In Las Vegas und Dubai ist Topgolf längst eine veritable Touristenattraktion und fixer Bestandteil des riesigen Unterhaltungsangebots beider Wüstenstädte. In Oberhausen soll es ab 2022 ganz genau so ablaufen, wenn Topgolf die erste Anlage in Kontinentaleuropa in Betrieb nehmen wird. Es ist eine symbolträchtige Veranstaltung für den tiefgreifenden Wandel im Pott, denn CDU-Mann Schranz gelang es 2015, ins Rathaus der Arbeiterstadt Oberhausen einzuziehen, einer standhaften SPD-Bastion über beinahe 60 Jahre, und nun sollen hier, wo einst Stahl gekocht wurde, bald Golfbälle fliegen.



"Mehrere Gründe gaben den Ausschlag für Oberhausen", erklärt David Speiser. "Da wäre zum einen die Einwohnerdichte, was für uns sehr wichtig ist, denn viele Tagesgäste kommen natürlich aus der nahen Umgebung. Dazu kommt das riesige Einkaufszentrum CentrO in direkter Nachbarschaft als Publikumsmagnet. Die einfache verkehrstechnische Zugänglichkeit spielt natürlich ebenfalls eine Rolle. Des Weiteren zeichnet sich die gesamte Region durch eine große Affinität zu US-Konzepten aus: Amerikanische Restaurantketten sind sehr beliebt und auch die NFL hat hier eine große Fanbase. Somit passen wir mit Topgolf perfekt zu diesem Standort." Der Schweizer, dessen Unternehmen Greenreb nicht nur Topgolf Oberhausen verantwortet, sondern darüber hinaus die Franchiserechte für Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien hält, hat nicht jahrelang mit amerikanischen Anwälten verhandelt, um sich dann mit einer Anlage im Ruhrgebiet zufriedenzugeben. Seine Vision ist ambitioniert: Ein gutes Dutzend Topgolf-Standorte sollen in den nächsten Jahren in Zentraleuropa entstehen. Dass solche hochfliegenden Pläne keine Luftschlösser sind, beweist die Erfolgsgeschichte von Topgolf weltweit, denn das Unternehmen steuert vom Hauptquartier in Dallas zurzeit mehr als 70 Anlagen.