Anfang Februar verkündete die USGA eine neue Special Exemption für die US Open: Ab diesem Jahr wird für den besten noch nicht automatisch qualifizierten LIV-Spieler, der sich am 19. Mai in den top dreien der Punkteliste befindet, ein Platz bei der US Open reserviert. Eine Woche später zog die R&A nach und adaptierte das Qualifikationskriterium auch für die Open Championship, wobei hier sogar am 29. Juni ein Platz in den Top Five des LIV-Rankings reicht. Das Rauschen im Blätterwald war groß, wurde hier doch erstmals ein jahrelanges Tabu gebrochen und der verpönten LIV der rote Teppich ausgerollt. Oder vielleicht doch nicht? Es hat seinen guten Grund, dass das Kriterium so kompliziert formuliert ist, denn wirklich verändern wird sich damit nicht viel. Schaut man einmal, was dies für 2024 geändert hätte, wird schnell klar, dass Joaquín Niemann bei der US Open hätte starten dürfen, bei der Open Championship aber kein einziger LIV-Spieler zusätzlich ins Feld gekommen wäre. Auch 2025 ist Joaquín Niemann nach seinem Sieg in Adelaide auf bestem Wege, der große Major-Profiteur zu werden, zumal er für das Masters bereits im Januar eine Sondereinladung erhalten hat. Für die LIV insgesamt ändert dies jedoch nicht viel: Weil immer mehr Spieler aus den Top 50 der Welt fallen (zuletzt traf es Jon Rahm), wird die Luft bei den Majors für LIV-Spieler immer dünner. Selbst wenn der zusätzliche US-Open-Startplatz genutzt würde, wären, Stand heute, gerade mal acht LIV-Spieler bei der US Open in Oakmont dabei.