Dabei konnte hier bis vor zehn Jahren lediglich auf den neun Löchern des King Island Golf and Bowling Club gespielt werden. Doch im Jahr 2011 kaufte Duncan Andrews, Gründer einer australischen Ratingagentur, ein Flecken Erde am nördlichsten Ende der Insel mit dem Ziel, einen Golfplatz zu bauen. Das Resultat war Cape Wickham Links, das schon kurz nach der Eröffnung im Jahr 2015 auf den Listen der 100 besten Plätze der Welt auftauchte - und einen der größten Beefs in der Golfarchitektur-Szene auslöste. Als der Amerikaner Mike DeVries das hochgelobte Design als sein eigenes veranschlagte, ging der meinungsstarke australische Golfjournalist Darius Oliver auf die Barrikaden und formulierte eine Gegendarstellung. Tatsächlich wurde DeVries aufgrund kreativer Differenzen nach dem Bau von drei oder vier Löchern entlassen. "Ich habe eine Vereinbarung mit Mike DeVries getroffen", stellte Duncan Andrews gegenüber "Australian Golf Digest" klar. "Ich zahlte ihn voll aus unter der Bedingung, dass der Platz öffentlich als Co-Design von ihm und Darius geführt wird."

»VOR EINEM KLEINJET FÜR 20 PASSAGIERE FÜHLE ICH MICH WIE BERNARD UND BIANCA, DIE PER ALBATROS INS KÄNGURULAND FLIEGEN.«



Unterkünfte für Menschen sind in Ocean Dunes dagegen rar gesät - noch. 2022 wurde der Platz an ein neues Konsortium verkauft, das im vergangenen August die Genehmigung zum Ausbau des Platzes in ein Resort mit 64 Hotelzimmern und angeschlossenem Restaurant erhielt. Gut möglich, dass dies nicht der letzte Schritt ist, um King Island zu einer noch größeren Golf-Destination auszubauen. Immerhin gibt es noch viele weitere Kilometer an Dünen, nach denen sich Golfarchitekten alle zehn Finger lecken würden.

WOHNEN
Neben der ersten Bahn von Cape Wickham befinden sich 16 Zimmer, die als Unterkünfte im Villastil beschrieben werden, aber mehr Cottage-Charakter haben und für eine bis drei Personen nutzbar sind. Luxus gibt es hier kaum, dafür jedoch einen unvergesslichen Ausblick über den Golfplatz, den Victoria Cove Beach und auf das Cape Wickham Lighthouse. Hinzu kommt eine Tonkulisse für Naturliebhaber, denn die unberührte Landschaft ist ein Paradies für Wallabies, Ameisenigel, Fasane und - wir sind immerhin in Australien - für Schlangen und Echsen, die lautstark miteinander, nennen wir es mal, kommunizieren.Golfplätze in der Region

CAPE WICKHAM
18 Löcher, Par 72, 6.150 MeterAdresse
Cape Wickham Road
King Island, TAS 7256
Tel. +61 3.6463.1200
capewickham.com.au
Greenfee
160 Euro (Sept. bis Mai), 115 Euro (Juni bis August)
Autor Darius Oliver und Architekt Mike DeVries haben einen Platz gebaut, für den sich eine Reise ans Ende der Welt lohnt. Die ersten 13 Löcher, die mal inlandig und mal die Küste entlang verlaufen, verstecken bereits einige Highlights, doch die Schlussbahnen auf der anderen Seite des Clubhauses sind schlichtweg unvergesslich. Nicht nur weil das Cape Wickham Lighthouse einen magischen Anblick bietet, sondern vor allem weil jede einzelne der fünf Bahnen sämtliche Sinne stimuliert und einen einzigartigen Nervenkitzel auslöst - getoppt von einem Finale, das beim Spielen genauso viel Spaß macht wie beim Zuschauen vom Clubhaus.
Killerloch
Die 18 tauchte nicht ohne Grund im letzten Jahr in unseren Top Ten der spektakulärsten Schlusslöcher auf. Auf dem bis zu 395 Meter langen Dogleg nach rechts muss der Drive so platziert werden, dass man nicht auf dem Victoria Cove Beach landet (der übrigens nicht Out of Bounds ist, was auf Buddy-Trips für viel Heiterkeit sorgt), aber auch keinen zu langen Schlag ins Grün hat, da ein kleiner Grünbunker und der Strand auf der rechten Seite die sichere Landezone sehr schrumpfen lassen.
www.capewickham.com.au

OCEAN DUNES
18 Löcher, Par 72, 6.351 MeterAdresse
396 North Road, Loorana
King Island, TAS 7256
Tel. +61 447.830.202
oceandunes.com.au
Greenfee
150 Euro (September bis Mai), 110 Euro (Juni bis August)
Ein Jahr nach Cape Wickham eröffnete nahe dem King Island Airport ein zweiter spektakulärer 18-Loch-Platz. Architekt Graeme Grant manövrierte sein Routing durch imposante Dünen und nutzte dabei all sein Wissen, das er als Chef-Greenkeeper in Kingston Heath erworben hat, für ein Par 72 mit mutig ondulierten Grüns, strategisch klug angelegten Bunkern und Landezonen, die nur an den seltenen windstillen Tagen großzügig sind.
Killerloch
Die 10 hat im wahrsten Sinne des Wortes das Potenzial zum Killerloch. Immerhin muss man zum Tee einen steilen Weg hinunterkraxeln. Doch auch das Loch selber ist nicht ohne. Das bis zu 204 Meter lange Par 3 erfordert einen langen Carry-Schlag über die Bass-Straße und zwei vorgelagerte Grünbunker. Hilfreich ist dabei die Redan-Struktur des Grüns, durch die der Ball rechts von den Bunkern gelandet werden kann und automatisch nach hinten links rollt.
www.oceandunes.com.au