Pro Golf Tour Finale - Deutsches Trio springt auf die Challenge Tour Die Aufsteiger 2025: Christian Bräunig, Michael Hirmer, Lars van der Vight, Clement Guichard, Linus Lang (v.l.)
Die Aufsteiger 2025: Christian Bräunig, Michael Hirmer, Lars van der Vight, Clement Guichard, Linus Lang (v.l.)

Pro Golf Tour Finale

Deutsches Trio springt auf die Challenge Tour

06.10.2025 | Von Rüdiger Meyer, Foto(s): Pro Golf Tour

Im Castanea Resort schien beim Finale der Pro Golf Tour trotz Regenwetter für drei Deutsche die Sonne. Christian Bräunig sicherte sich mit seinem überzeugenden Sieg ebenso die Karte für die Hotelplanner Tour (ehemals Challenge Tour) wie Michael Hirmer und Linus Lang.

Beim Saisonfinale der Pro Golf Tour im Castanea Resort bei Lüneburg wartete nicht nur ein Preisgeld von 50.000 Euro darauf ausgeschüttet zu werden, wie immer standen auch fünf Spielberechtigungen für die Hotelplanner Tour 2026 auf dem Spiel, die den ersten Schritt auf das große Endziel DP World Tour bedeutet. Bereits vor dem Finale waren der Franzose Clement Guichard und der Niederländer Lars van der Vight nicht mehr von einem der Qualifikationsplätze zu verdrängen. Zu groß war der Vorsprung, den sie sich über die 16 bisherigen Turniere erspielt hatten. Beide hatten zwei Saisonturniere für sich entscheiden können und auch in den restlichen Events stark gespielt. Der dritte Zweifachsieger, Michael Hirmer aus dem GC Reichswald, konnte sich dagegen noch nicht entspannt zurücklehnen. Weil er gerade zu Beginn der Saison den Fokus auf der Hotelplanner Tour hatte, war er mit 3500 Punkten Vorsprung auf Platz 6 ebenso noch nicht ganz auf der sicheren Seite wie Linus Lang, der sich vor vier Wochen mit seinem Sieg bei der Iron Duke Belgian Open überhaupt erst in die Top 5 geschoben hatte.

Unfreiwillige Hilfestellung bekam das deutsche Duo vom Tschechen Filip Mruzek, der die Meldung für die Castanea Championship schlichtweg verschwitzt hatte und seinen vierten Platz damit kampflos aufgeben musste. Dennoch machten sich aufgrund der hohen Dotierung des Events noch 19 Spieler Hoffnungen darauf, im kommenden Jahr eine Spielklasse höher aufteen zu dürfen. Allerdings wurde das Wetter für alle Beteiligten zu einer echten Herausforderung. Nach sintflutartigen Regenfällen konnte die erste Runde am Freitag erst mit knapp sechsstündiger Verspätung begonnen werden. Entsprechend stand für viele Spieler am Samstag ein echtes Mammutprogramm auf dem Plan an dessen Ende Lars van der Vight bewies, warum er der Dominator der Saison ist. Mit Runden von 69 und 66 führte er das Feld an, konnte am Montag mit einer Even Par Runde den Vorsprung allerdings nicht halten. Diese Chance ergriff Christian Bräunig. Mit einem Schlag Rückstand auf dem geteilten zweiten Platz gelegen, setzte er mit einem Birdie an Loch 5 und vor allen Dingen einem Eagle an Bahn 6 zwei echte Ausrufezeichen. Doch erst durch zwei weitere Birdies an der 10 und 12 konnte er den Franzosen Claude Churchward abschütteln, der am Ende mit zwei Bogeys den Anschluss verlor.

Während es für den auf Platz 52 der Order of Merit gelegenen Churchward lediglich auf den Preisgeldscheck ankam, stand für Bräunig mehr auf dem Spiel. Als 13. der Order of Merit hätte ihn selbst ein zweiter Platz nicht auf die Hotelplanner Tour katapultiert. Umso größer der Jubel als er an der 18 zum Par lochte und mit drei Schlägen Vorsprung die 7.800 Euro Preisgeld und die gleiche Anzahl an Punkten für die Order of Merit einstrich, die ihn am Ende noch auf Platz 3 katapultierten. Für den 33-Jährigen ist es der dritte Versuch auf der Hotelplanner Tour, auf der er bereits zwischen 2017 und 2019 sowie 2024 aktiv war. Für Michael Hirmer und Linus Lang bedeutete Bräunigs Erfolg allerdings Zittern, da somit nur noch zwei Aufstiegsplätze frei waren. Hirmer hatte nach Runden von 72 und 71 noch im hinteren Mittelfeld gelegen, setzte aber mit einer 70 den Aufwärtstrend im Turnier fort und kam am Ende auf dem 23. Platz ein. Genug, um sich für nächste Saison in Sicherheit zu wiegen und seine Rückkehr auf die Hotelplanner Tour zu feiern.

Linus Lang schien seinerseits bereits nach zwei 69er-Runden seine Schäfchen im Trockenen zu haben, erlebte in der Finalrunde aber ein Auf und Ab mit fünf Birdies und vier Bogeys. Der geteilte 8.Platz war am Ende aber genug, da Mike Toorop seine Aufholjagd zu spät startete. Der Niederländer hatte sich mit einer 73 in der Auftaktrunde eigentlich bereits aus dem Favoritenkreis gespielt, absolvierte seine letzten 36 Löcher aber in 10 unter Par. Hätte Claude Churchward nicht an der 18 noch Birdie gespielt und Toorop auf Platz drei verwiesen, wäre es in der Endabrechnung noch einmal ganz eng geworden. So konnte Linus Lang am Ende über seine erste Beförderung auf die Hotelplanner Tour jubeln. Und auch die Verantwortlichen der Pro Golf Tour dürften zufrieden sein. Als hauptsächlich im deutschen Raum ausgetragene Satellite Tour sollte sie eigentlich als Karriere-Booster für deutsche Nachwuchsgolfer fungieren, doch 2024 schaffte kein deutscher Golfer den Sprung nach oben. Nun sind es gleich drei von ihnen, etwas was seit 2014 nicht mehr geglückt ist als die Pro Golf Tour noch EPD Tour hieß.

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