Mit zunehmendem Alter und der unweigerlichen emotionalen Abstumpfung aka Lebenserfahrung werden diese höchst spirituellen Momente seltener und seltener. Doch jeder Golfer, egal wie alt und wie weit gereist, wird sich unweigerlich an das erste Heimspiel seines Herzensvereins erinnern, wenn er auf dem Weg nach Rosapenna in den äußersten Norden Irlands unterwegs ist und die Kuppe eines Hügel, über die die holprige Landstraße 1192 kurz vor Carrigeen führt, plötzlich ein Panorama offenbart, das einer "Star Wars"-Location oder einer "Game of Thrones"-Folge würdig wäre. Eingerahmt von monumentalen Klippen am Horizont dominiert die tiefblaue Sheephaven Bay das unwirkliche Szenario.

»Auch der spätere Besitzer selbst begann im Alter von 13 Jahren, für 30 Cent pro Runde als Caddie in Rosapenna seine ersten Erfahrungen im Golfgeschäft zu sammeln.«


Golfplätze in der Region

Old Tom Morris Links
18 Löcher, Par 70, 6.310 MeterGreenfee: 80 Euro
Old Tom Morris begann 1893 mit der Arbeit an einem Golfplatz in Rosapenna. In den vergangenen 127 Jahren erfuhr dieses ursprüngliche Layout entlang der Sheephaven Bay zahlreiche Veränderungen. Pat Ruddy designte 2005 neun komplett neue Spielbahnen und Eric Iverson, Tom Doaks langjährige rechte Hand, verfeinerte diese Neuankömmlinge kurz darauf spürbar. Das Ergebnis ist ein unprätentiöser Links-Platz, der mehr Charme versprüht als George Clooney und über eine Back Nine verfügt, deren Magie nicht in Worte gefasst werden kann. Ein Blick von der Clubhausterrasse über das Fairway der 18. Spielbahn im Abendlicht genügt, um hier sein Herz zu verlieren.
Killerloch:
Loch 13 ist ein echtes Chamäleon. Je nach Windstärke und -richtung kann das 315 Meter kurze Par 4 auch für Durchschnittsgolfer mit dem Drive erreichbar sein. Doch rechts
des Grüns lauert der wohl fieseste Bunker der gesamten Anlage.

Sandy Hills Links
18 Löcher, Par 72, 6.568 MeterAdresse:
Sheephaven Bay,
Letterkenny, Co. Donegal
F92 PN73 Irland
Tel. +353.74.915.5301
www.rosapenna.ie
Greenfee: 80 Euro
2003 eröffnete der von Pat Ruddy designte Sandy Hills Links und bewies bereits in den ersten Wochen seiner Existenz, dass diese 18 Spielbahnen durch haushohe Dünen alles andere als ein Spaziergang waren. Ein Links-Platz von Weltrang, keine Frage, doch die Stimmen wurden lauter, dass dieser Test für den durchschnittlichen Golfer ein wenig zu extrem ausfiel. 2014 entschärfte der Amerikaner Beau Welling einige Grüns, verbreiterte Drive-Landezonen und ließ Bunker verschwinden. Übrig blieb ein optisch spektakulärer und spielerisch immer noch äußerst anspruchsvoller Links-Platz, wie er besser kaum sein könnte.
Killerloch:
Loch 3 beweist, dass ein Weltklasse-Par-3 weder Bunker noch Wasserhindernisse benötigt. Eine beängstigend tiefe Schlucht zwischen Tee und Grün und ein Ozean im Hintergrund, der selbst Fototapeten schäbig wirken lässt, genügen vollkommen.