DP World Tour - Jannik De Bruyn schafft den Klassenerhalt

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Jannik De Bruyn schafft den Klassenerhalt

04.12.2024 | Von Rüdiger Meyer, Foto(s): Rüdiger Meyer

Auf der Zielgerade wurde Jannik De Bruyn bei seiner Mission Klassenerhalt auf der DP World Tour von einer Blinddarmentzündung gestoppt. Jetzt sicherte er sich mit Verspätung doch noch die Tourkarte 2025.

Es passiert nicht oft, dass ein 52. Platz Anlass für Jubel gibt. Aber genau das erlebte Jannik De Bruyn bei der Australian Open. Nahezu mit einer Punktlandung sicherte sich der Deutsche mit dem Resultat und seinem 21. Platz bei der Australian PGA Championship in der Vorwoche seine Tourkarte für das Jahr 2025.

Rückblick: 2023 kämpfte sich De Bruyn durch alle drei Stufen der Q-School, gewann dabei die zweite Stufe und sicherte sich als 22. des Finales eine der begehrten Karten für die DP World Tour. Allerdings mit Einschränkung. De Bruyns hintere Platzierung in der Kategorie 18 bedeutete, dass er für viele Turniere (insbesondere die hoch dotierten wie den Desert Swing) nicht ins Feld kam, sodass seine eigentliche Saison auf der DP World Tour erst im Mai begann - dann aber so richtig. Bei der European Open in Green Eagle führte der damals noch 24-Jährige nach der ersten Runde plötzlich das Feld an und avancierte über die nächsten drei Tage plötzlich zum Publikumsliebling. Zwar konnte er das Niveau nicht halten, aber sein 18. Platz wurde zu einer gesunden Basis für die Mission Klassenerhalt.

Dass dieses Ziel realistisch ist, wurde vier Wochen später eindeutig, als sich De Bruyn bei der Italian Open nur um einen Schlag hinter Landsmann und Sieger Marcel Siem auf Platz 3 einsortierte. Zwar blieben weitere Spitzenresultate aus, aber bei seinen nächsten sechs Turnieren landete De Bruyn immer im Cut und sammelte wertvolle Punkte ein. Doch dann kam ein Oktober, den man niemandem wünscht. Erst verpasste er den Cut bei der Dunhill Links Championship, dann als 8. Nachrücker die Teilnahme bei der Open De France. Und als er in Andalusien die letzten Punkte für die Tourkarte 2025 sammeln wollte, spielte sein Körper nicht mehr mit. "Kurz nach seiner Ankunft in Malaga am Sonntag verspürte er so starke Schmerzen, dass er ins Krankenhaus musste und dort kurzfristig am Blinddarm operiert wurde", erklärte uns sein Management U.Com auf Nachfrage.

Das bittere Resultat: Als 121. verpasste De Bruyn die Tourkarte 2025 um sieben Plätze, und die Zwangspause verhinderte zudem die Teilnahme am Finale der Qualifying School, sodass De Bruyn nur ein Weg blieb, um doch noch 2025 erstklassig zu spielen, wie U.Coms Player Managerin Cornelia Janik erklärte: "Die Tour hat ihm eine Medical Extension gewährt, die ihm ermöglicht, in Turnieren der Saison 2025 noch rückwirkend Punkte für 2024 zu sammeln." Mit anderen Worten: De Bruyn durfte die verpassten Starts in der neuen Saison nachholen und musste dabei wenigstens 44,44 Race to Dubai Punkte sammeln: der Abstand, den er auf Ross Fisher hatte, der als 114. der letzte Spieler war, der seine Tourkarte verteidigte.

Mit einem 21. Platz bei der Australian PGA Championship konnte De Bruyn in der vorletzten Woche bereits 34,2 Punkte einsammeln. Das Ziel für die Australian Open lautete also irgendwie 12,24 Punkte holen. Es wurde ein Tanz auf der Rasierklinge. Mit einem Bogey am vorletzten Loch des anspruchsvollen Platzes von Kingston Heath rutschte der Deutsche genau in den Bereich, wo das Pendel in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Doch die Konkurrenz spielte mit. David Micheluzzi verlor auf den letzten zwei Löchern noch drei Schläge und auch andere vor De Bruyn Platzierte ließen Federn, sodass er als alleiniger 52. exakt 13,2 Punkte sammeln und die Sektkorken knallen lassen konnte.

Die zwei Zusatzstarts aus diesem Jahr eingerechnet, konnte De Bruyn in nur 16 Starts seine Tourkarte verteidigen. Nur sechs weiteren Q-School-Absolventen gelang dies ebenfalls - und diese hatten allesamt mehr Chancen, teilweise spielten sie in sieben Turnieren mehr als der 25-Jährige. Die Leistung von Jannik De Bruyn kann also nicht hoch genug eingeschätzt werden und mit seiner neuen DP World Kategorie 10 wird der Deutsche 2025 in deutlich mehr Turnieren starten dürfen. Da ist es vielleicht auch zu verschmerzen, dass De Bruyns Durchbruch, die European Open in Green Eagle, aktuell nicht mehr auf dem Terminplan steht.

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