierten Mailänder Architekten Matteo Thun eine neue Wohlfühloase entworfen. Müller ist bekannt für cleveres Marketing im Budget-Segment gepaart mit smartem Design - doch hier am Chiemsee hat sich das Ehepaar Müller einen Herzenswunsch erfüllt: ein Boutiquehotel der Sonderklasse. Gemeinsam mit Matteo Thun haben sie 28 Suiten entworfen - individuell, detailverliebt, luxuriös. Das Lakeside Retreat bewegt sich bewusst außerhalb der klassischen Sterneklassifizierung.

»AUF DEN GOLFER WARTET EIN POSTKARTENBAYERN MIT SAFTIGEN FAIRWAYS, PERFEKT GEPFLEGTEN GRÜNS UND EINEM SPEKTAKULÄREN PANORAMA.«
Holger Brunk kennt den Chiemgauhof wie kaum ein anderer. Bereits 14 Jahre war er im "alten" Haus tätig - heute steht er für den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft. "Der Charme ist geblieben, unsere Herzlichkeit auch", sagt er. "Aber wir haben alles mit Liebe neu gestaltet."
Wir spazieren durch die helle Lobby mit viel Holz, Glas und Licht bis zum direkt am Wasser gelegenen Seegarten. Bei herrlichem Blick auf die untergehende Sonne über dem Chiemsee lässt sich die bayerische Lebensart vorzüglich genießen. Architekt Matteo Thun nennt sein Konzept "zeitgenössisch bayerisch", ein harmonisches Spiel aus Naturmaterialien, klaren Linien und maximalem Seeblick. Auch kulinarisch spielt der neue Chiemgauhof in der höchsten Liga: Edip Sigl, der im Restaurant "es:senz" drei Michelin-Sterne erkocht hat, ist kulinarischer Direktor beider Häuser. Auch im Chiemgauhof liegt der Fokus auf Regionalität und höchste Qualität: Fisch aus dem Chiemsee, Gemüse aus dem Chiemgau, Fleisch von zertifizierten Höfen.

Simon führt uns über die Anlage. "Golf in dieser Landschaft, das ist für mich Faszination pur", sagt er. Und er hat recht: Auf den Golfer wartet ein Postkarten-Bayern mit saftigen Fairways, perfekt gepflegten Grüns und einem spektakulären Panorama - Wiesen, Wälder, die Kampenwand im Hintergrund.
Die Trainingsanlagen sind wie alles im Das Achental auf Fünfsterneniveau. Eine überdachte Driving Range mit Heizstrahlern ermöglicht ganzjährig Training. Auf den Rasenabschlägen warten Vice-Bälle auf den Schlägerkopf und in der PGA Trainings Academy können Gäste bei den Achental-Pros individuelle Einheiten buchen. Zusätzlich gibt es ein hochmodernes Fitting-Center von HIO und ein Performance Center, das mit aktueller Golf-Technologie Schwunganalysen auf höchstem Niveau ermöglicht. Wie gut, zeigt eine von Simons Anekdoten: "Ein Kunde hat bei mir vor ein paar Jahren seinen Slice verloren - seitdem bekomme ich jedes Jahr am Jahrestag eine gute Flasche Wein von ihm."

Die Back Nine bieten einige Signature-Holes mit Erinnerungswert. An Loch 13 etwa muss man sich entscheiden: den Ball riskant mit dem Driver über den Moosbach schlagen oder taktisch mit dem Eisen ablegen. An der 16 lockt ein zweiter Boxenstopp an der Seehütte zum Innehalten und Genießen. Die Bahnen 17 und 18, beides Par 4, fordern nochmals volle Konzentration. Der zweite Schlag an der 18 verlangt auch von Single-Handicappern Präzision.
Nach der Runde wartet entweder das Spa im Das Achental - oder ein Sundowner am Seeufer des Chiemgauhofs. Zwei unterschiedliche Konzepte, aber vereint durch Anspruch, Geschmack und eine gemeinsame Vision. Hoffentlich verwirklicht Dieter Müller noch weitere Golfträume.

WOHNEN
DAS ACHENTAL
Der einstige Reiterhof verwandelte sich in den 1980er-Jahren zum Sporthotel und ist spätestens seit seiner letzten Renovierung ein Luxus-Resort geworden, das Maßstäbe setzt. Ausgestattet mit 179 Zimmern und Suiten, einem 2.000 Quadratmeter großen Wellness-Bereich sowie sechs Restaurants und Bars bedient das Achental jeden Geschmack. Dies gilt insbesondere für den Fine-Dining-Tempel "es:senz" mit Edip Sigl, eines von nur zehn deutschen Restaurants, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist.CHIEMGAUHOF LAKESIDE RETREAT
Liebhaber spektakulärer Sonnenuntergänge kommen in den Suiten mit Berg- und Seeblick voll auf ihre Kosten. Das Lakeside Retreat erfüllt von außen alle Ansprüche moderner Architektur und wirkt von innen dennoch sehr warm, nicht nur in den Suiten mit integrierter Sauna oder Gaskamin. Die auf 28 Suiten limitierte Größe des Chiemgauhofs schlägt sich in einer persönlichen Atmosphäre nieder, bei der man sich sowohl im Wellness-Bereich als auch im Restaurant und in der Bar herzlich willkommen fühlt.Golfplätze in der Region

DAS ACHENTAL
18 Löcher, Par 72, 5.835 MeterAdresse
Mietenkamer Str. 65
83224 Grassau
+49 (0)8641.401717
das-achental.com
Greenfee
120 Euro (Mo.-Do.), 105 Euro (Resortgäste), 145 Euro (Fr.-So.), 130 Euro (Resortgäste)
Architekt Thomas Himmel hat versucht, mit seinem Platz der spektakulären Kulisse des bayerischen Voralpenlandes etwas entgegenzusetzen. Die perfekt gepflegten 18 Bahnen sind clever designt und bieten Resortgolf, das auch sportliche Ansprüche erfüllt. Dennoch ist es gut möglich, dass man die 18 Löcher vorzeitig abbricht. Nicht weil man seinen letzten Ball in den zahlreichen Wasserhindernissen verloren hätte, sondern weil das Halfway-Haus an der 10 von solch einer Extraklasse ist, dass man sich gar nicht mehr losreißen möchte.
Killerloch
Beide Schlussbahnen der Neunlochschleifen sind echte Brecher, aber Loch 9 ist noch eine andere Dimension. Der Drive auf dem bis zu 458 Meter langen Par 5 muss über eine Auszone auf ein diagonal weglaufendes Fairway platziert werden. Im Anschluss läuft die Bahn rechts an einem Teich entlang, der beim Schlag ins Grün zum frontalen Wasserhindernis wird, da das Fairway am Ende im 60° Winkel nach links abbiegt. Jedes Par ist hier hart verdient.
www.das-achental.com