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Top 10

BMW International Open Momente

Von Rüdiger Meyer, Fotos: Imago, Getty Images, BMW

Am 3. Juli beginnt die 36. BMW International Open. Das aktuell einzige DP World Turnier in Deutschland hat in seiner Geschichte schon unzählige Highlights geliefert. Dies sind die 10 größten Momente des Events in München-Eichenried.

10: Max Kieffers Albatros – 2022
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Max Kieffers Albatros

2022

In der Geschichte der BMW International Open gab es bisher 26 Hole in Ones, doch eine echte Rarität sind Albatrosse. 2001 gelang José Maria Olazábal das erste, 2009 hatte Rafa Echenique eins und 2021 folgte Vincent Normann. Ein Jahr später trat dann erstmals auch ein Deutscher in diesen exklusiven Club ein. Maximilian Kieffer war am Donnerstag relativ unspektakulär gestartet und lag nach zehn Löchern Even Par als er auf das dritte Par 5 des Tages kam. Als sein Drive das Fairway knapp verfehlte, hoffte der Deutsche wohl nur noch auf ein Birdie. Immerhin war die Fahne so gesteckt, dass er auf direktem Weg 20 Meter Teich, einen Bunker und zwei Meter Rough überwinden musste und gerade mal zwei Meter Grün hatte, um den Ball zum Halten zu bringen. Aus dem Rough unmöglich - es sei

09: Adlerauge Henrik Stenson – 2006
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Adlerauge Henrik Stenson

2006

Die BMW International Open war spektakulär besetzt. Zur Hochzeit des europäischen Golfs waren mit Retief Goosen, Luke Donald, David Howell, Colin Montgomerie, Padraig Harrington und Henrik Stenson gleich sechs Spieler aus den Top 20 der Welt am Start und spielten alle in Hochform. Kein einziger von ihnen beendete das Turnier schlechter als Platz 6. Drei von ihnen schafften es sogar in ein Playoff. Weil Harrington das Birdie auf der Schlussbahn verfehlte, konnten ihn Goosen mit einem Eagle und Stenson mit einem Birdie noch einholen. Das Playoff führte das Trio zurück auf die 18, wo sich Harrington mit einem schwachen Drive ins Rough schon so gut wie ins Abseits schoss. Goosen und Stenson fanden das Grün des Par 5 mit dem zweiten Schlag, doch während der Südafrikaner einen langen Eagle-Putt hatte, rollte Stensons Schlag 1,5 Meter an die Fahne. Das Eagle und der Sieg waren nur noch Formsache.

08: Viktor Hovlands Debütsieg – 2021
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Die erste BMW International Open

1989

Als die BMW International Open 1989 aus der Taufe gehoben wurde, wurde nicht gekleckert sondern geklotzt. Mit Mark Calcavecchia, Fred Couples und Davis Love III waren drei große Namen aus den USA im Feld, ein Jahr später hatte man mit Calcavecchia, Couples, José-Maria Olazábal und Paul Azinger sogar vier aus den Top 10 der Welt im Feld. 1989 wurde immerhin Couples seinem Namen gerecht und kam am Ende als Zweiter ein. Der Debütsieg in Eichenried blieb aber in Europa. Der Nordire David Feherty, heute besser als TV-Kommentator bekannt, ließ sich nicht einmal von einer schwachen 73er Schlussrunde stoppen. Er gewann mit einem komfortablen Vorsprung v

07: Viktor Hovlands Debütsieg – 2021
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Viktor Hovlands Debütsieg

2021

Kaum zu glauben, dass erst 2021 der erste norwegische Sieg auf der European Tour in den Geschichtsbüchern stand. Viktor Hovland hatte damals bereits zwei Siege auf der PGA Tour verbuchen können, doch auf der vermeintlich schwächeren European Tour war er noch nicht über einen dritten Platz hinausgekommen. Bei der BMW International Open war es dann endlich so weit. Der Weltranglisten-Vierzehnte hatte sich dank einer 64 in der dritten Runde mit drei Schlägen Vorsprung an die Spitze des Feldes gesetzt und cruiste in der Schlussrunde ganz entspannt gen Sieg, bis plötzlich Martin Kaymer die 2008er Version von sich wiederentdeckte und neun Birdies spielte, sodass Hovland auf den Back 9 noch kurz einmal aufs Gaspedal treten musste, um sich seinen Titel zu sichern.

06: Marathon-Playoff – 2011
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Marathon-Playoff

2011

Die BMW International Open 2011 dürfte vielen spanisch vorgekommen sein, schließlich wurde sie zu einem Zweikampf zwischen Pablo Larrazábal und Sergio Garcia. Nach drei Runden waren die beiden schlaggleich, durften aber dennoch nicht zusammen raus, da sich hinter Spitzenreiter Mark Foster gleich fünf Spieler schlaggleich eingereiht hatten. Während Foster im Wechsel Birdies und Bogeys spielte und nicht von der Stelle kam, legte der im drittletzten Flight gestartete Larrazábal los wie die Feuerwehr und spielte sechs Birdies auf den ersten 11 Löchern. Landsmann Garcia spielte dank zwei Eagle auf den selben Löchern sogar sieben unter Par, leistete sich dann aber vier Bogeys, sodass ihn erst ein Birdie an der 18 die von Larrazabál gesetzte Marke im Clubhaus einholen ließ. Auch danach ließen sie sich nicht trennen: Birdies an den ersten beiden Extralöchern und Pars an den folgenden beiden bedeuteten eine Rückkehr auf die 18, wo Garcia nach einem Dreiputt das Turnier verlor.

05: Thorbjřrn Olesens Platzrekord – 2018
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Thorbjřrn Olesens Platzrekord

2018

Die BMW International Open fand nicht immer in Eichenried statt. Von 1994 bis 1996 war St. Eurach Austragungsort und zwischen 2011 und 2019 wechselte das Austragungsrecht zwischen Eichenried (ungerade Jahre) und dem Golf Club Gut Lärchenhof (gerade Jahre). 2018 war das Rheinland dran. Für Thorbjřrn Olesen, der laut Weltrangliste als drittbester Spieler im Feld mit Siegambitionen ins Turnier gestartet war, lief es nicht gerade als Plan. Nach der ersten Runde lag er über Par, in der dritten leistete er sich eine 8 am Par 3 und hatte als 42. das Turnier bereits abgehakt. Doch am Sonntag hatte der Däne plötzlich einen Flow. Eine 32 auf den ersten 9 war ein solider Start, doch auf den Back 9 pflügte er sich mit sieben Birdies durchs Feld wie Michael Schumacher in seinen besten Tagen. Eine 61 katapultierte ihn plötzlich in die Führung und nur Matt Wallace konnte den neuen Platzrekord-Halter noch um einen Schlag abfangen.

04: Mammut-Playoff – 1992
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Mammut-Playoff

1992

Bei der BMW International Open 1992 gab es etwas, was es zuvor in 20 Jahren European-Tour-Geschichte noch nie gegeben hatte: ein Playoff mit fünf Spielern. Die Amerikaner Glen Day und Paul Azinger, der Schwede Anders Forbrand, Mark James aus England und natürlich Bernhard Langer waren mit 266 Schlägen ins Clubhaus gekommen. Das Mammut-Playoff stellte die Organisatoren erst einmal vor ein logistisches Problem, da Fünfer-Flight eigentlich nicht die Regel sind. Doch das Problem hatte sich schnell erledigt. Mit einem Birdie am ersten Extra-Loch sicherte sich der Weltranglisten-Achte Azinger seinen zweiten BIO-Titel nach 1990.

03: Bernhard Langers Abschied – 2024
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Bernhard Langers Abschied

2024

Auch wenn ihm die Krönung verwehrt blieb, war Bernhard Langer immer schon der König der BMW International Open. Im vergangenen Jahr hielt er zum letzten Mal Hof und wurde dabei sehr emotional. Bereits am Dienstag kullerten bei der Pressekonferenz die ersten Tränen und als der letzte Putt fiel, gab es kein Halten mehr. Trotz der parallel stattfindenden Fußball-EM wurde Langer mit Standing Ovations verabschiedet als er an der 18 mit einem Driver vom Fairway alles versuchte, um doch noch irgendwie den Cut zu schaffen. Dass der Ball im Wasser landete, störte am Ende weder ihn noch die Hunderten Deutsche, darunter seine Mitspielern Marcel Siem und Martin Kaymer, die Langer euphorisch feierten.

02: John Dalys Turnierrekord – 2001
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John Dalys Turnierrekord

2001

John Daly ist für jedes Turnier ein Gewinn. Egal, was man von ihm hält und wie er gerade spielt, ist er einer der wenigen Namen in unserem Sport, den alle Golfer (und sogar einige Nichtgolfer) kennen. Als er 2011 nach Eichenried zur BMW International Open kam, war sein Stern ein wenig verblasst. Abgesehen von einem kleinen Turnier in Südkorea hatte er seit seinem sensationellen Open-Sieg 1995 in St. Andrews kein Turnier mehr gewonnen und mehr mit Spielschulden und Alkoholproblemen auf sich aufmerksam gemacht. Doch in München ließ er noch einmal seine alte Qualität aufblitzen, ging mit einer 63 am ersten Tag in Führung, setzte sich mit einer 64 um vier Schläge vom Feld ab und war auch noch in Schlagdistanz als Padraig Harringon in der dritten Runde den Platzrekord einstellte. In der Schlussrunde wechselten der Ire und Daly ständig die Führung bis Daly am letzten Loch mit einem Birdie das Turnier für sich entschied und mit 261 Schlägen einen Turnierrekord aufstellte, der bis heute Bestand hat.

01: Martin Kaymers Heimsieg – 2008
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Martin Kaymers Heimsieg

2008

19 Jahre lang war die BMW International Open ein Turnier, in dem deutschen Golfern die Herzen gebrochen wurden, allen voran Bernhard Langer. Elf Mal konnte die deutsche Golflegende auf heimischem Boden gewinnen, doch die BIO blieb ihm immer verwehrt. 1992, 1995, 2002 und 2007 belegte Langer den zweiten Platz, hinzu kam ein Silber-Platz für Alex Cejka in 2004. Doch 2008 kam es in einem hochemotionalen Finale zum langerwarteten Heimsieg - allerdings nach einer extremen Zitterpartie. Mit sechs Schlägen in die Schlussrunde gegangen, sah alles nach einer Krönungsfeier aus, doch bereits am ersten Loch begann das Zittern. Nach 49 Löchern ohne Schlagverlust leistete sich Kaymer das erste Bogey, legte an der 7 ein weiteres nach und verbuchte an der 11 ein katastrophales Triplebogey. Die Führung aus der Hand gegeben, brauchte er ein Birdie an der 18, um sich vor den in Deutschland-Flaggen gehüllten Tribünen ins Playoff zu retten, wo er den Dänen Anders Hansen mit einem Birdie besiegte. Sichtlich bewegt, widmete der 23-Jährige den Sieg seiner krebskranken Mutter Rina, die zweieinhalb Wochen später verstarb.

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