Wer sein Auto am Rande Londons parkte, um zum GolfSixes-Turnier zu gehen, hatte wahrscheinlich eher das Gefühl, das Rock am Ring Festival zu besuchen. Der Bass wummerte über die Felder, Menschen jubelten, schrille Plakate hingen vor noch schrilleren Tribünen. Doch es wurde Golf gespielt. Profigolf. Und mit Ryder-Cup-Captain Thomas Bjørn, Solheim-Cup-Frontfrau Catriona Matthew, David Lipsky, Alexander Björk oder Thorbjørn Olesen hing sogar eine namhafte Teilnehmerliste aus. Der Ball ist rund und muss mit möglichst wenig Schlägen ins Runde. Das ist kein Zitat von Sepp Herberger, sondern der letzte gemeinsame Nenner des GolfSixes-Turnier mit klassischen Tourstopps. Denn am ersten Maiwochenende war alles anders: Männer spielten mit und gegen Frauen an zwei statt vier Tagen, ein Match dauerte sechs und nicht 18 Löcher, "Quiet please!"- Schilder suchte man vergebens, selbst im Rückschwung jubelten Zuschauer und teilweise blieben nur 30 Sekunden pro Schlag.
