Die Landschaft, drei Millionen Jahre alt, ist das Produkt von 30 Gletschereingriffen, von denen der letzte vor etwa 10.000 Jahren stattfand. Es gibt einen Berg - oder zumindest gab es einmal einen Berg in der Nähe, einen ehemaligen Vulkan, der von der Kraft kolossaler Gletscheraktivität in zwei Teile geschnitten wurde. In deren Folge klafft heute eine sieben Kilometer lange Narbe, die von Felsformationen verschiedener Größen umrahmt wird. Einige sind einen Kilometer lang, manche wenige Hundert Meter, andere nur zehn Meter. Das ergibt eine abenteuerliche, geheimnisvolle, atemberaubende Landschaft und eine großartige Kulisse für Golf.
Aufgrund der Geologie war der Bau des Golfplatzes hier voller Überraschungen. Die folgende dreiteilige Serie von Kolumnen über jeweils ein Par 3, ein Par 4 und ein Par 5 zeigt die Entwicklung von Designideen bis hin zu ihrer tatsächlichen Umsetzung.
Das gesamte Ziel des Projekts lässt sich auf zwei Worte reduzieren: "glaubwürdig natürlich". Alle Bauarbeiten sollten so wirken, als wäre das Land schon immer so gewesen, inspiriert von dem, was auf dem Grundstück oder in der Region zu finden ist, und als hätten wir einfach einen Golfplatz darüber gelegt.
Bild oben: BRAUTARHOLT GOLF CLUB, LOCH 5, PAR 3, 150 METER
Die Teeboxen liegen etwa 15 Meter höher und das Feuchtgebiet auf halbem Wege knapp sieben Meter über dem Grün. Die Böschung, auf der die Reihe von Bunkern angelegt ist, wurde aus einer vorhandenen Erhebung verstärkt. Rechts vom Loch erstreckt sich ein weitläufiges, natürliches, grasbewachsenes Sumpfland
Das fünfte Loch, ein abwärts verlaufendes Par 3, bietet einen spektakulären Panoramablick aufs Meer, eine Gruppe kleiner Felsinseln und die hohen Klippen. Dies schien eines der einfachsten Löcher zu sein, die wir bauen wollten. Doch wir wurden eines Besseren belehrt.
Man schlägt von einer rauen Bergkante ab. Die Teebox befindet sich tatsächlich in einer von zwei Felskluften. Dann fällt das Gelände zu einem Plateau mit einem Grat ab. Nach dem schnellen Abstieg vom Grat wird der Hang flacher hin zum Grün, das zwischen zwei Felsvorsprüngen eingeklemmt ist. Es ähnelt einer riesigen Treppe vom Grün zum Abschlag hinauf, wobei den unteren Teil des Lochs ein anderthalb Hektar großes Feuchtgebiet mit farbenfrohen Gräsern begrenzt.
Wir begannen damit, Felsen, die teilweise größer waren als Automotoren, Steine und Vegetation vom Fairway zu räumen und dieses Material am Fuß eines 150 Meter langen Grats aufzuschütten, der nahe dem vorderen Abschlag endet. Die Idee war, diesen Haufen aus Erde und Felsen zu groben, robusten Formen zu zerschlagen, die nahtlos mit dem Grat verschmelzen würden. Dieser Plan war solide, aber als wir damit begannen, das Plateau zwischen Abschlag und Grün zu räumen, erlebten wir eine Überraschung und die Dinge wurden etwas hässlich.
Während das Plateau von Felsen und Vegetation befreit wurde, drohte ein 28 Tonnen schwerer Bagger, im Morast stecken zu bleiben. Dies war eine unserer letzten Baumaßnahmen in der ersten Saison, also ließen wir dieses Gebiet bis zum Frühjahr ruhen.
Als wir in diesem Jahr zum Plateau zurückkehrten, hatte sich die Situation jedoch verschlechtert. Auf etwa 5.000 Quadratmetern Fläche hatte sich der Boden über den Winter in ein Gemisch aus 50 Prozent Erde und 50 Prozent Wasser mit der Konsistenz eines Milchshakes verwandelt. Also legten wir einige Entwässerungsgräben an, um den Bereich trockenzulegen. Dabei wurde das Hauptproblem deutlich. Ein Riss im vulkanischen Grundgestein erwies sich als Hauptarterie, in der sich das Wasser der umliegenden Hügel sammelte. Nachdem wir einige Entwässerungsoptionen in Betracht gezogen hatten, beschlossen wir, ein Feuchtgebiet und einen Bachlauf anzulegen, um das Wasser in dieses weite, flache, grasbewachsene Feuchtgebiet zu leiten. Obwohl es sich um einen unkonventionellen Ansatz handelte, war dies die beste Lösung, da sie sicherstellte, dass insbesondere auch das Schmelzwasser während des Frühjahrs kontrolliert wurde. Anderenfalls hätte das Gebiet trotz umfangreicher unter irdischer Entwässerung zu einer Schlammgrube werden können.
Das Feuchtgebiet wurde so modelliert, dass es wie in der Region typisch erodiert aussieht. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Erosion durch Wasser. Was übrig bleibt, ist eine raue Landschaft mit struppigen Flächen aus Gras.
Kies, der bei Bunker-Baustellen ausgegraben wurde, wurde um das Feuchtgebiet und um den Bachlauf herum verteilt, was dem in der Region üblichen Muster entspricht. Zusätzlich wurden Steine beliebig hinzugefügt und verliehen dem gesamten Feuchtgebiet ein gewachsenes und völlig natürliches Aussehen.
Der gesamte abgetragene Fels und Boden, der zu Baubeginn am Fuß des langen Grats abgelagert wurde, wurde erneut bewegt, diesmal 30 Meter in Richtung Grün, um einen neuen Grat zu schaffen, der an das Feuchtgebiet anschließt. Einen Grat zu bauen reichte nicht aus, er musste in die gleiche Richtung verlaufen wie diejenigen, die oberhalb des Lochs im Hang natürlich gegeben waren.
Bild oben: BALLGRAB UND SCOREKILLER
Diese Illustration zeigt einen kleinen Abschnitt des angelegten Feuchtgebiets. Roh, erodiert... natürlich. Inspiriert von Erosionen, die in der Region und zwischen einigen Löchern auf dem Golfplatz zu finden sind
Ich wollte dem Bereich vor dem Grün etwas hinzufügen, da das Fairway, das auf das Grün zuführt, sonst zu langweilig wirkte. Es dauerte eine Weile, die Lösung zu finden, und ergab sich aus der Behebung eines anderen Entwässerungsproblems. Dieses Problem war viel kleiner als das Feuchtgebietproblem, wurde aber gleich bei Baubeginn deutlich, weil es die typischen Merkmale der Erosion aufwies: wenig bis kein Gras und frei liegender felsiger Boden. Hier tarnten wir die Entwässerungslösung, indem wir zwei kleinere Bunker in den kiesbedeckten Hang einschnitten. Da sie etwas entfernt vom Grün sind, wurden noch zwei weitere hinzugefügt, wodurch eine L-förmige Reihe von Bunkern entstand. Die Stärkung eines weichen Grats, der vom Hang ins Fairway führt, erleichterte das Ausheben der Bunker aus der Geländeform und ließ sie natürlich erscheinen.
Das Grün zwischen zwei Felsformationen war vielleicht der einfachste Teil beim Bau dieses Lochs, obwohl unser Bagger knapp einen Meter Fels am hinteren Ende des Grüns abtragen musste. Dieser Bereich wurde abgesenkt, und die Wände links und rechts wurden zu vertikalen Klippen, um Platz für die Bewässerungsleitung zu schaffen. Die abgetragenen Hänge wurden mit Sand wiederhergestellt, was es ermöglicht, das Grün den Hang hinauf zur Felsformation zu erweitern. Der abgebrochene Fels am hinteren Ende des Grüns wurde nach vorne geschoben, um das obere Plateau des Grüns zu schaffen, und später wurde vulkanischer Kies herangefahren, um die untere Ebene zu bilden.
Es handelt sich um ein zweistufiges Grün, allerdings nicht auf typische Art und Weise. Der durchlaufende Grat verläuft diagonal und verbindet sich mit dem Felsvorsprung rechts hinten am Grün. Obwohl es von Menschenhand geschaffen wurde, wirkt es natürlich. Es sieht aus, als hätten wir einen natürlichen Grat einfach nur mit Sand bedeckt.
All diese Arbeitsschritte, die bis zur Fertigstellung dieses spektakulären Par 3 nötig waren, hätten nicht am Schreibtisch geplant werden können. Diese Spielbahn entstand aus kreativen Lösungsansätzen für Probleme, mit denen uns die gegebene Landschaft konfrontierte, und dem Streben nach Harmonie und Authentizität. Viel Hirnschmalz und Arbeit steckten dahinter, um all dies zusammenzusetzen. Ein falscher Schritt oder eine Nachlässigkeit hätte die Illusion unberührter Natur zerstören können.
Als der Eigentümer des Grundstücks, der 50 Jahre lang auf diesem Land gelebt hat, das Ergebnis sah, meinte er: "Das unterscheidet sich von der ursprünglichen Landschaft, aber es sieht so aus, als wäre es schon immer so gewesen." Dieses Kompliment war einer der befriedigendsten Momente des gesamten Projekts für mich.