Damals konnten Kunden ihre eigenen Wedges, egal ob fabrikneu oder bereits gespielt, nach Hamburg schicken und Titan Golf kümmerte sich um die Spezialbeschichtung. Dieser Service wird immer noch angeboten, das Sortiment hat sich allerdings deutlich erweitert. Titan Golf bieten nun mit den Razorback SD-1 auch Wedges an, die in kompletter Eigenentwicklung entstanden. Deren Schlagflächen sind dank der SIQ-Beschichtung nicht nur quasi unzerstörbar, sondern liefern auch Spin-Werte, von denen Amateurgolfer bisher nur zu träumen wagten. Doch damit ist das Innovationspotenzial des Titan-Golf-Teams noch längst nicht erschöpft.
Eisenmenger hat bereits den nächsten Trumpf im Ärmel. "Gemeinsam mit führenden Köpfen aus der 3-D-Drucktechnik haben wir in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, diese Technologie auch im Golfschlägerbau einsetzen zu können." Und die Früchte dieser Arbeit in Form des Charlie genannten Putters, des ersten auf dem Markt erhältlichen 3-D-gedruckten Putters der Welt, liegen nun hier vor uns auf dem Tisch.

»IM 3-D-DRUCKVERFAHREN SIND FORMEN UND DESIGNS MÖGLICH, DIE MIT EINER CNC-FRÄSE UNDENKBAR WÄREN«
Laser-3-D-Druckgeräte, wie sie hier zum Einsatz kommen, haben nichts mit den 3-D-Druckgeräten von Toshiba oder anderen Herstellern gemein, die mittlerweile auch schon für Privathaushalte erschwinglich sind. Diese Hightech- Maschinen kosten ab 500.000 Euro aufwärts und haben den Vorteil, dass sie den Produktentwicklern nicht nur nahezu freie Wahl bei der Wahl des Materials lassen, sondern vor allem auch absolute Freiheit bei der Formgestaltung ermöglichen. Im 3-D-Druckverfahren sind Formen und Designs möglich, die mit einer herkömmlichen CNC-Fräse undenkbar wären. So kam Charlie zu seiner charakteristischen Gitterform, die mit anderen Herstellungsmethoden niemals zu realisieren wäre.
Natürlich floss auch das aus der Wedge-Beschichtung gewonnene Know-how in die Putter-Entwicklung und deshalb wurde der Charlie-Schlagfläche besondere Aufmerksamkeit gewidmet. "Die Topografie der Schlagfläche ist unglaublich wichtig, um gute Putt-Ergebnisse zu erzielen. Wir haben unzählige Prototypen gebaut und diese mit allen erdenklichen Groove- Formen versehen: flache, tiefe, breite, schmale, diagonale, s-förmige etc. Danach wurden diese mit dem Putt- Computer unter der High-Speed-Kamera getestet und dabei haben wir festgestellt, dass ein Modell ohne Grooves mit einer leicht abgeänderten Beschichtung, wie wir sie bei den Wedges verwenden, mit Abstand die besten Werte im Hinblick auf konstante Roll-Ergebnisse lieferte", rekapituliert Eisenmenger. Nicht nur das, Golfprofis, die als menschliche Testroboter beteiligt waren, bescheinigten diesem beschichteten Putter auch das angenehmste Feedback im Treffmoment.


Dass diese Technologien alles andere als Hokuspokus sind und selbst unter Profibedingungen tatsächlich funktionieren, bewies Ben Parker mit zwei Top-Ten-Platzierungen auf der Challenge Tour 2018. Aber nicht nur Profis können die Vorzüge der ultraharten Schlagflächen aus Hamburg bei jedem Chip spüren, auch wir sind äußerst erfreut darüber, dass Pitches zur Fahne nun ab und zu nach der Landung auch mal den Rückwärtsgang einlegen.