Winston Senior Open - Van Phillips schlägt Phillip Archer

Winston Senior Open

Van Phillips schlägt Phillip Archer

23.09.2024 | Von Rüdiger Meyer, Foto(s): Stefan von Stengel

Bei der zwölften Auflage der Winston Senior Open setzt sich zum ersten Mal ein Engländer durch. Doch Van Phillips Playoff-Erfolg bedeutete eine weitere Enttäuschung für seinen Landsmann Phillip Archer, der zum dritten Mal in Folge im Vorbeck auf Platz zwei landete

Der Engländer Phillip Archer wird langsam aber sicher zum Bayer Leverkusen der Winston Senior Open. Der dreimalige Challenge-Tour-Sieger startet seit 2022 auf der Legends Tour und fuhr die drei besten Ergebnisse seiner Seniorenkarriere allesamt in Winston ein - und dennoch endeten alle für den 52-Jährigen mit einer Enttäuschung. Bei seinem Debüt 2022 lieferte er sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Richard Green und musste sich erst am fünften Extraloch geschlagen geben. Ein Jahr später hatte er erneut gegen einen Australier das Nachsehen. Scott Hend machte sechs Birdies auf den letzten sieben Löchern und überholte den scheinbar bereits enteilten Archer auf der Zielgeraden. 2024 hatte Archer die Australier zwar im Griff, doch dieses Mal nahm ihm ein Landsmann die Butter vom Brot. Dabei hatte es lange Zeit wieder gut ausgesehen.

Nach zwei Runden sah alles nach einem schwedisch-englischen Duell um den mit 75.000 Euro dotierten Titel aus, doch das skandinavische Trio erlebte einen rabenschwarzen Sonntag. Der Führende Patrick Sjöland leistete sich Doppelbogeys an den ersten zwei Löchernmspielte mit einer 76 die viertschlechteste Runde des gesamten Feldes und wurde noch bis auf Platz 19 durchgereicht. Ex-Ryder-Cupper Jarmo Sandelin konnte auf dem am Finaltag zum scoren einladenden Open Platz von WinstonGolf auch nur eine Even-Par-Runde ins Clubhaus bringen und landete am Ende schlaggleich mit Mikael Lundberg auf Platz 8, der mit einer 70 seine Siegchancen begraben musste.

Stattdessen legte Phillip Archer los wie die Feuerwehr und erspielte sich wieder einmal eine perfekte Ausgangslage, um endlich seinen ersten Titel auf der Legends Tour zu holen. Nach 12 Löchern lag er bei 7 unter Par und führte mit zwei Schlägen Vorsprung, doch er war nicht der einzige, der einen Lauf hatte. Der Brasilianer Adilson da Silva leistete sich kein einziges Bogey, notierte eine 64 und setzte mit insgesamt 12 unter Par das Ziel für die Führenden. Das schien für Archer zu dieser Zeit überhaupt kein Thema zu sein, lag er vier Löcher vor Schluss doch bereits 15 unter Par. Doch dann setzten die Nerven ein. Ein Bogey folgte auf das nächste und als Archer vom 18. Grün ging, hatte er das gleiche Ergebnis wie da Silva und lag einen Schlag hinter Van Phillips. Doch auch der bekam das Zittern auf dem 18. Grün, leistete sich einen Dreiputt und sorgte somit für ein Stechen um den Titel.

Drei Mal spielte das Trio Archer, Phillips und Da Silva die 18 ohne dass es eine Entscheidung gab, da sich niemand einen Fehler leistete und zwölf Mal das Par zu Buche stand. Doch dann wechselte das Playoff auf die Bahn 10, wo Van Phillips nach einem starken Drive nur noch ein Wedge ins Grün hatte und den Ball 50 Zentimeter an das Loch legte. Das Birdie bedeutete für den 52-Jährigen den ersten Titel auf der Legends Tour - 25 Jahre nach seinem einzigen European-Tour-Sieg bei der Algarve Portuguese Open. Während sich Adilson Da Silva damit trösten kann, dass er seine Führung in der Road to Mauritius Jahreswertung ausbauen kann, sind die 41.250 Euro Preisgeld für den zweiten Platz nur ein kleines Trostpflaster für Phillip Archer, der vermutlich hofft, dass er 2025 seinen Vize-Fluch genauso brechen kann, wie es Bayer Leverkusen dieses Jahr geschafft hat.

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