Am ersten Abschlag Die Daly Show

Gerade einmal 47 Spieler auf der Welt haben mehr Majors gewonnen als John Patrick Daly. Doch wenn es darum geht, auf dem Golfplatz zu implodieren, kann dem 59-Jährigen keiner mehr das Wasser reichen. 1998 versuchte Daly beim Bay Hill Invitational, an Loch 6 abzukürzen, indem er das Par 5 auf direkter Linie attackierte. Doch sein Drive blieb zu kurz und landete im Wasser. Also ging er zur Drop Zone und schlug mit dem Holz 3 nicht einen oder zwei, sondern fünf Schläge ins Wasser, bevor sein 15. Schlag mit Dusel von einem Stein in den Bunker sprang und er eine 18 notierte. Die Zahl ist bis heute die Rekordmarke auf der PGA Tour, obwohl sich Daly mehrfach anschickte, sie zu brechen. Bei der US Open 1999 in Pinehurst rollten ihm seine Chips so oft vor die Füße zurück, bis er den Ball entnervt in Bewegung spielte und eine 11 kassierte. Ein Jahr später in Pebble Beach jagte er seinen Drive in einen Garten, ehe er drei Bälle im Pazifik versenkte und sich eine 14 einfuhr. 2005 spielte er erneut beim Bay Hill Invitational Pingpong zwischen Steinen und trug eine 11 auf der Scorekarte ein. Und 2011 hackte er bei der John Deere Classic so lange im Rough, bis er 13 Schläge zusammenhatte. Insgesamt hat Daly wenigstens 15 zweistellige Ergebnisse auf der PGA Tour kassiert - niemand kann auch nur annähernd eine solche Zahl aufweisen. Im September bewies er nun beim Sanford Invitational, dass an dem Sprichwort "Alter schützt vor Torheit nicht" etwas Wahres dran ist. Nachdem er die ersten elf Löcher halbwegs solide absolviert hatte, verzog er an der 12 des Minnehaha Country Club seinen Abschlag ins Rough, von wo aus er sage und schreibe sieben Schläge ins Wasser bugsierte und am Ende mit einem Ein-Putt verhinderte, eine 2 als erste Ziffer notieren zu müssen. Die 19 brach nicht nur Dalys Rekord für sein größtes persönliches Waterloo, sie radierte auch Bruce Crampton aus den Geschichtsbüchern der Champions Tour, der 1996 bei der Greater Grand Rapids Open eine 16 spielte.