Verantwortlich für diese 18 spektakulären Golfbahnen zeichnet Cynthia Dye, Nichte des Sawgrass-Schöpfers Pete Dye. Die Amerikanerin ist zu Recht stolz auf ihr Werk: "Da der Atlantik von jedem Loch aus sichtbar ist, ist West Cliffs der natürlichste Golfplatz, den man sich vorstellen kann. Eine der beeindruckendsten Eigenschaften des Platzes ist, wie nahtlos sich die Spielbahnen in die natürliche Küstenumgebung einfügen." Tatsächlich könnte man auf den Back Nine, wo sich die einzelnen Löcher fernab von Clubhaus und Ferienvillen durch das Steilufer am Atlantik schlängeln, glauben, dieser Golfplatz würde hier schon seit Jahrzehnten auf Golfer warten. Das ist darauf zurückzuführen, dass Dye und ihr Team während der Bauphase eng mit lokalen Behörden zusammenarbeiteten, um eine minimale Störung der Umwelt des abgelegenen 200-Hektar-Grundstücks zu gewährleisten.

»MIT SEINEN 173 METERN VON DEN BACKTEES WARTET AUF LOCH 5 EIN WASCHECHTES REDANGRÜN, WIE ES SELBST C.B. MACDONALD NICHT BESSER HÄTTE BAUEN KÖNNEN.«
Damit der Pflegezustand und die Spieleigenschaften des Platzes dem Weltklasse-Layout in nichts nachstehen, wurde auf den Grüns ausschließlich Pinehurst Bentgrass gesät, was in Europa noch eine echte Seltenheit ist.
Es sind aber nicht nur die vorzüglichen Grüns, die in West Cliffs einen Hauch von Amerika verbreiten, insbesondere auf den zweiten neun wird selbst vom Fairway aus deutlich, auf wie viel Land Cynthia Dye zurückgreifen konnte. Riesige Brachlandflächen zwischen den einzelnen Bahnen, die glücklicherweise nie mit Eigentumswohnungen voll gebaut werden dürfen, geben diesem Platz einen Charakter, wie er in Europa kaum zu finden ist und vielmehr an Nordkalifornien erinnert. Echte Highlights aus Golfersicht sind neben den gesamten Back Nine vor allem die Par-3-Bahnen auf den ersten neun Löchern. Während die Nummer 2 noch ein bildschönes, taktisch allerdings recht einfach zu lösendes Par 3 ist, trifft man drei Spielbahnen später auf ein nahezu perfektes Beispiel derselben Gattung. Mit seinen 173 Metern von den Backtees wartet auf Loch 5 ein waschechtes Redan-Grün, wie es selbst C.B. Macdonald nicht besser hätte bauen können. Je nach Fahnenposition kann dieses geniale Par 3 seinen Charakter komplett ändern und könnte sich in dieser Form auch in die Routings von Klassikern wie Shinnecock Hills oder dem National Golf Links of America einreihen, ohne negativ aufzufallen.

Kein Wunder, dass sich längst auch immer mehr Golfer in die sonst eher ruhige Gegend 100 Kilometer nördlich von Lissabon aufmachen, die bisher hauptsächlich bei Surfern als echtes Mekka bekannt war, denn mit Supertubos wenige Kilometer südlich und Nazaré 15 Autominuten nördlich von West Cliffs liegen zwei der spektakulärsten Surf-Spots direkt um die Ecke. Besonders Nazaré ist dank der größten Wellen der Welt in der Wintersaison einen Ausflug wert. Mit etwas Glück bieten dort einige der besten Surfer der Welt in haushohen Wellen das perfekte Rahmenprogramm für einen Nachmittag nach der Runde.
Ob dazu allerdings wirklich Zeit bleibt, dürfte fraglich sein, schließlich liegen in direkter Nachbarschaft von West Cliffs noch drei weitere 18-Loch-Wiesen, von denen man sich vor allem Praia D'El Rey nicht entgehen lassen sollte. Doch wem erzählen wir das? Bekanntlich zählen diese bereits 1997 eröffneten 18 Löcher längst zum festen Bestandteil unzähliger Golfreisegruppen aus unseren Breiten. Während West Cliffs einen wirklich toughen Test inmitten von unwegsamem Gelände mit rauem Charme darstellt, bietet Praia D'El Rey Resort-Golf aus dem Bilderbuch, das vom Scratch-Golfer bis zum Gelegenheitsgolfer jedem zahlenden Gast ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann. Natürlich gibt es auch hier keinen Score geschenkt, doch an einem der wenigen windstillen Tage im Jahr bietet Praia D'El Rey unter Umständen tatsächlich die Bühne für eine persönliche Bestleistung. Dieser Platz wurde mit dem Ziel entworfen, den hier absteigenden Golfurlaubern einen genauso spektakulären wie genüsslichen Golftag zu bieten, und dieser Aufgabe ist Designer Cabell B. Robinson absolut gerecht geworden. Ein ständiger Wechsel zwischen Löchern durch dichten Pinienwald und offenen Links-Bahnen inmitten majestätischer Dünen entlang des endlosen Atlantiks lässt hier zu keinem Zeitpunkt der Runde auch nur die geringste Langeweile aufkommen.

WOHNEN
WEST CLIFFS VILLAS
Entlang der Bahnen 3, 4 und 5 verstecken sich brandneue Villen und Apartments in den Dünen, die in vier Kategorien Platz für zwei, vier, sechs oder acht Gäste bieten. Modern eingerichtet lassen diese Designperlen keinerlei Wünsche offen, noch nicht einmal den nach einem eigenen Pool mit Blick auf den Golfplatz. Bis ins Clubhaus, in dem die Küche vom Frühstück bis zum Dinner geöffnet ist, sind es keine 30 Sekunden mit dem Golfcart. Wer nicht auf den Service eines Fünfsternehotels verzichten möchte, kann sich im wenige Kilometer entfernten "Marriott Praia D'El Rey" einquartieren, dessen Gäste ebenfalls Greenfee-Vergünstigungen in West Cliffs bekommen.www.westcliffs.com
Golfplätze in der Region

WEST CLIFFS
18 Löcher, Par 72, 6.382 MeterAdresse
Estrada do Rio Cortiço, 4
2510-665 Vau, Óbidos
Tel. +351 262.249.880
www.westcliffs.com
Greenfee
ab 62,40 Euro (saisonabhängig)
Im sechsten Jahr nach seiner Eröffnung 2017 sind diese spektakulären 18 Bahnen von Cynthia Dye längst in der Spitzenklasse der kontinentaleuropäischen Golfplätze angekommen, unserer Meinung nach sogar in den Top Ten. Obwohl die ersten neun Löcher meist entlang opulenter Ferienvillen führen, sorgen die hohen Dünen für Sichtschutz und somit Natur-pur-Feeling. Auf den Back Nine ist West Cliffs dank der traumhaften Ausblicke auf den Atlantik und des genialen Routings der Par-5-Bahnen kaum zu schlagen.
Killerloch
Der Blick vom Backtee auf Loch 8 ist ebenso spektakulär wie Furcht einflößend. Wer sich die direkte Linie links aufs Fairway zutraut, sollte 200 Meter carry locker in den Armen haben.
www.westcliffs.com

PRAIA D'EL REY
18 Löcher, Par 73, 6.056 MeterAdresse
Vale de Janelas
2510-451 Obidos
Tel. +351 262.905.005
www.praia-del-rey.com
Greenfee
ab 62,40 Euro (saisonabhängig)
Eine Runde in Praia D'El Rey bedeutet nicht nur Wohlfühl- und Urlaubsgolf für jede Handicap-Klasse, die 18 Löcher bieten gleich zwei Plätze in einem. Während die erste Hälfte durch majestätische Pinien entlang luxuriöser Feriendomizile führt, wechselt der Platz ab Loch 12 vollkommen den Charakter. Von nun an ist waschechtes Links-Golf durch Dünen direkt am Atlantik, über die so gut wie immer der Wind weht, angesagt. Angst haben muss vor dieser Schöpfung des Amerikaners Cabell B. Robinson aber trotzdem niemand, hier stehen Genuss und Spaß im Vordergrund.
Killerloch
Natürlich zieht das Instagramberühmte Loch 14 alle Aufmerksamkeit auf sich. Unser Favorit ist aber Loch 4, das mit seinem riesigen Blow-out-Bunker links des Grüns echte Sand-Hills-Vibes versprüht.