Wie dem auch sei, selbstverständlich handelt es sich beim Golfball um eines der wichtigsten Bestandteile der Golfausrüstung, schließlich ist er das einzige Teil, das bei jedem einzelnen Schlag in Aktion ist. In keinem anderen Segment des Golfmarkts hat es in den vergangenen Jahren derartige Fortschritte gegeben, sei es auf der technischen Seite mit Konstruktionsmerkmalen, die immer größere Längen ermöglicht haben, oder auf Seiten des Marketings und des Vertriebs, wo Direktanbieter wie Vice oder Foreace kräftig an der Preisschraube drehen.

TaylorMade startet mit dem TP5 und TP5x einen neuen Angriff auf den hart umkämpften Ballmarkt, und betrachtet man Jon Rahms TrackMan-Werte mit dem neuen Ball, scheinen die Vorzeichen vielversprechend. Beide Bälle setzen sich aus fünf Schichten zusammen und sind damit die kompliziertesten Konstruktionen auf dem Ballmarkt. Viel Feedback von Tourspielern floss in den Entwicklungsprozess der TP5-Bälle ein und besonderes Augenmerk der Ingenieure galt der Driver- und Eisen-Performance der neuen Bälle, denn nahezu alle Profis waren sich einig, dass die Charakteristik der Vorgängermodelle rund ums Grün nahezu perfekt war.

Die größte und wichtigste Neuheit auf dem Ballmarkt 2017 ist aber selbstverständlich die Einführung der neuen Pro-V1- und Pro-V1x-Modelle von Titleist. Schließlich ist dieser Ball der Goldstandard für alles, was rund und weiß ist auf den Profitouren dieses Planeten, und das schon seit dem Jahr 2000, als der Pro V1 zum ersten Mal der Golföffentlichkeit präsentiert wurde. Die Aussage 2017 ist nunmehr die zehnte Generation des Pro V1 und die achte Auflage des Pro V1x, und glaubt man Titleist-Golfballpapst Bill Morgan, dann war es nicht einfach, die ohnehin schon äußerst ausgereiften Bälle noch weiter zu verbessern. "In Gesprächen mit Tourspielern habe ich auf die Frage, was wir besser machen könnten, immer wieder gehört: 'Am Pro V1x eigentlich nichts' und ,Der Pro V1 könnte ein bisschen länger werden.'" Und somit führten kleine Änderungen an beiden Modellen zu Ergebnissen, die für Golfball-Nerds einem Paradigmenwechsel nahekommen, denn 2017 erzeugt der Pro V1 bei allen Schlägen zum ersten Mal weniger Spin als der Pro V1x. Als Resultat daraus fällt die Flugkurve des Pro V1 auch etwas flacher aus. Das einzigartige Feedback und das angenehm weiche Gefühl im Treffmoment sowie die altbekannte Charakteristik des Pro V1 bleiben erhalten. Es könnte also sein, dass 2017 einige Spieler, die bisher auf den Pro V1x schworen, einmal einen Blick auf den etwas softeren Pro V1 werfen, denn der Längenvorteil für Spieler mit hohen Schlägerkopfgeschwindigkeiten ist mit dieser Generation Titleist-Bällen sichtbar geringer geworden. Rund ums Grün hat dem Pro V1 ohnehin noch nie ein anderer Ball etwas vorgemacht.