Wedge-Designs ähneln sich auf den ersten Blick oftmals sehr stark, schließlich handelt es sich bei diesen Schlägern um ein sehr traditionelles Stück Golf-Equipment, im Falle der neuen Cleveland-RTX-3-Spin-Maschinen findet man die meisten technischen Neuerungen deshalb auch unter der Haube und nicht an der Oberfläche.
Bei den meisten Wedges befindet sich der Schwerpunkt nicht in der Mitte der Schlagfläche, sondern etwas näher an der Ferse des Schlägerkopfs - eine Position, die für Profis vollkommen in Ordnung ist. Die meisten Amateure neigen jedoch dazu, die Bälle mehr in Richtung Toe des Schlägerblatts zu treffen. Die Cleveland-Techniker sind diesem Problem mit der Feel Balancing Technology zu Leibe gerückt. Ein kleines Cavity im gleichzeitig verkürzten Hosel spart insgesamt neun Gramm Gewicht, die dann anderweitig im Schlägerkopf platziert werden konnten, um den Schwerpunkt der Schlägers mehr zur Mitte der Schlagfläche zu verlagern. Ein verbessertes Feedback und eine deutlich reduzierte Streuung der Schläge sind die Folge.
»HÄLT MAN EIN MIZUNO WEDGE IN DER HAND, DANN IST EINE SACHE SICHER: DAS FEEDBACK WIRD BUTTERWEICH SEIN.«
Auch der Rotex-Schlagfläche wurde in drei Punkten ein Update spendiert. Neue Tour Zip Grooves mit schärferen Kanten bieten nun bessere Spin-Werte bei allen erdenklichen Schlägen. Darüber hinaus hängt die Art und Weise, wie die Schlagfläche gefräst wird, jetzt vom Loftwert ab. RTX 3 Wedges zwischen 46° und 52° Loft verfügen über ein geradliniges Fräsmuster, um besonders bei vollen Schlägen mehr Biss zu liefern. Bei den Wedges zwischen 54° und 64° verläuft dieses Muster in einem Winkel zu den Grooves über die Schlagfläche, um auch bei Schlägen mit geöffnetem Schlägerblatt für maximalen Spin zu sorgen. Mit einem abschließenden Laser Milling raut Cleveland die Schlagfläche zusätzlich bis ans erlaubte USGA-Limit an. Glücklicherweise hat man sich auch dazu entschlossen, die Schrift auf der Schlagfläche dieses Mal wegzulassen. Bei den RTX 2.0 Wedges war das für viele Spieler ein echter Abturner. Unter den drei Finishes der RTX 3 Wedges gefällt uns das neue Tour-Raw-Finish besonders. Wedges, die mit der Zeit ein wenig Rost ansetzen, waren in den letzten Jahren rar; uns gefällt die Flugrostoptik dafür umso besser.
Ping hat in dieser Saison Glide 2.0 Wedges im Sortiment, die mit einigen ernsthaften Verbesserungen überzeugen. Optisch kommen diese Wedges nahe an die Perfektion heran. Etwas kompakter in der Ansprechposition und mit einer dünneren Top-Line schmiegen sie sich hervorragend hinter den Ball. Bubba Watson und Louis Oosthuizen setzen diese Schläger schon seit einer Weile äußerst erfolgreich auf der Tour ein.
Auch hier sind die wirklich wichtigen Neuerungen nicht sichtbar. Ein neues Groove-Design kommt zum Einsatz, nachdem Ping-Ingenieure ein neues Verfahren entwickelt haben, wie sie die Rillen in den Schlägerkopf fräsen können. Die neuen Grooves sind nicht nur schärfer, sondern es ist den Männern bei Ping auch gelungen, mehr davon auf der Schlagfläche unterzubringen. In Tests hat man bei Ping herausgefunden, dass dies bei den Tourspielern zu 100 Umdrehungen mehr pro Minute bei halben Schwüngen und 500 rpm bei vollen Schlägen führt. Das ist eine Menge Spin-Zuwachs.
Hält man ein Mizuno-Wedge in der Hand, dann ist eine Sache sicher: Das Feedback wird butterweich sein. Nun kann auch garantiert werden, dass diese Schläger enorm viel Spin liefern, denn an der T7-Serie wurden einige signifikante Änderungen vorgenommen. Die Mizuno-Eisen wurden bereits im letzten Jahr auf den neuesten Stand gebracht, indem das Hartmetall Bor der Legierung der Schlägerköpfe beigefügt wurde. Bor macht das Material härter, was den Ingenieuren erlaubte, die Schlagflächen dünner zu konstruieren, um mehr Schlaglänge zu ermöglichen. Schlagflächen von Wedges müssen jedoch nicht dünn sein und auch die Schlaglänge ist bei dieser Schlägergattung eigentlich kein Thema. Warum also bringt Mizuno nun auch bei den aus weichem 1025E-Stahl geschmiedeten Wedges Bor zum Einsatz? Eine härtere Oberfläche sorgt dafür, dass die Grooves länger ihre Form behalten, länger scharf bleiben und sich nicht so schnell abnutzen. Viele populäre Wedges werden aus diesem Grund aus einer härteren Legierung gegossen, was sich allerdings negativ auf das Feedback auswirken kann. Traditionell geschmiedete Wedges dagegen können den Biss ihrer Grooves schnell verlieren.
Die Mizuno T7 Wedges verfügen über Quad Cut Grooves. Schläger mit weniger Loft verfügen über ein engeres Muster mit tieferen Grooves für mehr Spin bei vollen Schlägen. Die Wedges mit höheren Loftwerten sind mit einem weniger engen Groove-Muster ausgestattet und die Rillen sind gleichzeitig auch flacher, um bei halben Schwüngen möglichst viel Performance zu liefern. Mit Schlägerköpfen von 45° bis zu 62° Loft bietet die Mizuno-T7-Serie das passende Werkzeug für jeden erdenklichen Schlag.
Die neuen MG Wedges von TaylorMade haben es umgehend ins Bag von Jason Day geschafft. Entwickelt für die besten Spieler des Planeten, können die Milled Grind Wedges mit einer Eigenschaft aufwarten, die kein anderes Wedge zu bieten hat. Während die Sohlen der Wedges anderer Hersteller von Hand geschliffen werden, kommen bei TaylorMade nun CNC-Fräsautomaten zum Einsatz. In der Praxis heißt das, dass alle TaylorMade-Wedges exakt gleich sind, während es bei handgeschliffenen Wedges leichte Fertigungstoleranzen geben kann. Speziell Tourspieler, die ihre Wedges häufig austauschen, werden diesen Fakt lieben.
TaylorMade bietet die MG Wedges in drei Optionen an: Die LB-Version mit wenig Bounce lässt den Schlägerkopf leicht in den Boden eintauchen. Die SB-Version ist der Standard-Grind und liegt bei den Bounce-Werten im Mittelfeld. Die HB-Version verfügt über den größten Bounce und lässt sich damit deutlich angenehmer aus dem Grünbunker spielen. Neben den verschiedenen Schliffen wird bei TaylorMade 2017 auch bei den Wedges Gewicht gespart. Ein durchbohrtes Hosel macht es möglich, dass auch hier der Schwerpunkt des Wedges mehr zur Mitte der Schlagfläche wandert. Im Gegensatz zu Cleveland, bei denen man dieses Feature optisch kaschiert, macht TaylorMade diese Schlankheitskur sichtbar.
Die Callaway Mack Daddy Forged Wedges stammen aus der Feder von niemandem Geringeren als Roger Cleveland, dem Vater des modernen Wedges.
Die tourinspirierte Form erinnert uns an die populären X Tour Wedges, die sich auch heute noch in den Taschen einiger Tourspieler befinden. Aus 1025c-Stahl3 geschmiedet liefern die Mac Daddy Forged Wedges ein äußerst befriedigendes Feedback. Weniger Offset, eine geradere Linienführung im Toe-Bereich und eine gerade Leading Edge führen nicht nur zu einem äußerst aufgeräumten und sauberen Erscheinungsbild, sondern auch zu einem angenehm knackigen Ballkontakt. Auf der PGA Merchandise Show in Orlando hat sich Roger Cleveland die Zeit genommen, uns die neuen Wedges zu erklären: "Die Mack Daddy Forged sind kein Nachfolgermodell, sondern eine Komplettierung unseres Wedge-Angebots. Die geschmiedeten Schlägerköpfe geben ein extrem weiches Feedback. Beim Satin-Chrome-Finish tragen wir zuerst eine Schicht Kupfer auf, danach Nickel und dann kommt das Chrom. So haben wir damals in den 80ern gearbeitet und auch dieses Finish trägt zu dem weichen Feedback bei."
Der neue R-Sohlenschliff gibt den Mack Daddy Forged Wedges den notwendigen Grad an Vielseitigkeit, die jeder Tourpro benötigt. Egal ob er es mit dem klebrigen Kikuyu-Grass von Torrey Pines, dem dicken Rye-Grass in Bethpage Black oder dem harten Untergrund in St. Andrews zu tun hat, unter all diesen Bedingungen lassen die Callaway-Wedges vom vollen Schlag mit einer square ausgerichteten Schlagfläche bis zum offenen Flop-Shot alle Spielarten zu.
Cobra hat für 2017 bereits einige sehr gute Schläger vorgelegt und bei den Wedges ist das King PUR das neueste Modell. Hergestellt aus rohem 304 Stainless Steel4, verfügen diese Waffen über ultrapräzise Progressive Milled Grooves und ein angenehm mattes Finish. Breitere Grooves mit geringeren Abständen finden sich bei den höheren Loftzahlen, während bei den längeren Schlägern die traditionellen schmaleren und tieferen Rillen zum Einsatz kommen. Aber nicht nur die Grooves, sondern auch die aufgeraute Schlagfläche sorgen bei den Cobra-Wedges für maximalen Spin. Variable Face Roughness nennen die Schöpfer ihre Kreation, die zusammen mit den drei verfügbaren Sohlenschliffen für ein optimal abgestimmtes Paket sorgt.
Nach all diesen Neuheiten sei noch gesagt, dass Altmeister Bob Vokey in diesem Jahr nicht mit Neuentwicklungen an der Reihe war. Warum auch? Seine SM6 Wedges funktionieren schließen 2017 noch genauso gut wie 2016.