Doch wir sind nicht nach Madeira gekommen, um durch das Cristiano-Ronaldo-Museum zu schlendern oder die berüchtigte Büste von CR7 zu suchen, die 15 Monate im Flughafen stand und im Internet für eine Welle des Spotts sorgte. Unser Ziel sind die dreieinhalb spektakulären Golfplätze der portugiesischen Inselgruppe. Dreieinhalb, weil Sir Nick Faldo aktuell an einer vierten Wiese arbeitet, die das Potenzial hat, Madeira auf der Sehnsuchtsliste von Golfern zahlreiche Plätze nach oben zu katapultieren.





WOHNEN
MELIA MADEIRA MARE
Direkt am Atlantik gelegen bietet das Fünfsternehotel alles, was man von einem Luxushotel erwartet. Die 220 Zimmer ab 35 Quadratmeter verfügen über einen privaten Balkon, zu großen Teilen sogar mit Meerblick. Dank direkten Zugangs zur Strandpromenade ist der Weg zum Atlantik kürzestmöglich, aber wer eine noch schnellere Entspannung will, hüpft einfach in den hoteleigenen Außenpool, die Sauna oder das türkische Bad. Und wer sich für die Golfrunde am nächsten Tag stärken möchte, kann auf das Buffet-Restaurant "Mare Nostrum" sowie den Ŕ-la-carte-Tempel "Il Massimo" zurückgreifen.Golfplätze in der Region

PALHEIRO GOLF
18 Löcher, Par 72, 6.086 MeterAdresse
Rua do Balancal 29, 9060-414 Funchal, Madeira, Portugal
+351 291.790120
palheironatureestate.com
Greenfee
120 Euro
Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Palheiro Estate als Jagdlodge gegründet. Heute geht man hier nur noch auf Birdie-Jagd. Hoch über Funchal legte der Amerikaner Cabell B. Robinson 1993 18 reizvolle Bahnen zwischen Pinienwäldern und Schluchten an, auf deren unkonventionellen Neunlochschleifen man gut mit seinen Kräften haushalten sollte, schließlich finden sich auf den Back Nine vier der insgesamt fünf Par-5-Bahnen.
Killerloch
Ein von den Backtees 529 Meter langes Par 5 flößt schon von den reinen Zahlen her Ehrfurcht ein. Doch die Bahn 12 spielt sich zu allem Überfluss auch noch bergauf. Das Einfachste ist noch der Tee-Shot ins leichte Dogleg nach links, der eine gewisse Streuung erlaubt. Der zweite Schlag muss jedoch auf ein schmales Fairway-Band navigiert werden und für den Schlag ins Grün nimmt man lieber einen Schläger mehr, da die gesamte linke Hälfte von tückischen Grünbunkern verteidigt wird und rechts eine False Front wartet.
www.palheironatureestate.com

PORTO SANTO GOLF
18 Löcher, Par 73, 6.434 MeterAdresse
Sitio das Marinhas, Apartado 14 9400-162 Porto Santo, Madeira, Portugal
+351 291.983778
portosantogolfe.com
Greenfee
102 Euro
Porto Santo erfordert eine zweistündige Fährfahrt oder einen kurzen Flug von der Hauptinsel und lockte wegen ihres ewig langen Sandstrands lange Zeit nur Sonnenanbeter an. Doch 2004 eröffnete hier ein spektakuläres Design von Severiano Ballesteros, das fast die gesamte Breite der Insel einnimmt. Die mehr in der Mitte der Insel liegenden Front Nine sind da nur ein leichter Aufgalopp für die deutlich stärkeren Back Nine, auf denen Seve die Klippenlage stark ausnutzt.
Killerloch
Von Loch 13 bis 15 erlebt Porto Santo sein Crescendo. Die drei Klippen-Löcher sind eine Art Mini Pebble Beach und jedes einzelne wäre auf 90 Prozent der Golfplätze das Signature Hole. Die 13 und 15 sind nicht nur von der Länge her völlig unterschiedliche Par 3, aber unser Favorit ist die 14, ein bis zu 359 Meter langes Par 4. XXL-Hitter können bei Rückenwind direkt das Grün angreifen, alle anderen spielen das Dogleg um eine mächtige Schlucht herum. Die goldene Regel des Lochs lautet dabei von Tee zu Grün: zu weit rechts führt in den Abgrund.
www.portosantogolfe.com

SANTO DA SERRA
3x 9 Loch, Par 36Machico: 3.136 Meter
Desertas: 3.105 Meter
Serras: 3.194 Meter
Adresse
Santo António da Serra, 9200-152 Machico, Madeira, Portugal
+351 291.550100
santodaserragolf.com
Greenfee
140 Euro
Bereits in den 1930ern wurde in Santo da Serra Golf gespielt, doch Touristen hätte man mit der fast buchstäblichen Wiese kaum angelockt. 1991 wurde daher Robert Trent Jones gebeten, einen echten 18-Loch-Platz zu bauen - und er begeisterte damit so sehr, dass er sieben Jahre später für die Neunlochschleife Serras zurückgerufen wurde. 300 Meter über der Bucht von Machico thronend bieten die 27 Löcher spektakuläre Ausblicke. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr ablenken lassen, denn der Austragungsort der Madeira Islands Open ist ein echter Test.
Killerloch
Serras ist nicht gerade der Neunloch-Course, mit dem man starten will, beginnt er doch mit zwei der schwierigsten Bahnen der ganzen Anlage: Während die 2 einfach ein langes Par 4 bergauf ist, hat die 1 noch ein paar mehr Tricks auf Lager. Das bis zu 518 Meter lange Par 5 hat auf der linken Seite der Drive-Landezone drei tückische Fairway-Bunker und vor dem Grün einen kleinen Teich. Doch selbst wer auf Nummer sicher geht, einen Schläger mehr wählt und die Grünbunker verfehlt, kann noch nicht durchatmen, da auf dem Doppelgrün mit Loch 6 ein ewig langer Putt warten kann.
www.santodaserragolf.com