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Kaufberatung 2020

Die neuen Eisen

Von Dan Owen, Fotos: Getty Images, PR

Neue Gattungsbezeichnungen und Technik-Features, die anmuten wie direkt aus dem Nasalabor können kaufwillige Hobby Golfer beim Studieren des Eisenmarkts schnell zur Verzweiflung treiben. Aber keine Angst, den passenden Satz zu finden ist keine Wissenschaft.

Die gesamte Bandbreite der Schlägergattung Eisen in einem Kapitel eines Buyer's Guide zusammenzufassen kommt einer Mission Impossible gleich, denn das Eisen 7, mit dem Dustin Johnson seinen Ball im Schnitt 185 Meter weit schlägt, und das Eisen 7, mit dem sich Anfänger an erste Schwünge beim Schnupperkurs wagen, teilen zwar dieselbe Bezeichnung, haben sonst allerdings nicht viel miteinander gemein. Trotzdem braucht man keinen Kurs an der Fern-Uni, um sich auf dem Eisenmarkt zurechtzufinden, sondern lediglich die Fähigkeit, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Ein Golfer, der sich im Klaren darüber ist, wie viel Unterstützung sein Schwung benötigt, wird es plötzlich sehr einfach haben, den passenden Eisensatz zu finden. Jedoch lieben es die Marketingstrategen großer Golfkonzerne, mit nervtötender Regelmäßigkeit neue Begriffe unters Volk zu bringen, die oft mehr Verwirrung als Klärung bringen. So hat sich in den vergangenen Jahren die Gattung der "Players-Distance-Eisen" in den Golfmarkt eingeschlichen, eigentlich ein Widerspruch in sich. Bisher deckten die Players-Eisen das Segment der wirklich guten Spieler ab, die weder auf der Suche nach mehr Länge in ihren Schlägen waren noch ein besonderes Augenmerk auf die Fehlertoleranz ihrer Eisen legten. Ihnen ging es lediglich um perfektes Feedback und maximale Möglichkeiten, die Flugkurve des Balls zu steuern. Doch diese elitäre Gruppe von Spitzenathleten ist äußerst übersichtlich, und den gesamten Rest der Amateur-Golfer in die Eisengattungen Game-Improvement und Super-Game-Improvement zwängen zu wollen glich einer sträflichen Verallgemeinerung.

Kaufberatung 2020: Die legendären TN87 Blades von 1988 standen Pate für die Entwicklung der MP-20 HMB.
Die legendären TN87 Blades von 1988 standen Pate für die Entwicklung der MP-20 HMB.
Ein Paradebeispiel für die enorm an Popularität gewinnende Gattung der Players-Distance-Eisen brachte Mizuno mit den JPX 919 Forged bereits vergangenes Jahr auf den Markt. Für die Saison 2020 haben sich die Japaner nun entschlossen, die eigentlich den Players-Eisen vorbehaltene MP-Familie um ein Players-Distance-Eisen zu erweitern. Dabei erblickten die MP-20 HMB1 das Licht der Welt, deren schlichte Muscleback-Optik nicht vermuten lässt, was alles im Inneren dieser Schönheiten steckt. Die hohle Schlägerkopfkonstruktion wird im Mizuno-Werk in Hiroshima geschmiedet und dann mit einer ebenfalls geschmiedeten dünnen Schlagfläche aus Chromoly-Stahl verbunden. In den Eisen 2 bis 7 kommen interne Wolframgewichte zum Einsatz, um den Schwerpunkt zu senken und so den Ballabflugwinkel zu erhöhen. Das Eisen 9 und das PW der MP- 20 HMB werden aus weichem Carbonstahl geschmiedet, um ein möglichst angenehmes Feedback zu erzeugen. Mizuno ermutigt seine MP-Fans ausdrücklich dazu, die MP-20 HMB mit anderen, komplett geschmiedeten Modellen der MP-Familie zu kombinieren, denn nicht jeder Golfer benötigt die Hilfestellung einer Hohlkonstruktion in seinen Scoring-Eisen2. Besondere Sorgfalt haben die Mizuno-Entwickler beim Finish der Hot-Metal-Blade-Eisen walten lassen. Ihre Beschichtung aus weichem Kupfer und Nickel-Chrom verbessert den Klang der Eisen hörbar - eine Eigenschaft, die laut Chris Voshall, Brand Manager bei Mizuno Golf, entscheidend ist: "Ich bin davon überzeugt, dass 100 Prozent von dem, was ein Spieler an Feedback beim Eisenschlag spürt, über des sen Klang im Treffmoment transportiert wird. Wer mit Kopfhörern trainiert, wird meiner Meinung nach keinen Unterschied zwischen einem geschmiedeten Muscleback und einem gegossenen Game-Improvement-Eisen beim Impact spüren."

Kaufberatung 2020:
Einen vergleichbaren Designansatz wählten auch die Ingenieure bei Cobra für die Weiterentwicklung ihrer King-Forged- TEC-Eisen der Saison 2020. Bei diesen auf maximale Distanz optimierten Schlägern kommt die Hohlkonstruktion sogar bis hinauf zum Gap Wedge zum Einsatz. Die Schlägerköpfe der Forged TEC werden allerdings mit einem eigensentwickelten Schaum gefüllt, der ungewünschte Vibrationen unterbindet und dadurch Klang und Feedback der Eisen auf ein äußerst hohes Niveau hebt. Völlig unabhängig von der Schlägerkopfkonstruktion können die Cobra-Eisen mit einem weiteren, äußerst interessanten Feature aufwarten: Dank einer Kooperation mit Arccos kommt jedes Forged-TEC-Eisen mit einem fest verbauten Sensor im Griff, der in Verbindung mit der Arccos Smartphone App jeden Schlag der Runde automatisch aufzeichnet und präzise und extrem hilfreiche Statistiken des eigenen Spiels in Echtzeit liefert.

Kaufberatung 2020: Die Entwickler des Cobra-Speedzone-Eisen ringen dem Schläger jedes Gramm einzeln ab
Die Entwickler des Cobra-Speedzone-Eisen ringen dem Schläger jedes Gramm einzeln ab
Die wahre Expertise der Cobra-Entwickler liegt aber seit jeher in der Entwicklung spielunterstützender Game-Improvement-Eisen, und wie innovationsfreudig die Kalifornier auf diesem Gebiet immer noch sind, zeigen die einzigartigen Speedzone-Eisen. "Unsere neuen Speedzone-Modelle wurden für Spieler im Handicap-Bereich von 10 bis 25 konzipiert", erklärt Cobra-Entwickler José Miraflor. "Mehr Schlaglänge und vor allem eine höhere Fehlertoleranz sind die wichtigsten Anforderungen an diese Eisen. Um das zu erreichen, versuchen wir, den Schwerpunkt so tief wie möglich zu platzieren. Daher kommt in den Speedzone-Eisen zum ersten Mal überhaupt eine aus Carbon gefertigte Top-Line zum Einsatz. Diese Neuerung spart drei Gramm Gewicht weit oben im Schlägerkopf." Die Carbon-Top-Line wird in den Eisen 4 bis 7 verbaut, ist Pbei Weitem nicht die einzige augenfällige Neuheit. Eine komplett neuartige Sohlenform, Speedback- Shape genannt, drängt die Masse des Schlägerkopfs weiter in Richtung Heel- und Toe-Bereich, was nicht nur den Schwerpunkt senkt, sondern darüber hinaus auch für eine ungewöhnliche Form sorgt, die die Interaktion der Eisen mit dem Boden im Treffmoment verbessert. Golfer auf der Suche nach maximaler Fehlertoleranz und einer Vorliebe für sichtbares Hightech dürften mit den Speedzone ihre neuen Eisen gefunden haben, denn mit einer One-Length3-Variante stellt Cobra sicher, in diese Eisen auch wirklich sämtliches im Moment verfügbare Know-how zu verbauen.

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