Im Golfclub Zillertal beginnt die Saison meist nämlich schon ab Mitte März, eine echte Seltenheit im inneralpinen Raum. Am Vormittag auf über 3.000 Metern Ski fahren und am Nachmittag dann auf dem 550 Meter über dem Meer gelegenen Golfplatz im Tal Birdies auf der Scorekarte notieren ist kein Problem, denn von der Talstation der Seilbahn am Hintertuxer Gletscher bis zum Clubhaus dauert es mit dem Auto nur etwa 40 Minuten. Abhängig davon, wann Ostern im entsprechenden Jahr in den Kalender fällt, und von der Schneesituation kann die Skisaison jedoch auch in den Skigebieten Hochzillertal und am Spieljoch bis in den April hinein dauern. In diesen für golfende Skifahrer und snowboardende Golfer idealen Jahren können oben auf dem Berg mit Blick auf den grünen Golfplatz die letzten Spuren der Saison in den Schnee gekratzt werden. Kein Wunder, dass es im Zillertal eine stattliche Szene von Wintersportlerinnen und Wintersportlern gibt, deren Fähigkeiten auf den Brettern und mit den Golfschlägern nicht nur weit über dem Durchschnitt liegen, sondern in einigen Fällen auch nah am Profitum - in beiden Disziplinen, versteht sich. Von einer niemals weichenden Urlaubsbräune im Gesicht mal ganz zu schweigen.
Das hat aber nicht nur mit dem privilegierten Klima Tirols zu tun, sondern liegt auch daran, dass der Golfclub Zillertal alles andere als eine Micky-Maus-Wiese ist. Der vor zehn Jahren eröffnete Championship-Platz in Uderns bietet bei Par 71 mit über 6.000 Metern Gesamtlänge von den Backtees und fünf Teeboxen auf jeder Spielbahn sowohl für High Handicapper als auch für Scratch-Golfer und Profis die adäquaten Herausforderungen. Diese Behauptung könnte im kommenden Jahr einem Praxistest unterzogen werden, dringen doch schon seit Monaten Gerüchte aus dem Hauptquartier der European Tour, dass nach zwei Jahren Pause die Austrian Open 2024 wieder zurück auf den Turnierkalender finden könnten - und zwar mit dem Golfclub Zillertal-Uderns als Austragungsort. Nicht nur in Sachen Fernsehbilder wäre das eine großartige Entscheidung, fand das Turnier in den Jahren vor der Pandemie doch meist auf Anlagen rund um Wien statt, die zwar alle absolut standesgemäße Golfplätze zu bieten hatten, aber ein Alpenpanorama wie im Zillertal kann von keinem Designerplatz der Hauptstadt übertroffen werden.


»DIE ABSCHLÄGE DER BAHNEN 4 UND 7 SIND SCHLIESSLICH GOLF PORN WIE AUS DEM BILDERBUCH.«
Wohnen, Wellness und auch das Essen sind hier unter einem Dach auf höchstem Niveau zu finden und das alles mit einem Service, der an amerikanische Golf-Resorts erinnert. Wem danach ist, der kann Startzeiten, Trainerstunden oder den Tisch fürs Abendessen bei Bedarf auch vom Infinity-Pool auf der Dachterrasse aus reservieren.
Absolut erfreulich ist auch, dass die Besitzer und Architekten beim Bau des Vier-Sterne-Superior-Hotels den Versuchen widerstanden haben, es im in Österreich leider vielerorts populären Alpenkitsch-Stil zu bauen. Ganz im Gegenteil: Die "Sportresidenz" ist ein architektonischer Volltreffer und wirkt dank klarer Linien und einer vorbildlichen Auswahl der verwendeten Materialien luftig leicht und gleichermaßen einladend warm. Gäste, die ihr Nachtlager lieber etwas abseits des Golfplatzes aufschlagen, können in Uderns aus sechs weiteren Golfhotels wählen, schließlich bekommt auch wer im "Das Kaltenbach," im "Hotel Wöscherhof", im "Kosis Sports Lifestyle Hotel", im "ZillerSeasons", im "Hotel Haidachhof" oder im "Vaya Zillertal" sein Zimmer bucht, dieselben Greenfee-Vergünstigungen wie die Bewohner der "Sportresidenz".

Spätestens beim Abendessen nach der Runde spüren hier vor allem Großstädter, wie entspannt und locker das Miteinander weit abseits jedes Ballungsraums sein kann und warum kein Einheimischer von hier nach Innsbruck, Wien oder vielleicht sogar ins nördliche Nachbarland umsiedeln möchte. Vor dem Bau des Hotels diente eine einfach gehaltene Holzhütte als temporäres Clubhaus, in der sich die Locals trafen und während legendären Abenden wie beispielsweise der ersten Clubmeisterschaft 2013 bei feuchtfröhlicher Stimmung recht schnell die Gitarren ausgepackt wurden.
Dieser Spirit ist im Golfclub Zillertal-Uderns auch heute noch zu spüren, und obwohl dieser Platz momentan noch die einzige Möglichkeit ist, im Zillertal Golf zu spielen, reicht es doch, während der Runde den Blick überall die saftigen Weiden und Obstwiesen rund um den Platz schweifen zu lassen, um zu wissen, dass noch genügend Möglichkeiten bestehen, diese Golfoase um mindestens neun Spielbahnen zu erweitern.

WOHNEN
SPORTRESIDENZ ZILLERTAL
Noch näher am hauseigenen Golfplatz kann ein Hotel nicht liegen, denn bereits vom Frühstücksbuffet lässt sich begutachten, wo die Greenkeeper die Fahnen auf den Grüns 9 und 18 an diesem Tag platziert haben. Alle 33 Zimmer und Suiten der Ende 2014 eröffneten "Sportresidenz" sorgen mit einer hochwertigen Ausstattung aus natürliche Materialien, exklusiven Textilien und edlen heimischen Hölzern für garantierte Wohlfühlatmosphäre zu jeder Jahreszeit. Das haubenprämierte Restaurant "Die Genusswerkstatt" bietet neben hochwertiger heimischer Küche auch kulinarische Ausflüge nach Asien an, das spektakulärste Highlight ist allerdings die über 1.000 Quadratmeter große WellnessOase "Cloud 7" mit Saunen und Dampfbad und einem InfinityPool auf dem Dach, der spektakuläre Ausblicke auf die Back Nine und das umliegende Bergpanorama bietet. www.sportresidenz.atGolfplätze in der Region

GOLFCLUB ZILLERTAL-UDERNS
18 Löcher, Par 71, 6.026 MeterAdresse
Golfstraße 1
6271 Uderns, Österreich
Tel. +43 (0)5288.63000
www.golf-zillertal.at
Greenfee
120 Euro (18 Löcher), 70 Euro (9 Löcher), 96 Euro (18 Löcher Hotelgäste)
Die 2013 vom Tiroler Platzarchitekten Diethard Fahrenleitner designten 18 Löcher bieten Alpengolf wie aus dem Bilderbuch. Während auf den Front Nine noch einige moderate Höhenmeter zu überwinden sind, verläuft die zweite Hälfte des Platzes über absolut ebene und genauso saftige Almwiesen. Grandioses Bergpanorama ist auf jeder Spielbahn garantiert mit dem optischen Highlight am höchstgelegenen Punkt der Anlage, dem Abschlag der spektakulären Bahn 4. Spielerisch bleibt insbesondere Bahn 15 in Erinnerung, ein 560 Meter langes Monster von einem Par 5, das sich sichelförmig um eine riesige Kuh weide schmiegt.
Killerloch
Wenn der Wind aus Richtung Norden das Zillertal hinauf bläst, bleibt Loch 9 mit seinen 400 Metern, einem riesigen Bunker mitten im Dogleg nach rechts und einem direkt vor der Restaurantterrasse gelegenen Inselgrün nur für wahre Longhitter ein Par 4.
www.golf-zillertal.at