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Buyer's Guide 2024

Fairwayhölzer & Hybride

Von Jan Langenbein, Fotos: Getty Images, PR

Ein Blick auf das Sortiment an Hölzern und Hybriden, die 2024 im Proshop stehen, macht klar, dass die bunten Jahre vorbei sind. Schwarz ist ganz offensichtlich die Farbe der Saison, denn selbst die Schläger aus dem Hause Cobra, sonst immer für einen Farbtupfer gut, tragen die dunkle Seite der Macht dieses mal sogar im Namen.

Tourerprobt

Bild oben: Auf der LPGA Tour konnten die neuen PXG-0311-Hölzer bereits Siege einfahren


TAYLORMADE


Bei den Drivern hat man sich mittlerweile daran gewöhnt, dass es längst nicht mehr reicht, sich auf eine bestimmte Marke und deren Topmodell festzulegen. Nein, es gilt in den meisten Fällen, zwischen drei oder vier verschiedenen Ausführungen eines Modells zu unterscheiden. Was Fairwayhölzer angeht, so war die Welt bisher eine einfachere. War, wohlgemerkt, denn 2024 tauchen auch auf den Familienfotos der neuen Hölzer mehr Köpfe auf als in der Vergangenheit.

TaylorMade bringt sein Qi10 Fairway beispielsweise in drei Varianten auf den Mark. Das Qi10-Standardmodell spricht die breiteste Zielgruppe an und schlägt einen Mittelweg aus Fehlertoleranz und Länge ein, indem es einen hohen Ballstart mit relativ wenig Spin kombiniert. Das Qi10 Max wurde mit dem Ziel konstruiert, ein enorm hohes Trägheitsmoment zu entwickeln. Ein niedriger Schwerpunkt in Verbindung mit einem Vertrauen erweckenden Schlägerkopfvolumen von 200 Kubikzentimetern spricht vor allem Spieler mit mittleren und höheren Handicaps an, die bislang noch keine innige Freundschaft mit ihrem Fairwayholz schließen konnten. Für das andere Ende der Könnerskala ist das Qi10 Tour Fairway gedacht, dessen kompakterer Schlägerkopf abgesehen von der Krone aus Titan besteht. Ein 50 Gramm schweres verschiebbares Gewicht in der Sohle und ein Loft-Sleeve, das 2° Loftveränderung zulässt, ermöglichen ein exaktes Justieren des Ballflugs.

Alle drei Qi1-Hölzer sind mit der sogenannten Infinity Crown ausgestattet, die keinerlei sichtbaren Übergang zwischen der Carbon-Krone und der Schlagfläche aus Stahl übrig lässt und in der Ansprechposition dem Auge schmeichelt. Gleichzeitig erlaubt die Konstruktionsweise einen tieferen Schwerpunkt, was die gesamte Qi10-Familie etwas gutmütiger in den Spieleigenschaften werden lässt. Auch auf den Touren haben sich die Qi10-Hölzer längst etabliert. Erstaunlicherweise nicht nur das Tour-Modell, wie Tomo Bystedt, Chefentwickler bei Taylor Made, klarstellt: "Was Golfer vielleicht nicht wissen, ist, dass das Stahlmodell unserer Fairwayhölzer Jahr für Jahr zu den meistgespielten auf der Tour gehört. Mit der zusätzlichen Leistung der Qi10 durch die Infinity Carbon Crown und neu positionierten internen Massenpolstern sind wir zuversichtlich, dass sich dieser Trend fort setzen wird."

Bei den Hybriden geht TaylorMade exakt denselben Weg und bietet neben einem Qi10 Max mit Oversized-Kopf ein klassisch geformtes Qi10-Hybrid sowie eine kompaktere Tourversion an.

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Wähle weise

Maximale Fehlertoleranz oder Profiwaffe? Die TaylorMade-Qi10-Fairwayhölzer können das alles.


CALLAWAY


Noch mehr Auswahl in Sachen Hölzer bietet 2024 nur Callaway mit der vierköpfigen Paradym-Ai-Smoke-Familie. Alle Ai-Smoke-Modelle verfügen über eine speziell für die jeweilige Zielgruppe von der KI des Callaway-Supercomputers entwickelte Schlagfläche und in drei Fällen auch eine Carbon-Sohle, deren mattes Finish ein echter Volltreffer ist. Das Ai-Smoke-Max-Modell spricht mit einer flacheren Schlagfläche und einem hohen Ballstart die breiteste Zielgruppe an, während das Ai-Smoke-Max-D-Holz dank ausgeprägterer Draw-Gewichtung noch etwas fehlertoleranter ausfällt. Als Leichtgewicht der Gruppe wurde das Ai-Smoke-Max-Fast-Fairwayholz für Spieler mit geringeren Schwunggeschwindigkeiten entwickelt. Die Ai-Smoke-Triple-Diamond-Variante bekam als einziges Holz keine Carbon-Sohle spendiert.

Die war in diesem Fall aber auch nicht nötig, schließlich sprechen der kompakte Kopf und die geringen Spin-Werte vor allem Longhitter und echte Könner an, die auf solche Design-Gags verzichten können.

Die drei Callaway-Paradym-Ai-Smoke-Hybride sind im Vergleich zu den Paradym-Modellen der letzten Saison etwas größer geworden. Auch steckt eine Menge Rechenpower in den Schlagflächen, wie Dave Neville, Equipment-Direktor bei Callaway, erklärt: "Das Ai Smart Face ist für jedes Modell und jeden Loft einzigartig konstruiert. Beim HL-Modell drehte sich bei der Entwicklung des Smart Face alles um einen möglichst hohen Ballstart. Die Konstruktion das Max-Fast-Hybrids unterscheidet sich mit einem flacheren Profil und einem festen Hosel allerdings grundlegend, denn hier galt es, möglichst viel Gewicht zu sparen. Der Trend der leichten Max-Fast-Hölzer und Hybride, die jeder Handicap-Klasse mehr Länge bieten können, hat für uns letztes Jahr richtig Fahrt aufgenommen."

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Große Bandbreite

Bild links: Die drei Ai-Smoke-Hybrid-Modelle umfassen zu sammengenommen ein Loftspektrum von 1° bis 33°

Einer für alle

Bild rechts: Die etwas massigeren Köpfe der 0311-Black-Ops-Hybride verfügen über eine extrem leichte Carbon-Krone


TITLEIST


Neben den bereits bekannten TSR-Fairwayhölzern und Hybriden, von denen ebenfalls vier beziehungsweise drei Varianten in den Pro-Shops stehen, stellte Titleist bereits zum Ende der vergangenen Saison mit dem U505 ein Utility-Eisen vor, das vor allem gute Spieler anspricht, die schon länger über den Verlust ihrer langen Eisen klagen und mit Hybriden einfach zu viel Spin generieren. Das schlanke Design dieses Driving Iron verwundert nicht, schließlich wurde diese Waffe zusammen mit Tourspielern entwickelt. Dank seiner Multimaterialkonstruktion mit zwei schweren Wolframgewichten in der Sohle bietet das U505 dennoch erstaunliche Fehlertoleranz bei Treffern außerhalb des Sweet-Spots. Zum ersten Mal lieferte das eigentlich auf Wedges spezialisierte Vokey-Team auch bei einem Utility-Eisen Input bei der Gestaltung der Sohle, die dank des dynamischen Bounce an der abgerundeten Hinterkante spürbar einfacher nach dem Ballkontakt durch den Rasen gleitet.

PXG


Dass Bob Parsons, der exzentrische Gründer von PXG, ein Faible fürs US-Militär hat, beweist er Jahr für Jahr aufs Neue mit den Namen seiner Produktneuheiten. 2024 klingen die neuen Hölzer aus Arizona nun wie eine "Call of Duty"-Auflage und knallen auch fast so gut. Die PXG-0311-Black-Ops-Fairwayhölzer zeichnen sich durch ein flaches Profil mit flacher Sohle und quadratischem Schlagflächendesign aus und sind praktisch für Spieler aller Könnerstufen einsatzbereit. Die Schlagfläche der Hölzer fällt 12,5 Prozent dünner aus als beim Vorgängermodell und liefert deshalb explosive Ballgeschwindigkeiten, während eine Carbon-Krone den Schwerpunkt der Schläger senkt. Drei austauschbare Gewichte in der Sohle lassen Fittern oder Amateuren, die wissen, wie mit solch einer Technologie umzugehen ist, zahllose Möglichkeiten, die Gewichtung der Hölzer auf jeden Schwung abzustimmen. Vorbei sind die Zeiten, als in den PXG-Schlägern noch ein gutes Dutzend kleiner Schrauben steckten, aber das war auch wirklich Overkill.

Mit denselben Features und derselben tiefschwarzen Optik ist auch das aus hochfestem AM355-Stahl gefertigte 0311 Black Ops ein Alleskönner, denn im Gegensatz zur Konkurrenz bietet PXG nur eine Schlägerkopfvariante an. Besonders die quadratische Schlagfläche, die bei Fans der unvergessenen Adams-Hybride für warme nostalgische Gefühle sorgen dürfte, ist ein echter Gewinn, bietet sie doch nicht nur enorme Ballgeschwindigkeiten, sondern macht dieses Hybrid auch bei Chips rund ums Grün zu einem verlässlichen Werkzeug. Céline Boutier setzt die Black-Ops-Hölzer bereits sehr erfolgreich auf der LPGA Tour ein und gewann damit die Maybank Championship: "Die Black- Ops-Hybride gefallen mir sehr gut. Mein erster Eindruck, dass sie fehlertoleranter als ihre Vorgänger sind und das Feedback etwas weicher ausfällt, hat sich nur bestätigt."

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Ganzheitliche Lösung

Clevelands Halo-XL-Hölzer sollen das lange Spiel auch für High-Handicapper vereinfachen


COBRA


Mindestes genauso schwarz, aber nur halb so militärisch kommen die Darkspeed-Hölzer von Cobra daher. Ergänzend zu den Drivern suchen auch hier drei verschiedene Fairwayhölzer nach den passenden Golfern, die mit optimierter Aerodynamik möglichst hohe Schlägerkopfgeschwindigkeiten und somit eine neue Dimension in Sachen Länge erreichen sollen. Alle drei ähneln in ihrer Konstruktionsweise den Darkspeed-Drivern und verfügen über eine Pwr-Bridge-Gewichtung, um die Gewichtsverteilung zu optimieren und eine möglichst verwindungssteife Konstruktion zu garantieren, sowie über ein Powershell mit HOT Face für maximale Ballgeschwindigkeiten durch ungestörten Flex der Schlagfläche. Darüber hinaus weisen alle drei Darkspeed-Fairwayhölzer die altbekannte und bewährte MyFly-8-Technologie auf, ein Hosel mit acht verschiedenen Einstellungen, das drei Loftwerte zulässt.

Das Darkspeed-LS-Holz wurde für Spieler mit höheren Schwunggeschwindigkeiten entwickelt. Wie der LS-Driver verfügt auch das LS-Fairwayholz über ein justierbares Gewichtssystem mit zwei 15-Gramm-Gewichten vorne und einem Drei-Gramm-Gewicht hinten, um Flugkurve und Spin zu optimieren. Mit einem fest installierten Acht-Gramm-Zusatzgewicht im Heck für einen leichteren Ballstart und mehr Fehlertoleranz ist das Darkspeed X Fairway ein echter Allrounder. Dahingegen ist das Darkspeed Max mit einer ausgeprägten Draw-Gewichtung vor allem für Golfer gedacht, die mit dem Slice zu kämpfen haben, und ermöglicht Loftwerte von 14° bis 23°.

Bei den Hybriden bringt Cobra 2024 nur einen Darkspeed-Kopf, der über dieselben Technik-Features wie die Fairwayhölzer verfügt und in Loftwerten von 17° bis 28° erhältlich ist. Wer sich trotzdem von der Masse anheben möchte, kann die Darkspeed-Hybride auch als One-Length-Variante bestellen, bei der dann jeder Schläger einen etwas kürzeren Schaft hat, 37,25 Zoll, um genau zu sein.

CLEVELAND


Zu guter Letzt lohnt sich vor allem für Spieler mit höheren Handicaps, die auf der Suche nach neuen Hölzern sind, auch ein Blick auf die neue Halo-XL-Reihe von Cleveland. Das Ziel der Entwickler war es, desaströse Fehlschläge, die nach riesigen Kurven im Out of Bounds oder im Wasser landen und Amateuren die Scorekarten versauen, zu eliminieren. In Zusammenarbeit mit Arccos, deren Sensoren bereits seit Jahren in den Griffen unzähliger Golfer unendlich viele Daten sammeln, wurden so drei verschiedene Schlägerkopfgattungen entwickelt: ein Fairwayholz, ein Hybrid und ein Hy-Wood. Letzteres soll die Längenlücke füllen, die bei Spielern im Handicap-Bereich zwischen 10 und 25 oft zwischen Holz und Hybrid entsteht. Ein absoluter Wohlfühlschläger also, der mit drei Schienen auf der Sohle fast wie von selbst übers Fairway gleitet.

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