The Open Championship - 10 Gründe, warum Lowrys Open-Sieg außergewöhnlich war

The Open Championship

10 Gründe, warum Lowrys Open-Sieg außergewöhnlich war

22.07.2019 | Von GolfPunk, Foto(s): Getty Imges

Mit sechs Schlägen Vorsprung gewann Shane Lowry die The Open 2019. Doch ist das längst nicht der spektakulärste Teil seines Majorsiegs.

Eigentlich hätte der Sonntag der 148. Open in Royal Portrush nicht als ein Herzschlagfinale in die Geschichtsbücher eingehen sollen. Publikumslieblinge wie McIlroy oder Woods waren längst ausgeschieden, viele Favoriten hatten nicht den Hauch einer Titelchance und der Sieger des Turniers gewann mit sechs Punkten Vorsprung. Wer allerdings vor Ort war oder das Geschehen per TV verfolgte, sah Bilder von tausenden Fans, die Shane Lowry genauso feierten wie die Auferstehung Tiger Woods' bei der Tour Championship 2018. Wie passt das zusammen?

Warum der Sieg des Iren einer der emotionalsten und besondersten Majorsiege aller Zeiten war, zeigen diese zehn Punkte.

1. Fast drei Jahrzehnte dauerte der Nordirlandkonflikt und auch 20 Jahre später sind längst nicht alle Wunden in der Bevölkerung verheilt. Dass ausgerechnet ein Ire von nordirischen Fans mit Sprechchören ("There is only one Shane Lowry") lautstark unterstützt wurde, geht über den Sport hinaus. Es zeigt: für viele ist Irland eine Insel, die selbst durch eine Grenze nicht geteilt werden kann.



2. Lediglich 150 Meilen liegen zwischen Royal Portrush und Lowrys Heimatplatz Esker Hills Golf Club. Von Heimspielcharakter zu reden, ist bei Lowry somit nicht übertrieben.

3. Bo Martin, der Caddie von Shane Lowry, übernahm die Tasche seines Schützlings vor genau zwölf Monaten. Damals brach Lowry nach der Auftaktrunde der Open 2018 weinend im Auto zusammen, woraufhin er sich von seinem alten Caddie trennte. Mit Martin schaffte er exakt ein Jahr später sein persönliches Wunder. Und übrigens: Bo Martin ist Nordire.

4. Vor zehn Jahren gewann Shane Lowry sein erstes großes Turnier in Irland - als Amateur bei der Irish Open. Seinen ersten Majorsieg feierte er nun ebenfalls auf seinem irischen Eiland.

5. Vor der Open rätselten viele Medien, ob sich Rory McIlroy seinen alten Platzrekord zurückholt, der nach dem Umbau der Anlage ungültig wurde. Statt des Superstars war es aber Lowry, der den neuen Platzrekord aufstellte. Mit einer 63 am Samstag.

6. Nicht nur seine Frau und die kleine Tochter des Majorsiegers warteten hinter dem 18. Grün auf ihn, sondern auch seine Eltern. Der Vater marschierte trotz horizontalem Regen und Starkwind sogar die gesamte Strecke durch die Dünen mit, um seinen Sohn anzufeuern. Wie Lowry hinterher in Interviews berichtete, war das ein besonderer Moment für ihn.

7. Apropos Wetter: Mit Platzregen und frischem Wind war das Open-Finale alleine wettertechnisch eines der anspruchsvollsten jemals. Für Lowry nichts neues: Schon bei seinem Irish Open-Sieg 2009 kam tonnenweise Wasser von oben.

8. Dieses Jahr wurde der Turnierkalender reformiert, weshalb nicht mehr die PGA Championship, sondern die Open das letzte Major des Jahres ist. Lowry ist somit der längste amtierende Majorsieger vorerst und kann mindestens bis April 2020 feiern.

9. Erst zum zweiten Mal fand die Open außerhalb Englands oder Schottlands statt. Das letzte Mal ist 68 Jahre her. Künftig soll das Event laut der Veranstalter häufiger in Nordirland stattfinden. Gut zehn Jahre wird es wohl dennoch dauern.

10. "Es waren vielleicht nicht die windigsten Open, aber gepaart mit dem Starkregen und dem anspruchsvollen Platz war es so schwer wie noch nie", resümierte Rickie Fowler nach der Schlussrunde und macht den glasklaren Sieg des Iren noch mal bemerkenswerter.