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Kaufberatung 2018

Die neuen Hybride

Von Dan Owen, Fotos: Mizuno, Titleist, Taylormade, Callaway

Auch 2018 setzt sich ein Trend fort, den wir bereits seit Jahren beobachten können: Technologien, die ursprünglich mal für Driver entwickelt wurden, kommen nun auch in Hybriden zum Einsatz. Speed Pockets, verstellbare Gewichte und ultradünne Schlagflächen machen den Ersatz für die langen Eisen immer wertvoller.

Kaum ein Amateurgolfer denkt heute noch darüber nach, ob lange Eisen oder doch besser Hybridschläger ins Bag gesteckt werden sollen. Zu groß sind die Vorteile in puncto Fehlertoleranz und Ballflug, den moderne Hybride gegenüber einem klassischen Eisen 3 bieten. Selbst auf der PGA Tour muss man 2018 lange suchen, um noch ein Eisen 3 im Einsatz zu finden. Schaut man sich auf dem Markt für Hybride um, fällt der Blick zu Beginn meist auf TaylorMade, schließlich haben die Kalifornier diese Schlägerkategorie Ende der 90er quasi erfunden.

Das können die neuen Hybride 2018


Parallel zu den Drivern und Fairwayhölzern werden 2018 auch die Hybride von TaylorMade in einer M3- und einer M4-Serie angeboten und auch hier ist das M3 das flexiblere der beiden. Die M3-Rescue-Hölzer verfügen über ein verstellbares Gewicht in der Sohle, das im Vergleich zum M1 der vergangenen Saison zugenommen hat - von 27 auf 30 Gramm, um genau zu sein. Auf einer parallel zur Schlagfläche verlaufenden Schiene können Fade- und Draw-Tendenzen erzeugt oder für Amateure wahrscheinlich eher Hooks und Slices entgegengewirkt werden. Trotz verbesserter Justiermöglichkeiten wurde die Sohle für Spieler aller Handicap-Klassen konzipiert.

Die Gesamtform des Schlägerkopfs erinnert trotzdem an Hybride, die man aus Bags von Tourprofis kennt. Wie beim Driver und Fairwayholz der M3-Serie wurde das Design von Schwarz-Weiß auf Schwarz-Silber umgestellt. Ob es bei dem kleinen Hybrid- Schlägerkopf wirklich nötig war, zwei Farben unterzubringen, weiß nur TaylorMade. In der Ansprechposition kann das neue Design manche Spieler verwirren.

Kaufberatung 2018:

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SELBST AUF DER PGA-TOUR MUSS MAN 2018 LANGE SUCHEN, UM NOCH EIN EISEN 3 IM EINSATZ ZU FINDEN.
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Wer etwas mehr Fehlertoleranz bei einem Hybrid erwartet und nur ungern Gewichte verschiebt, sollte einen Blick auf das M4-Rescue werfen. Zwar sieht die Krone farblich genau so aus wie bei den verwandten M3, doch unter der Haube verstecken sich Technologien, die höheren Ball-Speed generieren und mehr Fehler verzeihen. Statt einer Gewichtsleiste haben die M4 sogenannte Speed Pockets. Die Schlitze an der Sohle sorgen für hohen Ballstart und Länge, wenn der Ball unterhalb des Sweet-Spots getroffen wird.

Das Mizuno CLK steht schon jetzt für uns in der engeren Auswahl zum Hybrid des Jahres. Der Rescue-Schläger im mattschwarzen Design ist die goldene Mitte zwischen angenehm großen Schlägerköpfen, die sich eher wie Fairwayhölzer spielen, und einem kompakt kleinen Hybrid, das sich wie ein Eisen schwingen lässt. Die Shock-Wave-Sohle wurde noch einmal vergrößert, um mehr Geschwindigkeit auf den Ball zu übertragen und den Gewichtsschwerpunkt tiefer zu bekommen. Letzteres ermöglicht eine hohe Flugkurve mit wenig Spin. Das CLK ist einfach zu spielen, aber katapultiert den Ball nicht so ballonartig in die Luft, wie es andere Hybride leider oft tun. Eine extrem dünne Schlagfläche aus 1770-Maraging-Stahl ist verantwortlich für diese kraftvolle Flugkurve.

Kaufberatung 2018: Jede Menge Hightech: 818-Hybrid von Titleist und der TaylorMade-M3-Hybrid
Jede Menge Hightech: 818-Hybrid von Titleist und der TaylorMade-M3-Hybrid
Es gibt Golfer, die Hybride aus Egogründen nicht gerne anfassen, schließlich gibt man indirekt zu, dass man ab einer gewissen Länge gerne etwas fremde Hilfe in Anspruch nimmt. Andere verzichten eher aus schwungtechnischen Gründen auf die Schlägermischlinge: Ihre Bälle biegen bei Schlägen mit dem Hybrid einfach zu häufig nach links ab. Ping hat für Sonderlinge beider Sorten eine Lösung gefunden. Das G400 Crossover sieht erstens aus wie ein langes Eisen und zweitens sorgt ein Wolframgewicht an der Schlägerspitze für ein hohes MOI und somit mehr Fehlertoleranz. Das hilft dabei, Hooks zu unterlassen. Die dünne Sohle macht es einfacher, den Ball vom Fairway zu spielen. Robuster Maraging-Stahl in der Schlagfläche, der auch für Hölzer verwendet wird, erhöht die Ballgeschwindigkeit, gibt einen höheren Abflugwinkel und unterstützt eine möglichst gerade Flugkurve. Im Vergleich zum vergangenen Crossover soll der Ball bis zu 20 Prozent höher fliegen. Damit werden Kritiker verstimmen, die dem damaligen Utility einen zu flachen Ballflug nachsagten. Der nach vorne verschobene Schwerpunkt ermöglicht mehr Spin als bei langen Eisen oder Hybriden. Gerade auf engen Links-Plätzen mit hartem Untergrund kann das helfen, Grüns aus größeren Entfernungen zu erreichen.

Titleist produziert mit dem 818H das meistgespielte Hybrid der Profi-Tour. Dank des Active-Recoil-Channel 2.0-Designs wird mehr Ball-Speed generiert. Noch interessanter sind aber die vielen Anpassungsmöglichkeiten. Allein das SureFit-Hosel bietet 16 Loft- und Lie-Einstellungen, während mit justierbaren Gewichten der optimale Gewichtsschwerpunkt individuell festgelegt werden kann. Von den zwei Ausführungen ist das 818H1 größer als das 818H2, aber schlanker als der Vorläufer (816H1). Die H2-Variante hat zwar ein kleineres Profil, dafür aber eine geradere Schlägerkopfspitze und etwas Offset, um Bälle aggressiv aus höherem Gras zu befreien.

Den Rest der Hybrid-Welt nehmen die Driving-Irons ein. Da wäre zunächst das 0311X aus der Edelschmiede PXG zu nennen. Mit größerem Profil als die Eisen-Reihe hat das 0311X ein minimales Offset, was den Spieleigenschaften auch in mittleren Handicap-Klassen entgegenkommt. Die etwas breitere Sohle setzt den Gewichtsschwerpunkt weiter nach unten, um Spin zu verlieren und Länge zu gewinnen. Die bei PXG übliche, militärisch präzise Optik kommt hier besonders zum Tragen. Kein Zweifel, das 0311X ist ein ernsthafter Golfschläger für Erwachsene.

Mizuno hat mit dem MP-18 MMC Fli-Hi in dieser Liste abermals unsere Herzen erobert. Neben makelloser Optik haben die Driving-Eisen ein schlankeres Design als die Mehrheit ihrer Konkurrenz. Mit Schlagflächen aus Maraging-Stahl, Wolframgewichten an der Spitze und einer hohlen Schlägerkopfkonstruktion sollen Ballgeschwindigkeit und Fehlertoleranz maximiert werden. Wer ein stylishes Driving-Eisen sucht, das einem die nötige Unterstützung gibt, findet in den MP-18 MMC Fli-Hi eine gute Alternative. Vom 2er- bis zum 6er-Eisen gibt es die Mizunos in allen Größen.

Nicht nur präsentiert Callaway mit dem Rogue eine Neuheit im Hölzersektor, das Unternehmen aus Carlsbad bringt darüber hinaus mit dem X Forged UT frische Driving Irons auf den Markt. Mit einem geschmiedeten Schlägerkopf bieten die neuen Schläger Präzision und Kontrolle, die bessere Spieler von einem Schläger erwarten. Der Gewichtsschwerpunkt befindet sich auf einer Linie mit dem Zentrum der Schlagfläche, was für eine flache, aggressive Flugkurve steht. Wenige Anfälligkeiten für Ausflüge nach links oder rechts machen die Schläge erstaunlich gerade. Das Wolfram-Insert soll für Kontrolle und der hohle Körper für ein großes Trägheitsmoment sorgen. Das 360 Face Cup drückt den COR-Wert2 ans Limit der USGA-Vorgaben, für Länge ist von Seiten der Techniker also gesorgt.

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