Lexi Thompson: (lacht) Durch den Sieg wurde sie auf jeden Fall besser. Ich habe das ganze Jahr über hart an meinem Spiel gearbeitet. Dass sich das Training ausgerechnet beim Tourfinale auszahlte, war sehr wichtig und toll für mich.
GP: Konntest du den Sieg genießen oder ging es direkt wieder ins Training?
LT: Leider beschränkte sich meine Pause auf zwei Wochen. Danach ging es schon mit einzelnen Turnieren und Auftritten weiter. Ich arbeitete den ganzen Winter an den gleichen Dingen wie letzte Saison: Draw, Short Game und Konstanz verbessern.
GP: Vor deinem Sieg bei der Tour Championship hast du deinen Caddie gewechselt. Seitdem dein Bruder die Tasche trägt, läuft es wieder. Wie groß ist sein Anteil an dem neuen Erfolg?
LT: Der Wechsel passierte damals kurzfristig und unerwartet. Irgendwie fühlte es sich von Anfang an gut an, ihn an meiner Seite zu haben. Curtis (Lexis Bruder, Anm. d. Red.) ist selbst Profi, spielt auf der Web.com-Tour und kennt mein Golfspiel in- und auswendig. Außerdem bringt er mich viel zum Lachen. Das ist die perfekte Mischung und genau das, was ich brauche.
GP: Warum hast du dich damals für ihn und nicht deinen anderen Bruder oder Vater entschieden?
LT: Das ist eine gute Frage! (lacht) Um ehrlich zu sein, bevorzuge ich niemanden und nehme stets den, der gerade frei ist. Es ging damals alles so schnell, weshalb nur mein Vater und Curtis kurzfristig infrage kamen. Da Curtis an dem Wochenende selber kein Turnier spielte, übernahm er den Job. Wenn er Turniere hat, übernimmt mein Vater.
GP: Auch deine Mutter gehört als Köchin zum Team. Wie kommt's, dass du die Familie immer stärker in deine Karriere integrierst?
LT: Golf war und ist für mich stets ein Familiensport, in dem alle Thompsons involviert sind. Mein Vater ist jede Woche mit einem von uns unterwegs. Wenn ein Caddy fehlt, springt er ein. Mir tut die Nähe zu meiner Familie gut und wir arbeiten alle hervorragend zusammen.
GP: Auch wenn du bisher erst wenige Turniere nach dem Caddy-Wechsel gespielt hast, geht es seitdem wieder bergauf. Was erwartest du von dieser Saison, mit deiner Familie im Rücken?
LT: Ich fühle mich zurzeit sehr gut! Ich habe die vergangenen, freien Wochen für viel Training genutzt und bin bestens auf die Saison vorbereitet. Ich habe ein gutes Gefühl für dieses Jahr!
GP: Auf der European Tour spielten 2018 erstmals Frauen und Männer bei den GolfSixes gemeinsam. Was hältst du von solchen gemischten Formaten?
LT: Ich finde es super und bin mir sicher, dass die Fans solche Formate lieben! Für uns Frauen ist das natürlich eine Riesen-Chance - auch, um von den Männern etwas zu lernen. Dem Golfsport würden mehr von solchen Turnieren definitiv gut tun.
GP: Spielst du künftig mal bei den GolfSixes mit?
LT: Ich hätte auf jeden Fall Lust! Mal schauen, was die Zukunft bringt …