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Matt Wallace – Teil 2

Macht 'ne Welle

Von Tim Southwell, Fotos: Mike Meyer

GP: Wann hast du angefangen, das Golfspiel wirklich zu lieben?
MW: Ich habe es immer geliebt, zum Golfplatz zu fahren. Es war der Sport, bei dem mich mein Vater über Stunden allein lassen konnte, während er entweder selber spielte oder bei einem Bierchen an der Bar saß. Und es ist ein Sport, bei dem ich keine 21 anderen benötige. Da waren nur ich und meine Schläger, Bälle und der Platz. Als Kind war ich davon fasziniert. Je besser ich dann wurde, umso mehr habe ich mich in das Spiel, in die Details verliebt. Ab einer gewissen Leistungsstärke besser zu werden ist die größte Herausforderung und sehr harte Arbeit. Diese Herausforderung treibt mich immer weiter an. Treibt mich an, noch härter zu arbeiten. Ich meine, allein die Tatsache, mit euch hier zu sitzen, das Fotoshooting, die ganzen Vorteile des Jobs - wir sind in den Staaten, spielen die größten Turniere. Das sind alles Resultate dieser harten Arbeit.

GP: Wann hast du zum ersten Mal den Ball sauber getroffen?
MW: Ich habe den Ball schon früh sehr gut getroffen, allerdings war ich auch immer ein Trainingsbesessener. Auf der Alps Tour habe ich begonnen, mit Matt Belsham zu arbeiten. Er hat mein Spiel verändert. Bereits nach ein oder zwei Einheiten begann ich, die Flugbahnen zu sehen, die ich schlagen wollte, und ich dachte: "Wow, das ist noch mal was anderes". Auf meiner dritten Golfrunde, nachdem wir angefangen hatten zusammenzuarbeiten, spielte ich -7 und wurde am Ende Dritter. In der Woche darauf Zweiter und in der dritten begann ich zu gewinnen…

Matt Wallace:

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SAM SNEAD IST MEIN HELD. ICH HABE SEINEN SCHWUNG HUNDERTE MALE STUDIERT, DIESE SCHIERE POWER. ICH LIEBE DIE TECHNISCHEN DETAILS DIESES SPIELS UND ER HAT DIE BÄLLE EINFACH NUR SO RAUSGEPRÜGELT. SAM WAR STARK WIE EIN OCHSE.
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GP: Unglaublich! Was genau hat er verändert?
MW: Den gesamten Schwung, mechanisch sowie technisch. Der Ball macht nur das, was der Schläger ihm vorgibt. Das ist unsere Philosophie. Es ist wirklich sehr technisch, aber ich mag das, denn so weiß ich, worauf ich mich verlassen kann.

GP: Stichwort "gute Schläge": Was war der bislang beste Schlag in deiner Karriere?
MW: [grinst] Da gibt es einige. Natürlich mein Hole-in-One bei der PGA Championship in Bellerive. Der Kommentator nannte mich Mike Wallace. Auf dem Weg zu meinem ersten Sieg habe ich an der 17 in Ägypten ein fantastisches 3er-Eisen in den Wind geschlagen, das vier Meter neben dem Stock landete. Das daraus resultierende Birdie hat mir quasi das Turnier gewonnen. Jedoch war das auf der Alps Tour und deshalb hatte ich keinen Caddie, mit dem ich die Emotionen des Moments hätte teilen können.

GP: Wer würde dich in einem Film spielen?
MW: Natürlich Brad Pitt! Aber im Ernst, mir wurde gesagt, ich hätte eine gewisse Ähnlichkeiten mit Daniel Craig. Auch gut!

GP: Sind die Amerikaner wirklich auf dem Mond gewesen?
MW: Selbstverständlich. Ich bin kein Typ für Verschwörungstheorien. Dafür aber mein jetziger Trainer Liam. Er glaubt fest an die 9/11-Verschwörung. Darf ich das eigentlich erzählen? [schaut sich in der Bar um, ob ihn jemand gehört haben könnte]

Macht 'ne WelleMacht 'ne Welle:
GP: Könntest du dir dein eigenes Essen jagen?
MW: Um zu überleben, sicherlich. Die Starken überleben, also musst du es tun, wenn es die Situation erfordert. Also wenn, wäre das... Warte, welche Waffe hätte ich, um das Tier zu erlegen? Die bloßen Hände? Eine Kuh! Ich liebe Steak. Vielleicht müsste ich ihr dann eine Falle stellen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Kuh mit den bloßen Händen töten könnte.

GP: Wenn du einen Tag lang Premierminister sein könntest, was würdest du ändern?
MW: Ich würde den Knie-Drop im Golf abschaffen. Und den Brexit. Ich würde uns in der EU lassen. Es war doch alles in bester Ordnung. Weg mit dem Blödsinn.

GP: Du hast eine Zeitmaschine. Reist du damit in die Zukunft oder in die Vergangenheit?
MW: Zurück! Ich möchte die Zukunft nicht wissen. Ich würde gern mit Ben Hogan und Sam Snead Golf spielen. Und mit Jack und mit Arnie. Sam Snead ist mein Held. Ich habe seinen Schwung Hunderte Male studiert, diese schiere Power. Ich liebe die technischen Details dieses Spiels und er hat die Bälle einfach nur so rausgeprügelt. Sam war stark wie ein Ochse. Ich sprach mal mit Gary Player über Sam und er sagte nur, dass er bei Weitem der Stärkste gewesen sei.

GP: Wann hast du realisiert, dass du für Großes bestimmt bist?
MW: Da bin ich bei Weitem noch nicht. Ich habe noch einen langen Weg vor mir.

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