Neue Konkurrenz für Deutschlands Ryder-Cup-Bewerbung, James Bond in Feldafing, eine Doku über Rory McIlroy und ein Golf-Pitch bei 'Shark Tank': Die Golf-News der Woche und alle Ergebnisse der deutschen Golf-Stars
Ryder Cup in Deutschland?
2031 soll es endlich so weit sein. Nachdem Spanien (1997), Frankreich (2018) und Italien (2022) ihren Ryder Cup bekommen haben, ist es höchste Zeit, dass auch Deutschland mal an der Reihe ist. Sowohl Groß Kienitz als auch die Golfanlage Green Eagle bei Hamburg mit dem 2025 eröffnenden West Platz haben ihr Interesse an der Veranstaltung angemeldet. Doch langsam formiert sich eine schlag- und vor allem zahlungskräftige Konkurrenz. Im Rennen sind mit dem Londoner Golf Club und einem noch zu bauenden Platz in Hulton Park bei Manchester bereits zwei englische Vertreter, die den Kontinentalwettstreit zum ersten Mal seit 2014 zurück ins Vereinigte Königreich holen wollen. Nun hat aber auch Camiral Interesse angemeldet. Das als PGA Catalunya gegründete Resort bei Barcelona wollte bereits 1997 den Ryder Cup austragen, musste den ersten Ryder Cup in Kontinentaleuropa nach Bauverzögerungen aber an Vilamoura abtreten. Nach ersten Zweifeln hat der katalonische Sportminister Berni Álvarez nun aber bestätigt, die Bewerbung unterstützen zu wollen.
Dreh an einem anderen Tag
Hoher Besuch im Golfclub Feldafing: Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan schaute am vergangenen Freitag im Club für eine Runde Golf vorbei. Der Ire hält sich gerade in München und Österreich auf, wo er ein Reboot des Sylvester-Stallone-Films "Cliffhanger" dreht. Er und einige Kollegen vom Set nutzten ein paar freie Stunden, um bei bestem Wetter den Schläger zu schwingen und standen im Anschluss für einige Fotos zur Verfügung.
Wer gerne Berühmtheitem beim Golfen zuschaut, kommt demnächst auch in den USA wieder auf die Kosten. Für die neueste Auflage von "The Match" (nicht zu verwechseln mit "The Showdown") treffen sich am 21. November zehn "Superstars" aus Sport und Showbusiness. Die Schauspieler Bill Murray und Mark Wahlberg, Komiker Nate Bargatze und die Ex-Sportler Charles Barkley, Wayne Gretzky, Michael Phelps, Blake Griffin und Ken Griffey Jr. kreuzen die Klingen in West Palm Beach als Zweier-Teams. Barkley und Griffey messen sich in einem Halbfinale mit Murray und Gretzky während Wahlberg und Phelps gegen Bargatze und Griffin ran müssen.
Höhle der Golfer
Bei "Shark Tank", dem US-Vorbild zu "Die Höhle der Löwen", gab es in dieser Woche einen golfbezogenen Deal. Mark Cuban, der ehemalige Besitzer der Dallas Mavericks und bekennender Golf-Agnostiker, investierte eine Million Dollar für 12,5% Anteile an der Firma BucketGolf. Das Unternehmen der Geschwister Jenny und Tyler Simmons produziert eine Art Golfplatz für den Garten mit Schlägern, Whiffleballs, Abschlägen und Pop-Up-Eimern als Löcher. Das nach eigenen Angaben mit einer Gewinnmarge von 70% ausgestattete Unternehmen verzeichnete nach Ausstrahlung der Episode Rekordverkäufe und verspricht sich für dieses Jahr Umsätze in Höhe von 12 Millionen US-Dollar.
Caddie Tax
Was genau verdient eigentlich ein Caddie? Bryan Kopsick hat jetzt auf X das Mysterium ein wenig gelüftet und Einblicke in seine Einkünfte gegeben. Pro Start verdient der Caddie von Ben Silverman 2000 US-Dollar, hinzu kommen 8% der Einkünfte seines Arbeitgebers. Im Jahr 2023 machte das für Kopsick ziemlich genau 149.000 US-Dollar plus Einnahmen von seinem Sponsor Valspar. Klingt nach einem komfortablen Leben, allerdings muss er Reisekosten in Höhe von 50.000 Dollar, Steuer und andere Ausgaben dagegen rechnen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Silverman 131. der Weltrangliste ist, also zu den oberen 5% gehört, wird klar, dass das Leben als Caddie in der Regel nicht gerade die Fahrkarte zum Reichtum ist.
Rory DocIlroy
Nicht genug, dass im Januar mit der Tomorrow's Golf League eine weitere Golf-Liga startet. Das Indoor-Event bekommt nun auch eine fünfteilige Doku - oder besser gesagt das "Boston Common Golf"-Team von Rory McIlroy. Von Weihnachten bis zum Start der Liga werden die Folgen wöchentlich in den USA bei GolfPass zu sehen sein. Wie immer bei Dokus, die von ihren Protagonisten kontrolliert werden, sind aber Zweifel hinsichtlich der Objektivität angezeigt.
Fearsome Foursome: Das Team der Woche
Driving: Helen Briem
Wann immer sie antritt, ist die deutsche Longhitterin in dieser Kategorie absolute Spitze. So auch in der vergangenen Woche als sie in Riyadh 3,7 Schläge auf die Konkurrenz gewann. Keine Frage: mit dieser jungen Frau werden wir in Deutschland noch viel Freude haben.
Approach: Haeran Ryu
Selten war jemand in einer Kategorie so dominant wie die Südkoreanerin bei der Toto Japan Classic. Sage und schreibe 11,4 Schläge gewann sie "Tee to Green" gegenüber der Konkurrenz. Ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte Alexa Pano war dabei so groß wie Panos auf die 16.-platzierte. Das Gros davon ging auf "Strokes Gained Approach", wo Ryu auf die Zweitplatzierte Marina Alex 2,75 Schläge gewann. Könnte die Koreanerin auch nur durchschnittlich putten, hätte sie gewonnen. Mit der neuntschlechtesten Leistung im gesamten Feld wurde sie am Ende nur Dritte.
Short Game: Rio Takeda
Die Japanerin verdient ihre Manjus normalerweise auf der Japan LPGA, weshalb ihre Statistiken auf der LPGA Tour offiziell nicht gezählt wurden. Aus diesem Grund ist es schwer ihren Sieg bei der Toto Japan Classic zahlenmäßig genau einzuordnen. Anhand der Bilder von der Schlussrunde waren in allen Bereichen Stärken und Schwächen zu sehen. In Erinnerung bleibt daher ihr letzter Chip am sechsten Extraloch, den sie tot an die Fahne legte. Insofern bemerkenswert, weil ihr kurzes Spiel an diesem Tag kaum gefragt war, da sie fast jedes Grün in oder unter Regulation traf.
Putting: Chiara Tamburlini
Die Schweizerin sorgte beim Finale der Ladies European Tour mit einer tollen Leistung auf den Grüns dafür, dass sie die Order of Merit einfahren konnte. Fast fünf Schläge gewann sie aufs Feld, landete damit auf Platz 7 und sicherte sich die Geldrangliste mit großem Vorsprung auf die Belgierin Manon De Roey. Für Tamborini, die drei Mal in dieser Saison gewinnen konnte, war es die siebte Top-Ten-Platzierung des Jahres.
Schwarz-Rot-Golf: Die deutschen Stars der Woche
Helen Briem
4. Aramco Team Series Riyadh (67-67-72) €17.221
Olivia Cowan
14. Aramco Team Series Riyadh (70-67-73) €8.245
Patricia Isabel Schmidt
22. Aramco Team Series Riyadh (68-68-76) €5.878
Nicolai vpn Dellinghausen
14. Rolex Challenge Tour Grand Final (70-69-69-68) €8.750