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Phil Mickelson

Jäger des verlorenen Schatzes

Von Jan Langenbein & Rüdiger Meyer, Illustrationen: Christoph Rathjen

Die Unbarmherzigkeit der Golfgötter, vollkommen wahnsinnige Greenkeeper oder Abschläge für die Mülltonne - die Gründe, warum Phil Mickelson bei den US Open öfter Zweiter wurde als Leverkusen in der Bundesliga, sind zahlreicher als Nazi-Schergen in Indiana-Jones-Filmen.

Kein Zweifel, "Jäger des verlorenen Schatzes" von 1981 gehört zu den absoluten Klassikern des Hollywood-Kinos. Steven Spielbergs Abenteuer hat jedoch einen fundamentalen Makel. Seine Hauptfigur, Indiana Jones, ist für den Verlauf der Handlung vollkommen irrelevant. Würde er nicht existieren, würde trotzdem genau das Gleiche passieren: Die Nazis finden die Bundeslade, bringen sie auf eine einsame Insel und beim Versuch, sie zu öffnen, schmelzen ihre Gesichter und alle segnen das Zeitliche. Egal ob "Indy" in der Zwischenzeit für jede Menge Wirbel sorgt oder nicht.

Die Parallelen zu "Leftys" Rolle in den letzten 25 Auflagen der US Open sind nicht zu übersehen. Wenngleich Phil Mickelson die offenen Meisterschaften seines Heimatlandes noch nicht gewinnen konnte, so spielte er doch mehrere Male zweifellos die Hauptrolle in den Dramen, die sich jedes Jahr im Juni im knietiefen Rough und auf den betonharten Grüns von Pinehurst, Bethpage, Shinnecock Hills und all den anderen legendären Austragungsorten abspielen. Ebenso wie von der Open Championship 1999 in Carnoustie für den Rest der Menschheitsgeschichte nicht Paul Lawries Sieg, sondern Jean Van de Veldes Total-Blackout inklusive barfüßigen Triple-Bogeys in Erinnerung bleiben wird, werden auch die US Open 2004 und 2006 ewig mit Phil Mickelson und nicht mit den Siegern Retief Goosen und Geoff Ogilvy in Verbindung gebracht werden.

Dass die US Open für einen Amerikaner nicht irgendein Golfturnier sind, liegt auf der Hand. Für Phil Mickelson hat dieses Turnier seit Juli 2013 jedoch noch einmal drastisch an Bedeutung zugelegt. Damals gewann er nämlich unter der gnadenlosen Sonne von Schottland auf einem vollkommen ausgetrockneten Golfplatz in Muirfield nicht nur seinen fünften Major-Titel, sondern nach drei Grünen Jacketts sowie einer Wanamaker Trophy nun auch die Claret Jug und komplettierte so drei Viertel des Karriere-Grand-Slams. Noch am gleichen Abend sinnierte "Lefty" während der Pressekonferenz über seine bisherige Karriere: "Wenn es mir noch gelingen würde, die US Open zu gewinnen und den Karriere-Grand-Slam zu vervollständigen, wäre das der Beweis für einen kompletten und großartigen Golfer. Noch fehlt mir ein Schritt bis zu diesem Beweis und es war bisher der schwierigste Schritt. In der Geschichte des Golfsports haben erst fünf Spieler diesen Beweis erbracht. Diese fünf sind die Besten aller Zeiten. Sie werden völlig zu Recht in einem anderen Licht gesehen." Fünf Jahre später fehlt ihm immer noch dieser eine Schritt zur Unsterblichkeit. Vor zwei Jahren stellte Mickelson im Vorfeld der US Open in Oakmont noch einmal klar: "Es gibt nichts, was mich glücklicher machen würde, als meine Karriere mit einem US-Open-Sieg zu krönen. Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden: Nichts bedeutet mir mehr als ein US-Open-Sieg."

Phil Mickelson:

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Genau wie Indiana Jones hatte er seine Hände schon mehrmals am goldenen Götzenbild und schaffte es, auf dem Weg sämtlichen giftigen Pfeilen, Schluchten und riesigen Steinkugeln auszuweichen. Nur um dann doch auf der Zielgeraden, den Erfolg schon riechend, die Trophäe von seinem Widersacher aus der Hand gerissen zu bekommen.
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Deshalb ist und bleibt Phil Mickelson der Jäger des verlorenen Schatzes. Genau wie Indiana Jones hatte er seine Hände schon mehrmals am goldenen Götzenbild und schaffte es, auf dem Weg sämtlichen giftigen Pfeilen, Schluchten und riesigen Steinkugeln auszuweichen. Nur um dann doch auf der Zielgeraden, den Erfolg schon riechend, die Trophäe von seinem Widersacher aus der Hand gerissen zu bekommen. Für Indiana Jones hieß der Rivale Belloq. Für Philip Alfred Mickelson, der 2018 vielleicht seine letzte realistische Chance auf den Sieg hat, hießen sie Stewart, Woods, Goosen, Ogilvy, Glover und Rose.

99. US OPEN, 1999 PINEHURST NO. 2

"Phil wird noch eine Chance bekommen zu gewinnen. Ich habe nur noch begrenzte Zeit." Die Worte des frisch gebackenen US-Open-Champions von 1999 Payne Stewart sollten vier Monate später tragisch bestätigt werden, als er mit seinem Flugzeug tödlich verunglückte. Doch auch direkt nach der Niederlage saß Phils Schmerz nicht so tief wie bei seinen späteren zweiten Plätzen. Mit einem Rückstand von einem Schlag auf den schon nach Runde drei Führenden Payne Stewart startete Mickelson in den Sonntag. Sein Fokus galt an diesem Tag aber nicht einzig dem in Reichweite liegenden ersten Major-Sieg. Bereits die gesamte Woche trug Caddie Jim "Bones" Mackay einen Pager in der Tasche, denn zu Hause in Scottsdale hätten bei Phils Frau Amy jederzeit die Wehen einsetzen können. Phils Instruktionen waren klar: "Wenn das Ding piept, egal ob wir auf der Driving Range, dem ersten Abschlag oder dem 18. Grün sind, wirst du es mir sofort sagen, denn dann mache ich mich auf die Socken." Als Mickelson am Finalsonntag also seinen ersten Drive schlug, war allen Anwesenden bewusst, dass dieser Pager seine Runde jederzeit beenden und Mickelson wenige Stunden später statt der US Open Championship Trophy eine Tochter in den Armen halten könnte. Von fehlender Konzentration war dann jedoch bis zum 15. Grün keine Spur und Mickelson hatte mit einer bis dato bogey-freien Runde die Führung übernommen. Auf Loch Nr. 16 wollte dann jedoch ein Par-Putt aus 1,80 Metern nicht fallen und das erste Bogey des Tages bedeutete den Führungswechsel. Caddie Jim Mackay las auf der 17 die Linie des Birdie- Putts falsch und Payne Stewart zauberte auf der 18 einen Par-Putt der Extraklasse, dessen Jubelpose als Bronzestatue vor dem Clubhaus in Pinehurst verewigt wurde. Phils Fazit:"Heute war ein enttäuschender Tag, aber wir erwarten unser erstes Kind und die nächsten Tage werden sicher sehr aufregend. Das setzt alles andere in Relation. Morgen werde ich diese Golfrunde bereits verdaut haben." SCHMERZFAKTOR: 4

102. US OPEN, 2002  BETHPAGE STATE PARK BLACK COURSE

Mit fünf Schlägen Rückstand ging Phil Mickelson in die Schlussrunde der US Open 2002 und der Führende war kein Geringerer als Tiger Woods. Game over. Tiger hatte sechs der letzten zehn Major-Turniere gewonnen und zwei Jahre zuvor mit einer Jahrhundertleistung das Feld bei der US Open in Pebble Beach um sagenhafte 15 Schläge deklassiert. Nach drei verregneten Runden hätte wohl selbst der notorische Zocker Mickelson kein Geld darauf gesetzt, gerade hier sein erstes Major zu gewinnen. Zwar öffnete Woods mit Bogeys auf den ersten zwei Löchern nochmal die Tür einen Spalt, aber Mickelson kam nie näher als zwei Schläge an den Übergolfer jener Dekade heran - obwohl "Lefty" die viertbeste Runde des Tages spielte. Seine Erinnerungen an Bethpage vor den Toren New Yorks - die US Open fanden 2002 erstmals auf einem öffentlichen Golfplatz statt - sind trotzdem äußerst positiv: "Die Schlussrunde war definitiv keine Enttäuschung, denn es war einer der aufregendsten Tage, die ich jemals auf einem Golfplatz erlebt habe. Die Atmosphäre war elektrisierend und hat mich an den Ryder Cup 1999 in Boston erinnert." SCHMERZFAKTOR: 1

Phil Mickelson:
104. US OPEN, 2004  SHINNECOCK HILLS GOLF CLUB

Zwei Monate vor der US Open 2004 hatte Mickelson mit seinem Sieg in Augusta endlich den ungeliebten Titel "bester Spieler ohne Major-Sieg" an die Kollegen Montgomerie, García und Westwood weitergereicht und ritt auf einer Welle der Euphorie, die ihn nach zwei Runden an die Spitze der US Open spülte. Gezeichnet von einem Rekordsommer auf Long Island muteten die 18 Löcher des Shinnecock Hills Golf Club in ihrem ausgetrockneten und braunen Zustand mehr wie die Links-Plätze der Open Championship an und spielten sich extrem knifflig. Nichtsdestotrotz entwickelte sich der Schlagabtausch zwischen Phil Mickelson und dem Südafrikaner Retief Goosen zu einem der großartigsten Duelle der US-Open-Geschichte. Mit drei Birdies auf den Löchern 13 bis 16 schien die Sache für Mickelson geritzt zu sein: "Nach meinem Birdie auf Loch 16 hatte ich die Führung übernommen und dachte' das wird heute mein Tag." Doch da hatte Mickelson die Rechnung ohne die sadistischen Greenkeeper rund um die USGA-Folterknechte David Fay und Tom Meeks gemacht, die zu diesem Zeitpunkt längst die Kontrolle über die brettharten und pfeilschnellen Grüns verloren hatten. Auf Loch Nummer 7 hatten selbst die besten Spieler der Welt bereits den ganzen Tag Schwierigkeiten, den Ball auf dem von Sonne und Wind ausgetrockneten Grün überhaupt zum Halten zu bringen. Und als Mickelson sich später am Tag über einen 1,90 Meter langen Par-Putt auf der 17 beugte, brachen alle Dämme. Der Putt verfehlte sein Ziel links und rollte mehr als zwei Meter hinter das Loch. Die bis dahin euphorisierten Zuschauer hielten den Atem an. Doch nach einem Drei-Putt und einem Doppel-Bogey, das einem moralischen Bombenattentat gleichkam, war die Luft raus aus Phils erneutem Versuch, endlich die US Open zu gewinnen. "Ich habe einen äußerst sanften Putt gespielt, denn ich wusste, dass der Ball schnell würde. Aber natürlich darf ich den Putt nicht mehr als zwei Meter hinter das Loch donnern. Es herrschte Rückenwind, und wenn der Wind auf diesen Grüns einen Ball erwischt, dann gibt es kein Halten mehr. Er wollte einfach nicht mehr aufhören zu rollen." Shinnecock Hills 2004 markierte Phils bis dahin größte Chance auf einen Triumph bei den US Open und sitzt als Stachel immer noch tief in seiner Erinnerung sowie auch der der USGA. Im Rückblick darf allerdings nicht vergessen werden, dass Mickelson mit einem Sieg beim Masters, dem zweiten Platz in Shinnecock, einem geteilten dritten bei der Open und einem geteilten sechsten Rang bei der PGA Championship ein absolutes Monsterjahr bei den Majors hatte - das beste seiner Karriere. SCHMERZFAKTOR: 9

106. US OPEN, 2006  WINGED FOOT GOLF CLUB

"Ich kann diesen Ball zwischen den Bäumen hindurch hooken." Mit diesem Satz fangen selten Golf-Heldengeschichten an. Aber der Reihe nach. Wenn Phil Mickelson an seine verpassten Chancen bei den US Open zurückdenkt, wird 2006 immer am meisten schmerzen. Nach Siegen bei der PGA Championship 2005 und in Augusta 2006 hatte er in Winged Foot die Chance, das dritte Major in Folge zu gewinnen. Seine Form war auf dem absoluten Höhepunkt und trotzdem wollte er nichts dem Zufall überlassen. Dreimal reiste Mickelson im Vorfeld des Turniers für mehrere Tage nach Winged Foot und mietete sich sogar für den gesamten Monat ein Haus in der Nähe des Platzes, um optimal vorbereitet in die vier Runden zu gehen. Für 70 Löcher ging dieser Plan auch auf, doch dann begann Mickelson, den Sieg wegzuwerfen - im wahrsten Sinne des Wortes, denn sein Abschlag an der 17 landete in einem Mülleimer. Dennoch rettete er unglaublicherweise das Par. Mit einem Schlag Vorsprung auf die Verfolger stand er also auf der finalen Teebox des Turniers, nur noch ein einziges Par vom lang ersehnten US-Open-Sieg entfernt. Doch obwohl er den gesamten Tag über noch kein Fairway getroffen hatte, griff er zum Driver. Einem markerschütternden Push links in die Bäume folgte eine erneute Aufführung des Jean-Van-de-Velde-Dramas von 1999. Einen Baumtreffer, einen Slice in den Bunker, eine Spiegeleilage, einen Chip aus dem Rough und einen Putt später begann der Graveur im Clubhaus, den Namen Geoff Ogilvy in den riesigen Henkelpott zu ritzen. Phils Pressekonferenz im Anschluss hat mittlerweile ähnlichen Kultcharakter wie Trapattonis "Flasche leer!"-Wutrede von 1998. Mit dem Unterschied, dass Mickelson absolut klar war, dass niemandem außer ihm selbst die Schuld für diesen kostspieligen Blackout zugeschoben werden konnte. "Ich bin immer noch geschockt darüber, was ich gerade getan habe. Ich bin solch ein Idiot. Ich konnte den gesamten Tag einfach kein Fairway treffen und habe auf der 18 nur versucht, meinen Lieblingsschlag, einen Baby-Slice, auf die Bahn zu spielen, habe sie aber links verfehlt. Ich kann einfach nicht fassen, dass ich es nicht geschafft habe, ein Par auf dem letzten Loch zu spielen. Seit ich ein Kind gewesen bin, träume ich davon, dieses Turnier zu gewinnen. Es wird eine ganze Weile dauern, bis ich mich davon erholt haben werde." SCHMERZFAKTOR: 10

Phil Mickelson:
109. US OPEN, 2009  BETHPAGE STATE PARK BLACK COURSE

Vor der Schlussrunde 2009 hatte nichts danach ausgesehen, als sollte Mickelson seinen US-Open-Wunden eine weitere hinzufügen. Mit sechs Schlägen Rückstand war er als Fünfter ins Finale gegangen. Doch als nach einem unglaublichen Birdie-Putt aus mehr als zehn Metern an Bahn 12 auf dem 13. Grün auch noch ein Eagle-Putt fiel, sah er sich plötzlich in geteilter Führung. Sein Eisen am folgenden Par 3 spielte Mickelson anderthalb Meter an die Fahne, doch danach setzte das Nervenflattern ein und er verzitterte den einfachen Birdie-Putt. Ein Drei-Putt auf der 15 verhieß schon nichts Gutes und mit einem Bogey an der 17 schoss er sich dann endgültig aus dem Titelrennen. Auch wenn Phil damals ganz andere Sorgen hatte - Ehefrau Amy war an Brustkrebs erkrankt -, war es bitter, sich einem No Name wie Lucas Glover geschlagen geben zu müssen. SCHMERZFAKTOR: 7

113. US OPEN, 2013  MERION GOLF CLUB

So richtig lag Phils Fokus nicht auf dieser US Open. Noch einen Tag vorher flog er heim, um der Abschlussfeier seiner Tochter beizuwohnen. Dennoch lag er nach den ersten drei Runden in Führung. Und wie er rückblickend feststellte, war die US Open in Merion wie für ihn gemacht: "Das ist schwer zu verdauen, nachdem ich wieder einmal so knapp dran war. Das war meine bisher beste Chance. Der Golfplatz liegt mir wirklich sehr und ich habe das Gefühl, ich hätte mir eine bessere Möglichkeit nicht wünschen können. Das schmerzt." An seinem 43. Geburtstag ging Mickelson ganz in Schwarz und mit einer beeindruckenden Mähne unter dem Visor als Führender in die Schlussrunde im Merion Golf Club. Seit 1981 hatte hier keine US Open mehr stattgefunden, da der altehrwürdige Platz in einem Vorort von Philadelphia als zu kurz für den härtesten Test des Major-Kalenders galt. "Lefty" hatte aus dem Desaster von Winged Foot gelernt und den Driver gar nicht erst eingepackt, doch diesmal ließ ihn sein Putter bitter im Stich. An den Löchern 3 und 5 fing er sich jeweils mit Drei-Putts ein Doppel-Bogey ein. In typischer "Phil the Thrill"-Manier lochte er zwar auf der 10 aus 70 Metern mit dem Wedge ein und das damit verbundene Eagle katapultierte ihn wieder zurück an die Spitze, was allerdings danach folgte, war ein erneut unerklärlicher Einbruch auf den Schlusslöchern. An der 13, einem gerade einmal 94 Meter langen Par 3, entschied er sich für ein flaches Pitching Wedge, wo ein Gap Wedge wohl die bessere Wahl gewesen wäre, und schoss seinen Ball über das Grün: Bogey. Weitere Bogeys folgten auf den Löchern 15 und 18 und verhalfen einem roboterartig solide spielenden Justin Rose zu seinem ersten Major. SCHMERZFAKTOR: 8

Seit Phil Mickelson Ende Juni 1992 ins Profilager wechselte, hat er die US Open erst zweimal verpasst. Zuletzt im vergangenen Jahr, denn dort fiel das härteste Major des Jahres in die gleiche Woche wie die High-School-Abschlussfeier seiner Tochter Amanda. Und dass diese wichtiger ist als die Jagd nach dem verlorenen US-Open-Schatz, stellte Phil bereits 1999 klar. Das macht 24 Teilnahmen als Profi , dazu kommen noch zwei Starts als Amateur. Phils insgesamt sechs zweite Plätze sind aber nur die Spitze des Eisbergs der Knieschüsse, die ihm die US Open bisher zugefügt hatten. Denn einige seiner vier Top-Ten-Ergebnisse waren nicht weniger ärgerlich.

Bis zur Mexiko-Championship Anfang März hätte niemand Phil Mickelson bei der US Open 2018 eine Chance eingeräumt, hatte "Lefty" doch seit seinem Sieg bei der Open Championship in Muirfield 2013 kein Turnier mehr gewinnen können. Dann triumphierte er in Mexiko jedoch gegen ein major-würdiges Feld und plötzlich scheint wieder alles möglich. Schließlich findet die US Open in diesem Jahr in Shinnecock Hills statt und Phil hat schon einmal bewiesen, wie sehr dieser Platz und das ruppige New Yorker Publikum seinem Spiel entgegenkommen.

Johnny Miller brachte es während Phils Selbstdemontage in Winged Foot 2006 als TV-Kommentator des Spektakels auf den Punkt: "Mein Gott, um dieses Turnier zu gewinnen, ist es nicht nötig auf einem weißen Hengst triumphierend das letzte Fairway hinunterzureiten. Man kann auch über die Ziellinie humpeln und sagen: ,Danke für den hübschen Pokal!'" Um die ohne Zweifel hübsche US-Open-Trophäe 2018 abzustauben, muss Phil Mickelson es nur machen wie Indiana Jones: die Augen schließen und warten, bis sich alle Gegenspieler selbst zerlegen. Nur eine Änderung wird "Lefty" zu "Jäger des verlorenen Schatzes" vornehmen: Der Lohn seiner Mühe landet garantiert nicht in einem Warenlager.

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