Featured StoriesFeatured Stories

Buyer's Guide 2022 – Teil 2

Driver

Von Daniel Owen, Fotos: PR, Getty Images

Beide Modelle, sowohl der ST-Z als auch der ST-X, liefern somit dank einer im Vergleich zum Vorgängermodell um 40 Prozent größeren Carbon-Krone und dünnerer Titanium-Elemente erfreulich konstante Drives auch bei Treffern leicht außerhalb des Sweet Spot. Beide Modelle lassen eine Loftanpassung von insgesamt vier Grad zu und es ist hörbar, wie viel Entwicklungsarbeit in die Optimierung des Sounds dieser Waffen floss. Egal ob Draw-Gewichtung oder nicht, beide Mizuno-Driver der Saison 2022 kommen mit perfektem Soundtrack.

Seit ihrem Comeback vor einigen Jahren hat man sich bei Cleveland darauf konzentriert, Golfschläger für durchschnittliche Wochenendgolfer zu entwickeln - abgesehen von den Wedges, versteht sich - und kann auf diesem Gebiet beachtliche Erfolge verzeichnen. Wer also auf der Suche nach einem preisgünstigen und extrem leicht zu spielenden Driver ist, kann mit dem Launcher XL kaum etwas falsch machen.

Mit einem höheren MOI3 als die Modelle der vergangenen Jahre liefert der neue Cleveland-Driver einen höheren Ballstart und spürbar mehr Fehlertoleranz. Im Launcher XL kommen Technologien der Schwestermarken Srixon und XXIO zum Einsatz wie zum Beispiel der Rebound Frame, der mit sich abwechselnden flexiblen und steiferen Zonen rund um die Schlagfläche für optimalen Energietransfer vom Schläger auf den Ball sorgt.

Um das Wohlfühlpaket abzurunden, bietet der Launcher XL ein verstellbares Hosel mit insgesamt zwölf verschiedenen Einstellmöglichkeiten und ein im Griff verbautes Action-Mass-CB-Zusatzgewicht, das dafür sorgt, dass sich der Rückschwung weich wie Butter anfühlt.

Als leichte Alternative verfügt der Launcher XL Lite über ein fest verklebtes Hosel, was zwölf Gramm Gewicht spart und Langsamschwingern unter die Arme greift. Als drittes Modell rundet der Launcher XL Draw mit seiner Anti-Slice-Tendenz das diesjährige Cleveland- Familienfoto ab.

Buyer's Guide 2022:

»
WENN ICH MIT EINEM NEUEN DRIVER TESTE UND DIE TRACKMAN-DATEN BESTÄTIGEN, DASS DER ABFLUGWINKEL ZWISCHEN 10° UND 12° UND DIE SPIN-RATE ZWISCHEN 2.200 UND 2.500 RPM LIEGT, WEISS ICH, DASS ICH DAMIT ARBEITEN KANN.
JON RAHM
«

Links: PRÄZISIONSWERKZEUG - Mit seinem 455 Kubikzentimeter großen Kopf ist der TW757 S von Honma für gute Golfer konzipiert, die Spin und Flugkurve kontrollieren können. Rechts: BALLSCHLEUDER - Sowohl die Schlagfläche als auch der Kopf des Launcher XL ist auf maximalen Energietransfer auf den Ball optimiert

In Japan ist XXIO die erfolgreichste Schlägermarke, was vor allem an ihrer auf den Normalgolfer abzielende Designphilosophie, die Schlaglänge, Fehlertoleranz und Leichtbau miteinander verbindet, zurückzuführen ist. Da dabei hauptsächlich Premium-Materialien und ausgeklügelte Konstruktionsweisen zum Einsatz kommen, hat XXIO längst sein Alleinstellungsmerkmal auch außerhalb Japans gefunden.

Wie im Cleveland Launcher XL kommt im XXIO-12-Driver ein Rebound Frame zum Einsatz, die Schlagfläche ist aber zusätzlich im Cup-Face-Design aufgebaut, um noch mehr Ballgeschwindigkeit bei Treffern in sämtlichen Zonen der Schlagfläche zu erzeugen.

XXIO kombiniert einen etwas schwereren Schlägerkopf mit extrem leichtgewichtigen Schäften, um sowohl die Ballgeschwindigkeit als auch die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu steigern. Diese beiden Faktoren multiplizieren sich zu größeren Carry-Längen vom Tee.

Ein besonderer Trick der Konstrukteure ist das Weight-Plus-Design mit seinem Masseschwerpunkt im Schaft direkt unterhalb des Griffs. Er hilft Golfern, die optimale Position des Schlägers an der höchsten Stelle des Schwungs zu finden und somit mehr Konstanz im Abschwung und Impact zu erreichen.

Was die Popularität in Japan angeht, ist Honma der Konkurrenz von XXIO dicht auf den Fersen. Während die playerorientierte TR-Schlägerfamilie aus 2021 auch dieses Jahr noch aktuell ist, haben sich die Handwerkskünstler in Sakata ihres Flaggschiffs, der Beres-Produktlinie, angenommen. Auch bei den Honma-Beres-Schlägern besteht die Philosophie darin, Golfern mit moderaten Schwunggeschwindigkeiten das ideale Werkzeug an die Hand zu geben. All das mit einer Politik, die null Toleranz in Sachen handwerkliche Perfektion zulässt. Wer sich Beres-Schläger kauft, erwartet das Beste und bekommt es auch.

Neu 2022 sind die Beres-Black- und Aizu-Driver, die sich technisch zwar nicht unterscheiden, ästhetisch aber von verschiedenen Planeten kommen. Beide verfügen über eine L-Cup-Schlagfläche für optimale Kraftübertragung im Treffmoment auch bei leichten Fehlschlägen. In der Sohle sorgt ein Triple Slot dafür, dass ungewünschte Kurven in den Drives spürbar abgeschwächt werden.

Das Herz der Beres-Driver schlägt jedoch in den exquisiten ARMRQ-MX-Graphitschäften. Diese werden im japanischen Hauptquartier der Marke von Hand gerollt und unterlaufen pingeligsten Qualitätskontrollen, um das garantiert bestmögliche Material für konstante und präzise Drives zu liefern. Diesen Qualitätsexzess ergänzt noch das Counterbalanced-Design der ARMRQ-MX-Schäfte, das dabei hilft, dass sich Beres-Driver im Schwung anfühlen, als würden sie von Schienen auf der idealen Ebene geleitet.

Buyer's Guide 2022: Buyer's Guide 2022:
Links: CLEVELAND. Rechts: GRABENKÄMPFE - Die Carbon-Slot-Technologie der Honma-TW757-Driver verstärkt den Trampolineffekt der Schlagfläche

Für sportliche Golfer haben die Japaner mit ihren neuen TW757-Modellen zwei Driver auf dem Markt, die jeden Handicap-Bereich anpeilen. Der TW757 D spricht dabei mit seinem 460-Kubikzentimeter-Kopf und zwei verstellbaren Sohlengewichten ambitionierte Hobbygolfer an, die auf der Suche nach exotischem Hightech im Bag sind. Mit seinem etwas kleineren Schlägerkopf wird der TW757 S garantiert auf den Profitouren dieser Welt zu finden sein, denn die gelieferten Ballgeschwindigkeiten sind hervorragend.

Cobras King LTD Driver von 2015 war bis jetzt einmalig auf dem Golfmarkt, denn hier trauten sich die Cobra-Ingenieure zum ersten Mal, den Schwerpunkt auf der neutralen Achse und nicht wie sonst üblich darüber zu positionieren. Dies führte zu einem optimierten Abflugwinkel und natürlich auch mehr Ballgeschwindigkeit. Besonders unter den Tourspielern war dieses Modell derart beliebt, dass Bryson DeChambeau und Lexi Thompson den King LTD noch spielten, als längst neuere Modelle in den Shops standen.

Die neuen Cobra King LTDx Driver greifen diese Designphilosophie nun erneut auf und verbessern die Fehlertoleranz gegenüber dem sieben Jahre alten Original um satte 30 Prozent durch den Einsatz von mehr Carbon für eine bessere Gewichtsverteilung.

Die verbaute PWR-COR-Technologie ist ein Multi-Material-Gewichtungssystem, das so viel Masse wie möglich tief und weiter vorne im Kopf direkt hinter der Schlagfläche versammelt. Dadurch werden im Treffmoment maximale Geschwindigkeit und reduzierter Spin an den Golfball weitergegeben. Zusätzliches Gewicht im hinteren Teil der Sohle gleicht den geringen Spin mit hohem Launch und extremer Fehlertoleranz aus.

Die augenscheinlichste Neuerung ist das HOT-Face-Design, eine Schlagfläche mit variabler Wandstärke, die mithilfe von Supercomputern entwickelt wurde und, wie man es von Cobra mittlerweile kennt, CNC-gefräst wird. Die Highly-Optimized-Topology-Schlagfläche entstand aus Tausenden von Datensätzen unzähliger Drives und verfügt somit in 15 verschiedenen Zonen über eine optimierte Dicke, um die Ballgeschwindigkeit über die gesamte Fläche zu maximieren.

Buyer's Guide 2022:
Carbon-SANDWICH - In der Multi-Material-Konstruktion der King LTDx Driver kommen bis zu 30 Prozent mehr Carbon-Fasern als beim Vorgängermodell Radspeed zum Einsatz

Wozu die King LTDx Driver gebaut wurden, ist kein Geheimnis: Mit Bryson DeChambeau hat Cobra den mit Abstand längsten Longhitter der PGA Tour im Stall und dazu kommt mit Kyle Berkshire4 noch der längste Golfer überhaupt. Länge, Länge und noch mehr Länge ist daher die Devise der neuen Cobra-Modelle.

Besonders das LTDx-LS-Modell wurde mit Bryson und Kyle als Zielgruppe entwickelt. Zwei austauschbare Gewichte im vorderen Teil der Sohle lassen eine Feinjustierung der Flugkurve zwar zu, das wichtigste Feature dieser Waffe ist jedoch ihre Fähigkeit, Spin so gering wie möglich zu halten, um möglichst lange Bomben vom Tee zu ermöglichen. Fehlertoleranz? Gibt es hier kaum. Dieser Driver ist für Tour-Pros und solche, die sich dafür halten.

Für alle anderen Golfer ist der LTDx Max mit seiner Draw-Gewichtung gegen den Slice und einem Wechselgewicht im Heel-Bereich die richtige Wahl. Wer nicht mit Rechtskurven zu kämpfen hat, ist mit dem LTDx-Standardmodell bestens beraten, denn es bietet beeindruckende Fehlertoleranz bei grandiosen Drive-Längen und auch der angenehme Sound ist ein Pluspunkt. "Die LTDx-Driver-Familie ist die beste, die wir je hergestellt haben, und die drei verschiedenen Driver-Modelle stellen sicher, dass jeder Golfer die beste Performance für sein Spiel erreichen kann. Wir freuen uns darauf, den LTDx auf der Tour und auch in den Händen von Amateuren und Wochenendspielern auf Golfplätzen in aller Welt zu sehen", fasst Tom Olsavsky, Vizepräsident der Entwicklungsabteilung bei Cobra, die neuen Topmodelle zusammen, mit denen die Marke des Puma-Konzerns beste Karten hat, die großen vier auf dem Driver-Markt zu ärgern.

Cobra hat aber noch einen anderen, ihren bisher leichtesten Driver in petto. Mit insgesamt nur 277 Gramm Gesamtgewicht ist der Air-X so konzipiert, Golfern zu helfen, die mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit benötigen. Eine leichte Carbon-Krone sowie keinerlei Einstellmöglichkeiten helfen bei der Gewichtsreduktion, was sich erfreulich auf die Fehlertoleranz auswirkt. Erhältlich als Offset- und als Straight-Neck-Optionen sind diese Driver insbesondere für Anfänger und Gelegenheitsgolfer eine hochwertige und äußerst hilfreiche Alternative zu all den Tourwaffen in den Pro-Shop-Regalen.

 

WAS SOLLTE DEIN DRIVER KÖNNEN?

Als eines der Masterminds von Hio Fitting in München hat Marco Burger schon so ziemlich jede Art von Golfschwung und Schläger gesehen. Anhand dieser Datentabelle erklärt der Fitter, welches Zahlenwerk du von deinem Driver erwarten darfst - sofern er zu dir passt.

DRIVERSchwunggeschwindigkeit [mph]Ballgeschwindigkeit [mph]Abflugwinkel [°]Backspin [rpm]Höhe [m]Carry-Distanz [m]Gesamtdistanz [m]
Seniorinnen6590152.30012115135
Damen70100142.40015130150
Senioren80115142.50020155175
Herren9013013,52.40025190210
Tour Damen95140132.50025205225
Tour Herren115170122.60030260280

Die Tabelle dient als grobe Richtlinie in der jeweiligen Alters-, Spiel- und Geschlechtsklasse. Einen verbindlichen Richtwert gibt es nicht, da jeder Spieler mit einer individuellen Technik schwingt und so einen individuellen Ballflug produziert. "Viele Wege führen nach Rom", trifft es hier ganz gut: Sowohl ein flacher als auch ein hoher Drive kann in der Fairway-Mitte landen und zu einem Birdie führen. Letztendlich geht es darum, auf jeder Spielbahn je nach Layout und eigenem Können die Wahrscheinlichkeit zu maximieren, einen guten Score zu spielen. Ein gesunder Mix aus Schlagweite und Präzision bzw. Reproduzierbarkeit ist für Amateurgolfer der Idealfall. Neben der Ballgeschwindigkeit definieren beim Driver vor allem zwei Parameter das Ergebnis und die Schlagweite: Abflugwinkel und Spin-Rate. Je höher der Abflugwinkel, desto tiefer darf die Spin-Rate sein und vice versa. Doch auch diese Theorie hat ihre Grenzen, denn würde der Ball so hoch abfliegen, dass er keine Energie mehr nach vorne hat oder der Ball so wenig Backspin hat, dass er keinen Auftrieb bekommt, würde die Drive-Länge massiv leiden.
3. Das Trägheitsmoment (engl. Moment of Inertia oder kurz MOI) beschreibt die Stabilität des Schlägerkopfs im Durchschwung und damit mehr Richtungstreue bei den Schlägen.
4. Der 26 Jahre alte Amerikaner wurde 2019 World Longdrive Champion und brach vergangene Weihnachten den Ballgeschwindigkeits-Weltrekord mit 375,5 km/h. Sein längster Drive flog 450 Meter weit.


Featured Stories