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Die zehn spektakulärsten Playoffs

Von Patrice Schumacher, Fotos: Getty Images

Manchmal reichen 72 Löcher Golf über vier Tage nicht aus, einen Turniersieger zu ermitteln. Ob Sudden Death oder ein Aggregat-Stechen über mehrere Löcher - spannend ist es allemal. Wir präsentieren: die spektakulärsten Playoffs der Tourgeschichte.

10

2017 Travelers Championship

Jordan Spieth, Daniel Berger

Als Jordan Spieth auf dem ersten Extraloch wieder einmal im Bunker landete, schien Daniel Berger alles richtig gemacht zu haben: Er nahm das Sandhindernis aus dem Spiel, konnte zum Birdie putten und sah sich sicherlich schon mit einem Putt zum zweiten Turniersieg in drei Wochen konfrontiert. Dass man den Gegner nie abschreiben sollte, weiß er spätestens seit Spieths Bunkerschlag, der zum Birdie sowie Turniersieg ins Loch fiel. "Ich habe gut gespielt und kann mir keine Vorwürfe machen. Jordan macht eben Jordan-Dinge."



09

2019 Charles Schwab Cup Championship

Jeff Maggert, Retief Goosen

Schon komisch, dass in diesem Jahr der Name Bernhard Langer nicht unter den Playoff-Teilnehmern zu finden war, weil der Deutsche "nur" Vierter wurde. Anstelle des Schwaben spielten Jeff Maggert und Retief Goosen ein Extraloch um den Sieg des letzten Events der Champions Tour 2019. Nach wenigen Minuten stand der Sieger fest: Maggert lochte aus etwa 110 Metern zum Eagle ein und Goosen applaudierte. Was für ein Saisonabschluss.



08

2013 Open de Espana

Raphael Jacquelin, Maximilian Kieffer, Felipe Aguilar

Ganz früh in seiner Karriere hätte der deutsche European Tour-Spieler Maximilian Kieffer dem "Winners-Circle" beitreten können. Mit nur 22 Jahren stand er bei der Open de Espana vor seinem großen Durchbruch, doch musste sich im längsten Stechen der europäischen Tourgeschichte auf dem neunten Extraloch vom Franzosen Raphael Jacquelin geschlagen geben.



07

2012 Mayakoba Golf Classic

John Huh, Robert Allenby

Wenn ein Bogey auf dem 72. Loch zum Sieg gereicht hätte aber die letzte Runde dann mit einem Doppelbogey endet, ist das Momentum sicherlich nicht auf der Seite des betroffenen Spielers. Robert Allenby ließ seinen Putt zum Sieg aus zwei Metern sogar zu kurz, musste daraufhin ins Stechen um den Titel gegen Youngster John Huh aber bekam immer wieder Chancen, seine Fehler wieder gut zu machen. Bis zum achten Extraloch im Mayakoba Golf Club verschoben die beiden reihenweise kurze Putts, bis Allenby seinen Ball am Rande eines Wasserhindernisses wiederfand. Seht selbst:



06

2001 WGC-NEC Invitational

Tiger Woods, Jim Furyk

Eine unglaublich starke Bilanz: Tiger Woods hat über 90 % seiner Teilnahmen an einem Playoff für sich entschieden. Im Firestone Country Club wurde er allerdings fast vom Langzeitkonkurrenten Jim Furyk bezwungen. Aber eben nur fast: Furyk lochte auf dem ersten Extraloch einen Bunkerschlag, um am Leben zu bleiben, verpasste auf den Folgelöchern Siegputts hauchdünn und verlor letztendlich auf der siebten zusätzlichen Bahn gegen ein Birdie. Den Showdown gibt es hier im Video:



05

2019 Turkish Airlines Open

Tyrrell Hatton, Matthias Schwab, Kurt Kitayama, Victor Perez, Benjamin Hebert, Erik van Rooyen

Nach der dritten Runde war es nicht abzusehen, dass acht Stunden nach Beginn des Finaltages die Flutlichter für ein 6-Mann-Stechen der Spitzenklasse angeknipst werden. Viele Birdies und dramatische Augenblicke folgten. Der glückliche Sieger nach vier Extralöchern: Tyrrell Hatton, der 2.000.000 Dollar Preisgeld für den Sieg überwiesen bekam.



04

2010 Shriners Hospitals for Children Open

Jonathan Byrd, Martin Laird, Cameron Percy

Martin Laird war so nah dran, den Titel zu verteidigen: Bei der Shriners Hospitals for Children Open 2010 ging er ins Stechen und spielte wie seine Gegner drei Pars in Folge auf dem knapp 170 Meter langen Loch. Nach kurzer Diskussion mit dem Referee ging es trotz einbrechender Dunkelheit ein viertes Mal auf den Abschlag. Auf einen fünften Durchgang am Folgetag hatte einer allerdings keine Lust: Jonathan Byrd wurde wenige Momente später zum ersten Spieler der Tour, der ein Stechen mit einem Hole in One für sich entschied.



03

2012 Kingsmill Championship (LPGA)

Jiyai Shin, Paula Creamer

2012 standen sich im längsten Playoff der LPGA Tour-Geschichte zwei Majorsiegerinnen gegenüber und kämpften zusätzliche neun Löcher am Sonntag gegeneinander. Shin sowie Creamer spielten nur Pars, bis die Sonne unterging. Am nächsten Tag - auf dem zehnten Extraloch - kam es dann endlich zur Entscheidung. Die Südkoreanerin siegte und war anscheinend im Anschluss so selbstbewusst, dass sie eine Woche später sogar den British Open-Titel gewann.



02

1949 Motor City Open

Cary Middlecoff, Lloyd Mangrum

Vor 70 Jahren ist auf der Tour etwas Einzigartiges passiert: Bei der Motor City Open im Meadowbrook Country Club gab es nicht nur nach der letzten Runde keinen Titelträger, sondern auch elf Löcher Stechen führten zu keinem Ergebnis: Bis zum Einbruch der Dunkelheit spielten die Majorsieger Cary Middlecoff und Lloyd Mangrum immer das identische Ergebnis, woraufhin der Verband einen geteilten Sieg aussprach.

01

1931 US Open

Billy Burke, George Van Elm

Als George Van Elm bei der US Open 1931 ein Birdie auf dem 72. Loch spielte, war sich Billy Burke im Klaren darüber, dass am Folgetag 36 Löcher Playoff auf dem Programm standen. Nach dem Stechen waren Von Elm und Burke immer noch gleichauf, weil Van Elm wieder mit einem Birdie aufhörte. Die Folge: erneute 36 Löcher, um den Titelträger zu ermitteln. Obwohl Van Elm die Führung nach 18 Löchern inne hatte, holte Burke auf und siegte am 72. Extraloch mit einem Schlag Vorsprung. Berichten zufolge rauchte Burke während des Turniers 32 Zigarren, wodurch er nach eigenen Aussagen die Windrichtung durch den Rauch immer richtig eingeschätzten konnte. Nach diesem Turnier reduzierte die USGA übrigens die Länge aller zukünftigen Playoffs der US Open auf 18 Löcher.

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