Wir hatten nicht mit Neuigkeiten zu Sergio Garcia gerechnet, aber momentan brodelt es in der Golf-Gerüchteküche. Garcia zählt seit Anfang 2024 zu den besten Spielern der Welt - DataGolf platziert ihn auf Rang 22, obwohl er als LIV-Spieler auf Platz 390 der offiziellen Weltrangliste steht - und könnte Europa in einer tragenden Rolle beim Ryder Cup in New York stärken. Auch könnte er als Assistenzkapitän fungieren. Aber vorher hat er einiges zu tun.
Entsprechend fiel Garcia's Name während der Pressekonferenz oft. Was müsse er tun, um eine Chance auf einen Platz im Team zu haben? Donald gab einige Informationen preis, die zuvor noch nicht bekannt waren: Der europäische Kapitän habe in den letzten Wochen Kontakt zu Garcia aufgenommen, und der Spanier überlege, Schritte zu unternehmen, um wieder der DP World Tour beizutreten, was eine notwendige Voraussetzung wäre, wenn er im nächsten Herbst für Donald's Team Europa auflaufen möchte.
"Nun hat er wie wir wissen vor ein paar Jahren seine Mitgliedschaft gekündigt", sagte Donald am Dienstag. "Aber wir haben einige Gespräche geführt. Er zieht eine Rückkehr in Betracht. Er müsste alle Regeln und Vorschriften wie jeder andere befolgen, und wenn er das tut, wird er wieder für den Ryder Cup in Frage kommen."
Eine naheliegende Folgefrage kam wenige Minuten später. Hältst du das für eine ernsthafte Option?
"Ja, wir haben vor ein paar Wochen telefoniert", sagte Donald. "Er ist sicherlich sehr interessiert daran. Er versteht, was alles damit verbunden ist, und letztendlich muss die Entscheidung bei ihm liegen, ob er bereit ist, das alles dann auch zu tun."
In den letzten Monaten hatten Fans von den Antrittsbedingungen für den Ryder Cup erfahren, da Jon Rahm und Tyrrell Hatton ihren Zeitplan so angepasst haben, dass sie an mindestens vier Turnieren der DP World Tour teilnehmen, um ihre Mitgliedschaft für 2025 aufrechtzuerhalten - der einzige Weg, um sich für das Ryder-Cup-Team zu qualifizieren, ist Mitglied der "European Tour" zu sein.
Garcia's Situation ist ähnlich, aber auch anders. Der 44-Jährige gehörte zu den LIV-Spielern, die früher DPWT-Mitglieder waren und für die Teilnahme an Turnieren ohne Freigabeformulare bestraft wurden. Garcia war einer der wenigen LIV-Spieler, der sich weigerte, die Strafen zu zahlen, und kündigte 2023 schließlich stur seine DP-Mitgliedschaft. Um die Mitgliedschaft wiederzuerlangen, müssen diese Strafen zunächst beglichen werden, eine Entscheidung, die bereits getroffen wurde.
Sollte Garcia einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen (sein Agent antwortete nicht auf eine Anfrage zur Bestätigung), kann er sich bei seinem früheren "Ich" bedanken, dass dieser Prozess erleichtert wird. Aufgrund seines vierten Platzes auf der Karriere-Geldliste der DPWT - und weil er zahlreiche Turniere auf der DPWT gewonnen hat (darunter ein Major) - würde Garcia über die Legenden-Kategorie qualifiziert. Während es dem Spanier offenbar ausschließlich um die Teilnahme an dem einem bestimmten Event im nächsten September geht, würde die Legenden-Kategorisierung ihm auch den einfachen Zugang zu fast jedem DPWT-Event ermöglichen, das er spielen möchte, vorausgesetzt, er begleicht seine Strafen und die Sperren sind abgesessen oder eine Beschwerde wurde eingelegt, ähnlich wie seine LIV-Kollegen Hatton und Rahm in diesem Sommer.
Kurz gesagt, es wird Garcia eine Menge Geld kosten, um seinen Traum vom Ryder Cup zu verwirklichen, aber es scheint, dass er bereit ist, dies zu tun. James Corrigan berichtete 2023 für "The Telegraph", dass er bereit und willens war, seine Strafen zu zahlen, um einen Platz im Ryder Cup in Rom zu bekommen. Dieser Betrag, so Corrigan, war damals 700.000 £. LIV hatte sogar die Idee in Betracht gezogen, Strafen im Namen seiner Spieler zu zahlen. Bob Harig berichtete für Sports Illustrated, dass LIV sich an die DPWT gewandt hat, um Jon Rahms Strafen zu begleichen, dies jedoch wurde abgelehnt.
Letztlich wird es, wenn es sich so entwickelt, wie Garcia es sich wünscht, darauf hinauslaufen, dass er einen der sechs Wildcard-Plätze von Kapitän Donald ergattert. Ryder Cup Europe hat kürzlich die Qualifikationskriterien bekannt gegeben, die interessanterweise keine Leistungen auf der LIV Golf berücksichtigen. Garcia zeigte in den LIV-Events in diesem Jahr hervorragende Leistungen, gewann einmal und belegte dreimal den zweiten Platz. Wie Luke Donald das einordnet? Das werden wir abwarten müssen, bis die Ergebnisse im nächsten Sommer eintreffen.
Garcia könnte sicherlich besser bei Major Championships abschneiden, aber dafür müsste er erstmal in die Majors gelangen. Als ehemaliger Masters-Champion hat Garcia im April eine Startzeit in Augusta, aber keine weiteren Majors sind bis dato ein garantierter Teil seines Jahresplans. Er wird auf eine Einladung zur PGA Championship angewiesen sein oder sich durch die abschließenden Qualifikationen für die U.S. Open und die Open Championship kämpfen. Seit seinem Masters-Sieg 2017 ist er nicht mehr unter die Top 10 bei einem Majors gekommen.
