Der Winter ist der natürliche Feind deutscher Golfspieler. Selbst wenn uns die Witterung mit Plustemperaturen und Trockenheit gnädig ist und die Clubs ihre Sommergrüns geöffnet halten: Möchte die arbeitende Bevölkerung nach Feierabend noch eine Runde Golf spielen, ist es stockdunkel. Die Ausnahme bildet der Golfpark Rothenbach. Hier befindet sich die einzige Golfanlage in Deutschland, die einen ausgewachsenen Neunlochplatz mit Flutlicht hat.
Zwischen Heinsberg und Roermond nahe der deutschniederländischen Grenze hat der findige Unternehmer und Golfenthusiast Eduard Müllenbruch seinen Golfplatz 2020 mit Scheinwerfern ausgestattet. Hier lässt sich auch im Winter auf neun anspruchsvollen Spielbahnen bis 22 Uhr golfen. Der besondere Clou: An jedem Tee muss ein Buzzer gedrückt werden, damit die Spielbahn in vollem Glanz erstrahlt. Nach 15 Minuten wird es wieder dunkel. Auch die Wege vom Grün zum nächsten Abschlag wer den per Bewegungsmelder beleuchtet. 88 Flutlichtmasten sind mit knapp 700 insektenfreundlichen LEDs ausgestattet, die jede Spielbahn perfekt ausleuchten. Für die ökologische Nachhaltigkeit sorgt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Clubhaus-Dach.
Der Auftakt ist ein Vorgeschmack auf das, was einen weiter erwartet: Nicht die Länge des Kurses (2.449 Meter) mit zwei Par 3, sechs Par 4 und einer Par 5-Bahn wird zur Herausforderung, sondern die notwendige Genauigkeit der Schläge. Longhitter können ihre Driver stecken lassen - gerade Abschläge sind essenziell, um die Kugeln durch die engen Fairways inmitten herrlicher Waldschneisen zu dirigieren. Wer vom Tee streut, wird bestraft. Danach folgen knifflige Schläge in anspruchsvolle und zumeist von vorgelagerten Bunkern bewachte Grüns. Das Ganze in einer Atmosphäre wie im Märchenland, die das Golfspielen in der dunklen Jahreszeit zu einem besonderen Erlebnis macht.