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Cobra DS-Adapt

Buyer's Guide 2025

Fairwayhölzer & Hybride

Von Rüdiger Meyer

Fairway-Finder, Transportschläger oder Retter aus allen Lebenslagen: Die Einsatzmöglichkeiten für Hybride und Fairwayhölzer sind so vielfältig wie das Angebot an neuen Schlägermodellen. Tatsächlich gibt es 2025 so viele qualitativ hochwertige Hölzer, dass ihr überlegen solltet, ob nicht das eine oder andere Headcover mehr aus euren Bags schauen sollte.

Als Tiger Woods bei der PNC Championship im Dezember am Bag von Fred Couples vorbeilief, traute er seinen Augen kaum. "Eins, zwei, drei", fing er an, die Headcover zu zählen, bevor Couples die Lösung vorwegnahm: "Sechs." Kaum zu glauben, aber "Boom Boom Couples", der Mann mit einem der vielleicht elegantesten Schwünge aller Zeiten, führt mittlerweile sechs Hölzer und Hybride im Bag und nur noch vier Eisen! Teilweise weil er inzwischen 65 Lenze zählt, teilweise weil es seinen Rücken weniger belastet, aber teilweise auch weil sie viel leichter zu schlagen sind. Viele Amateure sollten sich ein Beispiel am ehemaligen Weltranglistenersten nehmen, Funktion über Form stellen und gerade die langen Eisen lieber in die Ecke stellen - insbesondere da die Modelle des Jahrgangs 2025 einen evolutionären Quantensprung darstellen.

Buyer's Guide 2025: Ping G440
Ping G440

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COBRAS NEUE FUTUREFIT33-TECHNOLOGIE BIETET 33 UNTERSCHIEDLICHE LOFT-UND-LIEKOMBINATIONEN, WAS DAS FINDEN DER PERFEKTEN INDIVIDUELLEN EINSTELLUNG FAST SO KOMPLIZIERT GESTALTET WIE DAS LÖSEN EINES ZAUBERWÜRFELS.
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PING


Bei den Hybriden setzt speziell Ping mit der neuen G440-Serie Maßstäbe. Die turnusgemäße Weiterentwicklung der G430-Modelle bietet ein einheitliches Erscheinungsbild, bei dem die Größe der Schlägerköpfe mit der Höhe der Lofts mitwächst. Auffällig ist, dass der Kopf nicht ganz so hoch ist wie früher, sodass die Bälle tendenziell höher auf der Schlagfläche getroffen und Dackeltöter minimiert werden können. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass auch nicht mittig getroffene Bälle höher und gerader fliegen als in früheren Jahren. Der größte Pluspunkt ist die Vielfältigkeit des Angebots. In der Standard-Ausführung können die sechs Hybride alles vom 2er- bis zum 7er-Eisen ersetzen - und da der Loft sämtlicher Modelle am Hosel bis zu 1,5 Grad flacher oder steiler verstellbar ist, kann man theoretisch sogar noch weiter gehen. Ein interessanter Ansatz ist, dass die verschiedenen Lofts unterschiedliche Flugkurven bedienen: Das 2er-Hybrid ist für Fades ausgelegt, die Hybride 5 bis 7 unterstützen eher einen Draw. Mit einem cleanen Look und sattem Sound sind die Hybride auch ein Fest für die Sinne. Ein Eindruck, der sich bei den Fairwayhölzern fortsetzt.

Die Hölzer bieten laut Herstellerangaben eine um sieben Prozent größere Schlagfläche als beim Vorgängermodell und erscheinen in vier Versionen: HL für höhere Flugkurven, SFT für Slice-Korrektur, LST für weniger Spin sowie das Vorzeigemodell Max, das die größte Auswahl an Lofts bietet. "Wir haben dem Max-Modell sowohl ein 4er- als auch ein 5er-Holz hinzugefügt, um Lücken zu schließen und mehr Anpassungsmöglichkeiten zu bieten", erklärt Travis Milleman, Design Engineering Manager bei Ping. Kombiniert mit dem höheren Ballflug, den die neue Linie unterstützt, sind die G440 mehr als nur Fairway-Finder vom Tee. Sie sind ein echter Joker, wenn es darum geht, Grüns aus größeren Entfernungen zu attackieren.

VICE


Während Ping bei seinen Modellen auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen kann, müssen sich die Jungs von Vice das Vertrauen der Spieler erst noch verdienen. Mit ihren Eisen haben sie dafür schon eine gute Grundlage gelegt, aber Hölzer und Hybride sind da noch eine ganz andere Disziplin. Sowohl die VGF01-Hölzer als auch die VGH01-Hybride orientieren sich technologisch und optisch am ersten Driver-Modell. Das matte Schwarz sieht nicht nur edel aus, es reduziert in der Ansprechposition auch Lichtspiegelungen und ermöglicht somit die volle Konzentration auf die subtile Ausrichtungslinie. Auf der Unterseite der Carbon-Köpfe findet sich auch hier die Aluminium-Flügelstruktur wieder, die mehr als nur ein optischer Akzent ist.

Buyer's Guide 2025: Wilson Dynapwr
Wilson Dynapwr

WILSON


Während die Vice-Modelle erst Anfang April in die Läden kommen, gehen die neuen Dynapwr-Modelle von Wilson bereits seit Mitte Februar über den Ladentisch. Wie fast alle Hersteller hat auch Wilson bei den Fairwayhölzern unterschiedliche Linien im Angebot: Max und Carbon. Doch hier sind die Differenzen nicht subtil, sondern fast schon monumental. Die kompakter wirkende Carbon-Linie hat ein Wolframgewicht vorne, um für bessere Spieler den Abflugwinkel und die Spin-Rate zu reduzieren, die optisch schimmerndere Max-Linie hat dagegen hinten ein austauschbares Gewicht, um einen höheren Ballflug zu gewährleisten. Beide Reihen zeichnen sich durch eine hohe Fehlertoleranz aus, da selbst Bälle, die nicht mittig auf der Schlagfläche getroffen werden, kaum Längenverluste erleiden. Der vielleicht größte Vorteil des Carbon-Modells, das es zusätzlich auch als Holz 4 gibt, ist die Verstelloption am Hosel um insgesamt 3 Grad. Die Max-Version verzichtet auf diese Option - genau wie die ebenfalls aus 455er-Stahl geschmiedete Dynapwr-Hybridreihe. Dies ist insofern unproblematisch, als die sechs in Lofts zwischen 17 und 28 Grad verfügbaren Hybride einen hohen Ballflug generieren. Wer jedoch ohnehin schon viel Spin produziert, könnte diese Verstelloption schmerzlich vermissen.

Cobra


Das muss man bei Cobra nicht befürchten, ganz im Gegenteil. Die neue FutureFit33-Technologie bietet 33 unterschiedliche Loft-und-Lie-Kombinationen, was das Finden der perfekten individuellen Einstellung fast so kompliziert gestaltet wie das Lösen eines Zauberwürfels (ein hässlicher QR-Code am Schlägerkopf führt dabei zu einer Online-Dokumentation). Hat man das in vier Lofts erhältliche Modell aber erst einmal eingestellt, kann der Spaß beginnen. Die in elegantem Mattschwarz gehaltenen Darkspeed-Köpfe sind an der Unterseite mit blauen Akzenten versehen und kontrastieren auf der Schlagfläche mit weißen Linien. Auch hier wenden sich zwei Versionen an unterschiedliche Spielertypen: LS steht für niedrigen Spin und X für höheren Ballflug. Bei Cobra fällt diese zusätzliche Option in der Hybridlinie ebenfalls weg, doch die Nutzung der FutureFit33-Technologie sollte dies mehr als verschmerzbar machen. Wohl noch nie gab es ein Hybrid mit so großer Variabilität. Kombiniert mit der HOT Face Technology, die ebenfalls von den Hölzern übernommen wurde, bieten die Hybride eine hohe Ballgeschwindigkeit und große Längen.

Buyer's Guide 2025: Titleist GT-Series (l.) und Srixon ZXi (r.)
Titleist GT-Series (l.) und Srixon ZXi (r.)

CALLAWAY


Bei diesem Thema kommt man natürlich nicht drum herum, über Callaway zu sprechen, die Länge zum Kern ihrer Markenbotschaft gemacht haben. Dafür soll in den neuen Elyte-Hölzern die sogenannte Tungsten Speed Wave sorgen, deren 35 Gramm Wolfram unten und vorne im Inneren des Schlägerkopfs platziert wurden und so für zusätzlichen Speed bei eher dünn getroffenen Bällen sorgen. Bei eigenen Versuchen will Callaway damit unterhalb der Mittellinie genauso hohe Ballgeschwindigkeiten erzielt haben wie im Sweet-Spot.

Die sogenannte Step Sole, eine Stufe an der Schlägersohle, soll ebenfalls für mehr Länge und Kontrolle sorgen, da die Chancen auf Bodenkontakt verringert werden. Die größte Herausforderung dürfte sein, das richtige Holz zu finden, denn den Elyte gibt es in fünf Versionen: Standard, den "Großkopferten" X für höhere Handicaps, Triple Diamond für sehr gute Golfer, Ti für niedrigeren Spin und Max Fast für Spieler mit niedrigen Schwunggeschwindigkeiten. Bei den Hybriden reduziert sich die Optionalität auf das Standard- und das für einen höheren Ballflug gedachte X-Modell. Für weitere Individualisierungsmöglichkeiten sorgen ein 13-Gramm-Wolfram- und ein Drei-Gramm-Aluminium-Gewicht, die miteinander austauschbar sind, sowie das OptiFit Hosel für sieben Lie-/Loft-Konstellationen.

SRIXON


Während für Callaway die Hölzer Brot und Butter sind, spielen sie für Srixon hinter den Eisen vielleicht nur die zweite Geige. Doch die neuen ZXi-Hölzer und -Hybride sind ein qualitativer Quantensprung gegenüber den ZX-Modellen von 2023. Dies beginnt bereits damit, dass man einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz eliminiert hat und die Schläger am Hosel endlich verstellbar sind - in insgesamt zwölf verschiedenen Einstellungen. Das i in der neuen Linienbezeichnung stammt vom i-Flex Face, einer völlig neu konzipierten Schlagfläche, die im Zentrum dünner geschmiedet wurde, um höhere Ballgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Die Hybride warten zudem mit einer komplett neuen Form des Schlägerkopfs auf, der deutlich länger und insgesamt größer wirkt. Entsprechend war es auch möglich, das Gewicht im Kopf neu zu positionieren und so die Spieleigenschaften zu verbessern. In Kombination mit dem verstellbaren Hosel sind dadurch deutlich höhere Ballflüge als mit früheren Modellen möglich.

TAYLORMADE


Eine glänzende Ausgangslage verschafft auch TaylorMade seinen Spielern mit den Qi35-Modellen - und zwar buchstäblich. Das blitzende Chrome-Finish wirkt zumindest im Laden unglaublich sexy. Aber auch technisch hat sich einiges getan. Eine Verlagerung des Schwerpunkts nach hinten und unten macht es leichter, unter den Ball zu kommen und gleichzeitig weniger Spin zu generieren, was in der Theorie zu größeren Längen führt. Die gilt insbesondere für die Tour-Modelle, die sich an bessere Spieler wenden, während der Max und der Max Lite für einen höheren, leicht drawlastigen Ballflug sorgen sollen. Auf das Tour-Modell muss man bei den Hybriden verzichten, was aber auch Sinn macht, da die angesprochene Kategorie der Spieler ohnehin längere Eisen statt Hybride bevorzugt.

TITLEIST


Auch Titleist setzt auf Modelloptionen, gibt ihnen aber keine kryptischen Abkürzungen, sondern nennt sie 2025 einfach GT1, GT2 und GT3. Der Name der optisch nur sanften Weiterentwicklung der TS-Reihe steht ganz unbescheiden für "Generational Technology". Der technische Quantensprung liegt hier bereits im Material, denn statt Stahl wird erstmals die neuartige nahtlose Thermoform-Krone verwendet. Auch die geschmiedete Schlagfläche wurde völlig neu konzipiert. Ziel der Titleist-Ingenieure war es dabei, einen höheren Ballflug zu ermöglichen, ohne dass dabei die Spin-Rate ansteigt. Die Lösung dafür ist, den Schwerpunkt einerseits tief, andererseits weiter vorne im Kopf zu halten - etwas, was mit dem neuen Material zum ersten Mal möglich war. Bei den Hybriden setzt Titleist zusätzlich auf austauschbare, unterschiedlich hohe Gewichte in der Sohle. Wer die werksseitige Draw-Präferenz störend findet, tauscht einfach die beiden Gewichte und erhält eine leichte Fade-Tendenz.

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