Der Name Cobra Baffler hat in der Golfwelt einen ähnlichen Status wie die Callaway Big Bertha oder der Ping Anser. All diese Schläger stehen beinahe als Synonyme für eine gesamte Gattung. Ein Baffler kann allerdings nur von Cobra stammen und er muss über die charakteristischen Schienen an der Sohle verfügen. Während die meisten anderen Hölzer ihr Hauptaugenmerk auf Länge legen, konzentriert sich der Baffler darauf, ein Maximum an Fehlertoleranz zu bieten.
Rickie Fowler bat seinen Ausstatter Cobra im vergangenen Jahr, ihm einen wahren Wohlfühlschläger zu bauen, mit dem er in der Lage sein würde, den Ball auch aus den miesesten Lagen zu spielen und ihn trotzdem sanft auf dem Grün landen zu lassen. Das Ergebnis ist das King-F7-Fairwayholz, das Cobra für 2017 in die Shops bringt. Natürlich verfügt dieses Holz über die berühmten Schienen, die nicht nur den Schwerpunkt des Schlägers senken und dabei helfen, den Ball leichter auf eine hohe Flugbahn zu befördern, sondern sie pflügen auch förmlich durch dichtes Gras. Doch wie schlägt sich dieses Holz vom Fairway? Schließlich sollte man meinen, dass die Schienen die Leading Edge anheben und dünn getroffene Bälle zur Regel werden sollten. Nicht wirklich, denn Cobra hat die Höhe der Schienen an das jeweilige Holz angepasst. Ein Holz 3, das in einem flacheren Winkel auf den Ball trifft, verfügt daher auch über flachere Schienen. Die Hölzer 5 und 7 werden in einem steileren Winkel zum Ball bewegt und durften daher auch mit höheren Schienen an der Sohle ausgestattet werden. Bei seinem Sieg bei der Honda Classic Ende Februar 2017 hatte Fowler ein Baffler-Holz 5 mit 18.5° Loft im Bag. "Ja nach Golfplatz wechsele ich von Turnier zu Turner zwischen einem Eisen 3 und einem Holz 5. Die Rails unter meinem Holz 5 helfen mir in jedem Fall, konstantere Schläge zu spielen", erklärte Fowler bei der Vorstellung des Baffler F7.
Sämtliche Fairwayhölzer der Cobra-F7-Serie erreichen ihre gute Länge dank einer dünnen Schlagfläche aus 475 Stainless Steel, die im Treffmoment sehr heiß reagiert. Zwei Gewichtsschrauben von 20 Gramm und 3 Gramm erlauben es, die Position des Schwerpunkts im Schlägerkopf zu verändern, was sich auf den Winkel des Ballstarts und den Spin-Wert auswirkt. Befindet sich die schwerere 20-Gramm-Schraube im vorderen Teil des Schlägers, senkt sich der Ballflug und auch der Spin-Wert wird geringer. Wie in den vergangenen Jahren kommt auch bei den King-F7-Hölzern das bewährte MyFly8-Hosel zum Einsatz, das vier verschiedene Loft-Settings pro Schlägerkopf möglich macht.
Das M2-Fairwayholz von TaylorMade war in der vergangenen Saison allgegenwärtig. Wahrscheinlich hatte man nicht einmal bei TaylorMade selbst mit einem solchen Erfolg gerechnet, jedenfalls bedeutet er, dass es 2017 große Fußstapfen zu füllen gilt. Zwei Varianten des M2-Fairwayholzes sollen diese Mission übernehmen.
»FÜR DIESE SAISON HATTEN VIELE MARKEN ALSO EINEN RÜCKSTAND AUFZUHOLEN UND DAS ERGEBNIS SIND EINIGE FANTASTISCHE FAIRWAYHÖLZER.«
Zum ersten Mal kommt in diesem Jahr die von TaylorMade patentierte Inverted Cone Technology zum Einsatz. Sie hilft, den Sweet-Spot des Holzes spürbar zu vergrößern, und wurde bisher nur in Drivern und Eisen verwendet.
Im vorderen Teil der Sohlen der M2-Hölzer ist das Speed-Pocket zu finden, das wir schon von seinem Vorgänger kennen; in diesem Jahr fällt dieser Schlitz allerdings länger und flexibler aus. Wie schon 2016 verfügt das Hosel des M2 auch in diesem Jahr über das sogenannte Fluted Design, um auch kleinste Mengen Gewicht an dieser Stelle zu sparen.
Da das M2 im vergangenen Jahr auch bei Profis extrem beliebt war, verwundert es nicht, dass es 2017 auch eine etwas kompaktere Tour-Version des M2-Fairwayholzes gibt. Es verfügt über all die technischen Features des Standardmodells, der etwas kleinere Schlägerkopf verringert jedoch die Auflagefläche auf dem Boden und ermöglicht es guten Spielern, den Schläger noch vielseitiger einzusetzen. Der Schwerpunkt des M2 Tour befindet sich weiter vorne im Schlägerkopf, was gemeinsam mit einem flacheren Lie-Winkel zu einer flacheren Flugbahn führt.
Für Spieler, die bei einem Fairwayholz nicht nur nach Länge, sondern auch nach Flexibilität und Einstellmöglichkeiten suchen, hat TaylorMade das M1 im Sortiment. Obwohl sich die Optik des M1 und M2 in der Ansprechposition sehr ähneln, fällt doch auf, dass die Ausmaße des M1 etwas kompakter ausfallen. Auch der weiter vorne platzierte Schwerpunkt spricht eindeutig bessere Spieler an und es ist kein Zufall, dass das M1 höhere Spin-Werte liefert, schließlich ermöglichen diese es fähigen Spielern, den Ball besser zu manövrieren. Das bekannte Schienensystem in T-Form erlaubt es, den Schwerpunkt des M1-Holzes mithilfe eines 25 Gramm schweren Gewichts zu verändern und zwischen einer Draw- und einer Fade-Gewichtung zu wählen. In diesem Jahr ist das gesamte System etwas weiter nach hinten gerückt, um Platz für das Speed-Pocket direkt hinter der Schlagfläche zu schaffen. Der Zugewinn an Ballgeschwindigkeit bei Treffern etwas abseits des Sweet-Spots ist dank Speed-Pocket auch für Amateurspieler spürbar.
Callaway greift 2017 mit dem Great Big Bertha Epic und dem Great Bigh Bertha Epic Sub Zero ebenfalls mit zwei neuen Fairwayhölzern an. Zwar kommt die Jailbreak-Technologie aus den Epic-Drivern hier nicht zum Einsatz, es handelt sich bei diesen beiden Waffen aber trotzdem um die längsten Fairwayhölzer, die Callaway je entwickelt hat.
Das Speed Step Design für verbesserte Aerodynamik wurde beibehalten und die vierte Generation des Hyper Speed Face Cup dehnt den Sweet-Spot in der Breite, indem es der Schlagfläche mehr Flexibilität verpasst. Die Kombination aus einem tiefen Schwerpunkt, größerem Sweet-Spot und weniger Spin ist das Rezept für enorme Carry-Weiten.
Für Spieler, denen das Epic-Fairwayholz immer noch zu viel Spin liefert, ist das Modell Epic Sub Zero gedacht. Zwei Schrauben mit 22 Gramm und 3 Gramm Eigengewicht erlauben es, den Epic Sub Zero in Sachen Schwerpunkt einem Feintunig zu unterziehen. Befindet sich die schwerere Schraube an vorderer Stelle, senkt sie den Spin des Holzes um etwa 250 rpm. Ein Wert, der für Profis und sehr gute Spieler einen echten Unterschied macht.
Die Epic-Hölzer kommen bei den Callaway-Tourspielern derart gut an, dass sogar Henrik Stenson sein heiß geliebtes Holz 34 bei der Dubai Dessert Classic gegen ein Epic-Fairwayholz mit einem Grafalloy-Blue X-Schaft eingetauscht hat. In den vergangenen Jahren hat Stenson des Öfteren neue Fairwayhölzer getestet, kehrte jedoch immer wieder zu seinem alten Wohlfühlhölzchen zurück. Es bleibt abzuwarten, wie sich sein Bag 2017 entwickeln wird. Für den Schweden ist das Holz 3 ein enorm wichtiger Schläger, da er ihn öfter als jeder andere auch als Ersatz für den Driver vom Tee benutzt.
Die Exotics-Modelle von Tour Edge fliegen für viele Golfer hierzulande weit unterhalb des Radars, doch gerade wer auf der Suche nach einem neuen Holz 3 ist, sollte diesem Hersteller aus den USA ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken, schließlich kamen aus diesem Haus einige extrem gute Hölzer. So viel können wir bereits verraten: Die neuen EX10- und EX10-Beta-Hölzer sind die besten, die Tour Edge je gebaut hat.
Im EX10 kommt eine dreifach geschmiedete Schlagfläche im Face-Cup-Design aus hochfestem japanischen HAT-980-Stahl zum Einsatz, die mit dem Schlägerkopf aus Stahl hartverlötet wird. Optisch herausragend ist die SlipStream-Sohle, die aus einer Reihe von Metallwellen besteht und im Vergleich zu den Modellen vergangener Jahr weiter verbessert wurde. Nun führt dieses Design-Feature nicht nur zu weniger Reibung beim Kontakt mit dem Boden, sondern lässt die Schlagfläche auch bei leicht dünn getroffenen Bällen effektiver arbeiten. Die nach hinten schneller abfallende Krone des EX10-Fairwayholzes verbessert die Aerodynamik und senkt gleichzeitig den Schwerpunkt, was diesen Schläger für eine breite Masse an Golfern und nicht nur Single-Handicapper interessant macht, denn eine 9 Gramm schwere Schraube im hinteren Teil der Sohle hilft dabei, den Ball auf eine vorbildlich hohe und tragende Flugbahn zu schlagen.
Das EX10-Beta-Fairwayholz kommt in einer augenscheinlich traditionelleren Pear-Form daher. Die Schlagfläche wird aus 910 Beta Titanium gefertigt, einem Material, das bisher in Exotics-Schlägern nicht zum Einsatz kam. Die Entwickler sind sich dennoch sicher, dass die Kombination aus einer leichten Titanium-Schlagfläche und einem schwereren Schlägerkopf aus Stahl das ultimative Rezept für lange Weiten ist. Diese Gewichtsersparnis erlaubt es ebenfalls, die Schlagfläche etwas tiefer zu gestalten als beim EX10-Modell, was das EX10 Beta zu einer echten Waffe vom Tee macht. Golfer, die ab und an das Gefühl haben, mit ihrem Holz 3 weiter abzuschlagen als mit dem Driver, werden diesen Eindruck nach Kauf dieses Holzes sicher noch öfter haben. Ein Tipp am Rande: Sollte das tatsächlich vorkommen, ist ein Gang zum Driver-Fitting zu empfehlen, denn natürlich sollte der Driver vom Tee mehr Carry erzeugen.
Wer bereit ist, für neue Fairwayhölzer einen ernsthaften Geldbetrag auf den Pro-Shop-Tresen zu blättern, für den hat Honma 2017 zwei bildhübsche Hölzer im Angebot. Unserer subjektiven Meinung nach handelt es sich bei den 737 FW und 737 FWC um die optisch schönsten Fairwayhölzer, die zurzeit erhältlich sind. Das 737 FW verfügt im Vergleich der beiden über den größeren Schlägerkopf und wurde mit einem Augenmerk auf einfache Spielbarkeit und einen hohen Ballstart entwickelt. Der Schlägerkopf des 737 FWC fällt um 20 Kubikzentimeter kleiner aus und wurde mit den Spielern, die volle Kontrolle über die Flugbahn ihres Fairwayholzes haben wollen, im Hinterkopf entworfen. Wie von Honma zu erwarten kommen in beiden Modellen nur die besten Materialien zum Einsatz und die Verarbeitungsqualität sucht ihresgleichen.
Spieler, die sich das Erscheinungsbild der klassischen Titleist- oder TaylorMade-Fairwayhölzer zurückwünschen und weder zweifarbigen Kronen noch neonfarbenen Schriftzügen etwas abgewinnen können, wird beim Anblick der Honma-Hölzer garantiert das Wasser im Mund zusammenlaufen.
PXG deckt mit seinen Schlägern ein ähnliches Preissegment ab wie Honma in Japan und es kursieren Gerüchte, dass ein neues, fehlertoleranteres Fairwayholz von PXG bald das Licht der Welt erblicken werde. Im Moment kommt von PXG aus Arizona aber noch das 0341-Fairwayholz zu uns über den Teich. Uns hat dieses Holz vom ersten Moment an überzeugt, denn mit seinem kompakten Schlägerkopf, dem mattschwarzen Finish und unglaublich vielseitigen Einstellmöglichkeiten ist das 0341 auch zwei Jahre nach Markteinführung immer noch eines der besten Hölzer da draußen. Ein weiteres Modell aus Japan komplettiert unseren Ausflug in die Welt der Fairwayhölzer für 2017. Das JPX900 ist ein weiteres optisches Highlight aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Wichtigstes technisches Feature dieser Hölzer ist das Shockwave-Design der Sohle. Wie eine Ziehharmonika reagiert diese Sohle im Treffmoment und steigert so die Ballgeschwindigkeit merklich. Die Sohlenkonstruktion vergrößert den Sweet-Spot jedoch auch in Richtung der Leading Edge, was vor allem bei Fairwayhölzern, die regelmäßig vom Boden gespielt werden, von großem Vorteil ist. Ein 15 Gramm schweres Gewicht lässt sich von vorne nach hinten an der Sohle des Holzes fixieren und erlaubt so, den Abflugwinkel und Spin des Balls zu beeinflussen. Damit sind die Möglichkeiten des JPX900 aber noch nicht erschöpft, denn auch das Hosel zeigt sich flexibel und ermöglicht vier Lofteinstellungen. Eine angenehme Überraschung hat Mizuno bei der Auswahl des Schafts parat, denn der hier verbaute und tourerprobte Evolution Speeder II würde mehr kosten als der gesamte Schläger, würde man ihn einzeln kaufen. Mag die blaue Lackierung nicht jedermanns Sache sein, so zählt das Mizuno JPX900 in diesem Jahr doch zu den Top-Five-Fairwayhölzern auf dem Markt.